Samstag, März 21, 2009, 20:25 - BÜCHER
... schäbig, schabzigergrün, eine jener Steigerungsformen vom Konkreten ins Konkretere, wie sie durch den Text eilen, Steigerungsstaffetten, zu einem grossen Crescendo zusammenlaufend. Decrescendo, denke ich lesend gegen Ende des Romanes immer wieder, Decrescendo bei voller Fahrt, sehe die Gotthardpost und wilde Rösser, den Kutscher auf dem Kutscherbock. Literatur war jüngst riskanter, lauter, denke ich, geräuschlos durch den Aargau sausend. Burger hat Staudämme errichtet, getippt und wiedergetippt, bis seine Lösung gesättigt und das eigene Idiom aufgetaucht war, um dann seinen Landstrich zu fluten, brav mutet vieles an, was man heute zwischen Buchdeckeln liest, Bravkräfte wirken auf uns, die Schreibenden, ein Alpha-Beta-Omegablocker. Ein Freund, Unruhigfischer im Zürichsee, sagte, nachdem er den Köder ausgeworfen hatte und der Silch sich auf die Wasseroberfläche legte und langsam damit verschwamm, sagte, er lese Bücher, um NICHT zu verstehen, er lese, um auf Rätsel zu stossen, auf Dunkelheiten, Geheimnisse. Sobald er zu verstehen beginne, was er lese, höre er auf. (...)Peter Weber: Farfisa Partner.
Gefunden in "Salü Hermann" v. M. Bundi / K. Isele. [Edition Isele]