Der Herbst hat seinen Herbst. 
Freitag, Oktober 13, 2006, 18:41 - MUSIK
(ein Weblog-Eintrag, inspiriert durch gaganixdüsentrieb, der man zum Namenswechsel - hmm, zögerlich gratuliert...)

"Ich möchte heute beginnen mit einem Gedicht und einem Lied – das Gedicht etwas feiner, das Lied etwas gröber, aber beide haben das gleiche Thema, nämlich dass es in der Gesellschaft, in der gesellschaftlichen Natur so viel anders, so viel komplizierter läuft als in der „Natur“-Natur. Und das ist ja für Leute, die politische Gedichte schreiben, ’ne interessante Frage, denn die lieben es ja, immer Gleichnisse aus der Natur zu nehmen, um damit gesellschaftliche Dinge, im Guten wie im Schlechten, darzustellen: die Jahreszeiten - Herbst - Frost - Morgenrot - … ja… – …das Gedicht heisst: Der Herbst hat seinen Herbst.

Der Herbst hat seinen Herbst,
sanft frisst der Schnee die Gärten…

(da jemand aus dem Publikum bei dieser Zeile hemmungslos gluckst, ein Kind wahrscheinlich, und das Publikum sich darob höchst amüsiert zeigt - ein kleiner Einschub von Wolf Biermann: "Ja, das kann man sagen! Wenn man vorher „sanft“ sagt, kann man ruhig „frisst“ sagen, dann hält es sich in der Schwebe"...)
…Sanft frisst der Schnee die Gärten,
von Buchen blättert der Rost.
Und der Wind - mühelos
erntet er Spatzen vom kahlen Gesträuch.
Der Herbst hat seinen Herbst,
bald blüht schon der Winter.
Eins nach dem andern...
Es betet ihren Rosenkranz
- und gelassen! - die Natur.
Wir aber…


Das, und das folgende (gröbere) Lied, und noch viel, viel mehr hört man sich am besten gleich auf der Doppel-CD "Eins in die Fresse, mein Herzblatt" an.
Alle CDs von Wolf Biermann sind übrigens NUR bei ZWEITAUSENDEINS und zum Spottpreis erhältlich - dabei ist jeder einzelne Silberling glatt ein paar Tausender wert. Wenn nicht eigentlich - unbezahlbar.

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