Denn selbstverständlich ... 
Mittwoch, Mai 24, 2023, 12:13 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... ist Kritik an Israel zulässig - Kritik, die auf Wissen basiert und nicht auf Ressentiments oder politischen Ideologien.

So wahr, und so bitter nötig.

Richard C. Schneider: Alltag im Ausnahmezustand (2018) - Die Sache mit Israel (2023)

Dazu aktuell: Interview in der Nzz - Link: https://www.nzz.ch/feuilleton/richard-c-schneider-ueber-hamas-chefs-und-extremistische-siedler-ld.1738893?reduced=true
Lernen ... 
Montag, Mai 8, 2023, 09:10 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... bedeutet vor allem lernen, wie man leidet, wie man sich angesichts der Wunden, die man empfangen hat, verhalten soll; und wer es nicht gelernt hat, unterliegt. - Italo Calvino
I was not prepared ... 
Mittwoch, November 30, 2022, 12:15 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... for the coldness of the Milanese people and its climate, nor its insipid food. Suddenly there were no friends or neighbours around, and my mother disappeared early in the morning, working to pay the rent and put food on the table. (...)
(...) University was not an option - I started working at 14 - but I read feverishly, and the millions of words that filled my mind gave me a hope that my world could be different. (...)

(...) and in the late 60s I escaped the constrictions of the family and came to London with a married lover. It was like being plunged into another world. Nothing had prepared me for the aloofness and formality. Simply brushing against somebody's arm on a bus was something audacious and unwelcome. I soon learnt to say sorry. Conviviality was not an offer. Beans on toast were.
Food was not celebrated, and the shops selling fruit and vegetables made my heart ache: no plump ripe tomatoes, glistening peppers or soft juicy pears. I yearned for the markets of Puglia with all their vibrancy. (...)



Link: https://www.unicornpublishing.org/page/detail/Under-the-Olive-Tree/?K=9781913491086


Da ... 
Donnerstag, März 17, 2022, 09:27 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... alle vernünftigen Menschen gegen "Gewalt" grundsätzlich und gegen "Krieg" im Besonderen sind, werden vernünftige Bücher zum Thema leider von vernünftigen Menschen kaum gelesen.

Wärmste Empfehlung eines Unvernünftigen (seit der Geburt bis ins hohe Alter von äusserst bescheidenem Wesen und Verstand):

-Howard Zinn: Schweigen heisst Lügen. Autobiographie; Edition Nautilus (Originaltitel: You can't be neutral on a moving train).

-Margaret MacMillan: Krieg. Wie Konflikte die Menschheit prägten; Propyläen (Originaltitel: War).
Jeder Tag 
Donnerstag, November 4, 2021, 19:11 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Jeder Tag, der nichts dir nimmt,
hat dir wirklich was gegeben. (...)

die ersten zwei Zeilen des Gedichtes "Vatersorge" von Friedrich Rückert

Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kindertodtenlieder
Im ... 
Sonntag, Oktober 3, 2021, 22:56 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... Tagebuch 1966/1971 von Max Frisch steht im Fragebogen Seite 322 (erste Auflage 1972, gebundene Ausgabe) eine Stelle, die sich a.more.s eingeprägt hat:

Was halten Sie ferner für unerlässlich, damit Sie eine Beziehung zwischen zwei Personen nicht bloss als Interessen-Gemeinschaft, sondern als Freundschaft empfinden?

a) ...
b) ...
c) ...
d) dass einer den andern in den Zustand der Hoffnung versetzen kann nur schon dadurch, dass er da ist, dass er anruft, dass er schreibt
e) …
f) ... – s) …
Das fotografische Werk ... 
Mittwoch, August 25, 2021, 06:37 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... als Spiegel eines unspektakulären Lebens.

(...) Er lebte zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester, zuletzt allein in dem von Gottfried Semper entworfenen Elternhaus in Castasegna. Die Leute vom Dorf erzählen, dass er im Alter immer sonderbarer wurde. Ein Einzelgänger. Umringt von Katzen, die auch an seinem Leichnam wachten, als man ihn tot in seinem Haus fand. Ob er je eine Liebschaft hatte oder eine Bindung suchte, ist nicht bekannt. (...)
Stephan Kunz (Curatore/Herausgeber Fondazione Garbald) in seiner aufschlussreichen, das prächtige Buch abschliessenden "dichiarazione d'amore".

