Sonntag, Oktober 16, 2005, 23:28 - ÜBRIGES ITALIEN
Sie sind die Ausrufungszeichen der Küsten: Leuchttürme gebieten Achtung und geben Orientierung. Besonders der vom Mittelmeer umspülte italienische Stiefel mit seiner mehr als 2200 Kilometer langen Küste ist mit Leuchttürmen gespickt wie eine Geburtstagstorte mit Kerzen.Doch ihr Dienst an der Seefahrt geht zu Ende; im Zeitalter von Radar und Elektronik, mit der heute auch schon die kleinste Jolle zur Freude ihrer Skipper voll gestopft ist, haben viele Leuchttürme ihre Aufgabe verloren.
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In Grossbritannien, Kroatien, Deutschland und den USA werden schon seit geraumer Zeit ausgediente Leuchttürme als Museen, Restaurants oder als Hotels bzw. Mietwohnungen sinnvoll genutzt.
Nun ging auch dem italienischen Staat ein Licht auf. Weil die Regierung knapp bei Kasse ist, hat sie von den 172 Leuchttürmen der Marine die 88 schönsten ausgewählt und ihren Wert schätzen lassen.
Heraus kam eine schöne Summe von 250 bis 300 Millionen Euro. Die möchte man nun teilweise flüssig machen. Die Leuchttürme mit einer Nutzfläche zwischen 150 und 600 Quadratmetern sollen verpachtet werden.
Fünf Nutzungskategorien hat die zuständige Staatsagentur für die Veräußerung öffentlicher Liegenschaften gefunden: die Leuchttürme auf den Inseln Ponza oder Giglio etwa sollen zu Hotels und Residenzen umgebaut werden, die auf Ischia und Elba zu Restaurants, in denen der Maddalena oder bei Gallipoli könnten Meeresforschungsinstitute untergebracht werden und für Seefahrtsmuseen wäre zum Beispiel der vor Syrakus oder der vor der Po-Mündung bei Goro geeignet.
Und schließlich möchte man an der Küste vor Bosa Marina oder Procida eine Art "Meeresraststätte" für ganz Eilige einrichten.
So gelingt es vielleicht, nicht nur die Mienen des Finanzministers aufzuhellen. Auch die Tourismusindustrie des Landes, die bei einem Rückgang von mehr als fünf Prozent bei ausländischen Besuchern in diesem Jahr wenig zu lachen hat, setzt darauf, dass die Leuchttürme den Weg in die Zukunft weisen.
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Quellen: Ministero della Difesa vom 28.09.2005 und Henning Klüver in der SZ vom 7.10.2005.
L' architettura dei fari italiani:
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