Freitag, November 10, 2006, 20:54 - GEDACHTES
... geht eindeutig an Frau Allemann. Eindeutiger geht's kaum. Oder: Wo Argumente noch glaubwürdig und sachlich nachvollziehbar sind, wo nicht bloss Phrasendrescherei betrieben wird.
Diese "Eindeutigkeit" hinterlässt trotzdem ein ungutes Gefühl: Gespräche mit Kontrahenten dieser Art sind so etwas von voraussehbar - die Lektüre könnte man sich glatt schenken; wer die politische Szenerie auch nur ein bisschen kennt, weiss (leider) sofort, wie solche Gespräche verlaufen werden… Wo ist da der informative Gehalt? Die Ebene oberhalb des faden Durchschnitts, oberhalb der gängigen und sattsam bekannten Norm?
Ich wünschte mir, dass Journalisten, welche wirklich und ernsthaft zur Meinungsbildung beitragen wollen, nicht immer dieses in den seltensten Fällen aufschlussreiche Links-Rechts-Schema kolportieren und so nur Gräben aufreissen bzw. bestehende Gräben zementieren helfen. Das wird dann auch immer gleich und vor allem zum verbissenen Kampf der Ideologien statt zum lustvoll-rhetorischen und sachlichen Schlagabtausch.
Wie wär’s künftig, vermehrt Gegner und Befürworter aus dem gleichen politischen Lager an den Tisch zu holen? Die Diskussion, die Argumentation würde sofort interessanter, intensiver, fruchtbarer.
Und das wäre doch eigentlich das ehrbare Ziel, nicht?