ISBN 978-3-03942-025-4

Link 1 zum Verlag: https://www.scheidegger-spiess.ch/index.php?pd=ss&lang=de

Link 2: https://www.garbald.ch/de/

Link 3: https://www.garbald.ch/images/kunsteinrichtungen/Annelies_Strba_Publikation_2830c.pdf
Leben heisst ...  
Sonntag, Januar 5, 2020, 20:05 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... sich empören können. Der Weise ist ein Mensch, der sich nicht mehr empört. Darum steht er nicht über, sondern neben dem Leben.

*

Mit dem Leben ist es wie mit einem Text, den man ungeheuer bearbeitet hat und noch verbessern möchte, ohne dass es einem gelänge, weil man einfach genug davon hat: kein einziges Komma, das noch hinzugefügt werden könnte. Man weiss genau, dass er unzulänglich und unvollständig ist, findet aber nichts, um ihn aufzubessern.

*

Eines der wenigen Dinge, deren ich mir ganz sicher bin: der einzige Grund warum die Menschen zusammenleben ist, um sich zu quälen, um einander Leid zuzufügen. Niemals werde ich aufhören, über diese Binsenwahrheit zu grübeln.

*

Ich finde es beruhigend, über fünfzig zu sein. Die grosse Anstrengung ist gemacht, die schwerste Last getragen.

*

Wissen, was wirklich wichtig ist - das Seltenste auf der Welt. Unter denen, die ich gekannt habe, gibt es so wenige, die sich in dieser Art von Erkenntnis auszeichnen, dass ich sie aufzählen könnte (vier oder fünf alles in allem).


Fünf Zitate aus: E. M. Cioran - Cahiers 1957 - 1972. Suhrkamp, 2001. ISBN: 3-518-41274-4
Da lag es ... 
Donnerstag, Dezember 19, 2019, 18:37 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... klein und unscheinbar, per Zufall wieder entdeckt beim ewigen Versuch, endlich so etwas wie Ordnung und Struktur in die Bücherregale zu bringen.

Gudrun Pausewang: Die letzten Kinder von Schewenborn - Ravensburger Junge Reihe, 1983, ISBN 3-473-35070-2

Als Einleitung: Die letzten sieben Tage der Schöpfung, von Jörg Zink - beim Wieder-lesen gedacht: Offenbar beschäftigt sich seit der Antike jede Generation auf ihre Art mit Weltuntergangsszenarien. gestern die Atomkraft, heute das Klima, morgen ...


Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

Aber nach vielen Jahrmillionen
war der Mensch endlich klug genug.
Er sprach: Wer redet hier von Gott?
Ich nehme meine Zukunft selbst in die Hand.
Er nahm sie,
und es begannen die letzten sieben Tage der Erde.

Am Morgen des ersten Tages
beschloss der Mensch,
frei zu sein und gut, schön und glücklich.
Nicht mehr Ebenbild eines Gottes,
sondern ein Mensch.
Und weil er etwas glauben musste,
glaubte er an die Freiheit und an das Glück,
an Zahlen und Mengen,
an die Börse und den Fortschritt,
an die Planung und seine Sicherheit.
Denn zu seiner Sicherheit
hatte er den Grund zu seinen Füßen gefüllt
mit Raketen und Atomsprengköpfen.

Am zweiten Tage der letzten Zeit
starben die Fische in den Industriegewässern,
die Vögel am Pulver aus der chemischen Fabrik,
das den Raupen bestimmt war,
die Feldhasen an den Bleiwolken von der Straße,
die Schoßhunde an der schönen roten Farbe der Wurst,
die Heringe im Öl auf dem Meer
und an dem Müll auf dem Grunde des Ozeans.
Denn der Müll war aktiv.

