...ganz abgesehen davon würde ich bei einer Teilnahme im Glücksfall bestimmt mit der doch eher hässlichen Rabanne- oder Ungaro-Decke belohnt...

In Sachen Menschenverachtung gibt es weiss Gott weit drastischere und absolut undiskutable Beispiele. Natürlich habe ich ein wenig gestutzt beim fragwürdigen Titel "Deckenhengste" und mir sofort das entsprechende Pendant dazu, die "Deckenstuten" vorgestellt, und welche Reaktionen das garantiert hervorrufen würde. Bleibt abzuwarten, in welchem Masse das SZ-Magazin-Team mit Protesten eingedeckt wird - ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sich das Redaktionsteam der Provokation durchaus bewusst ist und damit vorsätzlich feststellen will, ob diese Art der Darstellung ähnliche Reaktionen zu provozieren vermag, wie es eine Darstellung mit Frauen mit Bestimmtheit vermöchte... Den Zeitgeist ergründen, sozusagen.
Nun, nach diesen Gedanken folgte ich dann der augenzwinkernden Aufforderung, doch zu versuchen, mich hier mal ganz auf das Tuch zu konzentrieren, und da habe ich mich doch sehr in die Burberry- und die Missoni-Decke verguckt. Gehe aber jetzt doch nicht so weit, dass ich nun eine Postkarte mit dem Stichwort "Deckenhengste" abschicke, nur um eine der Decken zu gewinnen - habe da doch gewisse Hemmschwellen bei diesem dümmlichen Begriff. Lieber kaufen als so gewinnen.

Nachdem ich mich entschieden habe, mich nicht auf der Vorspeisenplatte darüber zu wundern, frage ich Sie: Nimmt denn niemand Anstoß an der Fotostrecke "Deckenhengste"? Mir blieb fast die Luft weg über diese Menschenverachtung. Wenn es Frauen gewesen wären, die nackt mit nichts weiter als Tierrassen-Bezeichnungen abgebildet worden wären, hätte sich das <i>SZ Magazin</i> garantiert eine Rüge des Presserats eingefangen. Sobald es sich um Männer handelt, sind Sexismus und Menschenwürde kein Thema mehr?