Mittwoch, Mai 26, 2010, 20:01 - PRESSE
... im Geschichtsbuch: Aygül Özkan. Sie lebt das, was viele denken: dass man als Migrant nun einmal mehr leisten müsse, um gleich zu sein. Kein Grund, in der Schmollecke zu weinen. Integration, findet Aygül Özkan, sei vor allem Sache der Einwanderer. Wie gelingt das Zusammenleben? Eine Bringschuld sieht sie zuallererst bei den Migranten. "Man muss auf die Menschen zugehen. Gerade dann, wenn man fremd ist oder fremd aussieht, ist es wichtig, dass man den ersten Schritt macht. Wir schotten uns noch zu sehr ab." Der Vater, ein gelernter Schneider, kam 1963 nach Hamburg, sortierte fünf Jahre lang Briefe, ehe er seinen eigenen Laden eröffnete. Wegen der deutschen Kundschaft mussten die Eltern Deutsch sprechen und sich auf Land und Leute einlassen. Es gab wenige türkische Verwandte, aber viele deutsche Nachbarn, die halfen, wenn man nur fragte.Ausschnitte aus: [Das neue Wir] – in der ZEIT Nr. 17 vom 22. April 2010