Am dritten Tage
verdorrte das Gras auf den Feldern
und das Laub an den Bäumen,
das Moos an den Felsen
und die Blumen in den Gärten.
Denn der Mensch machte das Wetter selbst
und verteilte den Regen nach genauem Plan.
Es war nur ein kleiner Fehler
in dem Rechner, der den Regen verteilte.
Als sie den Fehler fanden,
lagen die Lastkähne auf dem trockenen Grund
des schönen Rheins.

Am vierten Tage
gingen drei von vier
Milliarden Menschen zugrunde.
Die einen an den Krankheiten,
die der Mensch gezüchtet hatte,
denn einer hatte vergessen, die Behälter zu schließen,
die für den nächsten Krieg bereitstanden.
Und ihre Medikamente halfen nichts.
Die hatten zu lange schon wirken müssen
in Hautcremes und Schweinelendchen.
Die anderen starben am Hunger,
weil etliche von ihnen den Schlüssel
zu den Getreidesilos versteckt hatten.
Und sie fluchten Gott,
der ihnen doch das Glück schuldig war.
Er war doch der liebe Gott!

Am fünften Tage
drückten die letzten Menschen den roten Knopf,
denn sie fühlten sich bedroht.
Feuer hüllte den Erdball ein,
die Berge brannten, die Meere verdampften,
und die Betonskelette in den Städten
standen schwarz und rauchten.
Und die Engel im Himmel sahen,
wie der blaue Planet rot wurde,
dann schmutzig braun und schließlich aschgrau.
Und sie unterbrachen ihren Gesang
für zehn Minuten.

Am sechsten Tage
ging das Licht aus.
Staub und Asche verhüllten die Sonne,
den Mond und die Sterne.
Und die letzte Küchenschabe,
die in einem Raketenbunker überlebt hatte,
ging zugrunde an der übermäßigen Wärme,
die ihr gar nicht gut bekam.

Am siebten Tage
war Ruhe.
Endlich.
Die Erde war wüst und leer,
und es war finster über den Rissen und Spalten,
die in der trockenen Erdrinde
aufgesprungen waren.
Und der Geist des Menschen
irrlichterte als Totengespenst über dem Chaos.
Tief unten aber,
in der Hölle,
erzählte man sich die spannende Geschichte
von dem Menschen,
der seine Zukunft in die Hand nahm,
und das Gelächter dröhnte hinauf
bis zu den Chören der Engel.

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Die letzten sieben Tage der Schöpfung – Jörg Zink
https://www.joerg-zink.de/tag/die-letzten-sieben-tage-der-schopfung/feed
Der Herr Rechtsanwältin. 
Samstag, August 3, 2019, 20:07 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
(...) Häufig werde ich gefragt, weshalb ich so konsequent weibliche und männliche Bezeichnungen benutze, also zum Beispiel von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten spreche. Früher habe ich, wie die grosse Mehrheit, stets nur die männliche Form verwandt, damit aber auch die Frauen gemeint. In der Tageszeitung "Neues Deutschland" erschien eines Tages ein Kommentar gegen das grosse "I" in Wortverbindungen (RechtsanwältInnen), das ich ebenfalls nicht leiden kann. Aber der Artikel richtete sich auch gegen die Verwendung weiblicher Bezeichnungen etwa bei Berufsangaben. Wenig später veröffentlichte die Zeitung den Leserbrief einer Frau. Sie unterbreitete folgenden Vorschlag: Da bislang, über Jahrhunderte, die Sprache männlich dominiert war, sollte für die nächsten Jahrhunderte die weibliche Variante gelten, das heisst: Die weibliche Form würde verwendet, und die Männer seien damit auch gemeint. Der letzte Satz ihres Briefes lautete: "Ab heute heisst es dann: Herr Rechtsanwältin Gysi." Ich erschrak - nein, das wollte ich nun ganz und gar nicht werden! Seitdem leiste ich meinen Beitrag für die gleichberechtigte Einführung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen. (...)

Zitat aus: Gregor Gysi - Ein Leben ist zu wenig. Eine Autobiographie. Seiten 511/512.
aufbau taschenbuch, 1. Auflage 2019. ISBN 978-3-7466-3520-0.

Link: www.aufbau-verlag.de

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