Der Name Eyjafjallajökull ... 
Sonntag, September 7, 2014, 22:42 - ISLAND / ICELAND
... ist den Europäern geläufig. Wie ist es aber um Bardarbunga bestellt, der wohl bald Funken sprüht? Und warum heisst dieser isländische Vulkan so?

Nach Ansicht des «arnamagneanischen Instituts für Islandistik» der Universität Reykjavik sind der Berg und sein Vulkan – Bardarbunga bedeutet «Bardurshöhe» – nach einem Bardur Bjarnarson benannt, der im «Landnahmebuch» und danach auch in mittelalterlichen Sagas erwähnt wird.

Das «Landnahmebuch» erzählt von Islands Besiedlung. Zwischen 870 und 930 wurde die unbewohnte Atlantikinsel von Norwegern kolonisiert. Sie gründeten den isländischen Freistaat, der keinen König und keine Exekutive kannte. Im «Landnahmebuch» geht es um Genealogie und die Legitimierung von Besitzansprüchen. Der Text bietet aber auch Erzählungen und Anekdoten über die ersten Besiedler. Die im 11. Jahrhundert niedergeschriebene ursprüngliche Fassung ist nicht erhalten. Überliefert sind dafür aber fünf mittelalterliche Versionen.

Bardur nahm im nördlichen Teil der Insel Land. Als er vernahm, dass das Leben im Süden Islands besser sei, zog er mit Hab und Gut und seiner Familie in den Süden. Die Route, die er über das Hochland einschlug, heisst noch heute Bardursweg. Aber Achtung: Bardur ist nicht zu verwechseln mit seinem berühmteren Namensvetter Bardur Snaefellsass, der in den Snaefellsgletscher entschwand, wo er noch heute sitzt – ein Kraftort, zu dessen Füssen Halldor Laxness' Roman «Seelsorge am Gletscher» spielt.

Vulkaneruptionen sind für Isländer eine ständige Bedrohung. Die grösste Verheerung richtete der [Ausbruch des Laki] 1783/84 an, der sechs Monate währte und 25 Prozent der Bevölkerung dahinraffte. Der dänische König, der Island damals zu seinen Kolonien zählte, erwog die Evakuierung der Bevölkerung nach Jütland, fand dann aber, dass ein solcher Transport zu hohe Kosten verursachen würde. Mit saurem Regen, Gift- und Aschewolken und Temperaturstürzen, die zu Missernten und Hungersnöten führten, kämpfte auch Europa. Allein in Grossbritannien sollen dem [Laki-Ausbruch] nach neueren Forschungen 25 000 Menschen zum Opfer gefallen sein.

Gefunden [hier]

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