"Verbringen Sie das Wochenende... 
Mittwoch, Februar 7, 2007, 21:53 - WIEN
... mal wieder in einer anderen Stadt - zum Beispiel in Wien, ab Zürich für CHF 199.-. Jetzt buchen!"

SWISS-Newsletter, heute in meiner mailbox.
Gerne; ich werd' dran denken (ich weiss auch schon ungefähr wann!) - aber im Moment ist da weder Zeit noch Geld.

Mich heute dabei ertappt, wie ich in einem Gespräch die Wiener U-Bahn über alle Massen gelobt habe. Benutzte vor allem die U1 und die U3 - ist schon wirklich ein toller Service, der da geboten wird.

„Danke fürs U-Bahn fahren; Danke für 50 t weniger Feinstaub; Feinstaub ist dein Staub.“

Bei aller Sympathie: Die 50 Tonnen weniger Feinstaub möchte ich mit Blick auf Wiens Strassenverkehr doch sehr bezweifeln; offensichtlich ist es nicht nur ein in der Schweiz weit verbreiteter, fataler und unausrottbarer Trugschluss der Verkehrsplaner, die Gleichung aufzustellen:
"Ausbau des ÖV = mehr ÖV-Passagiere = Abnahme des Strassenverkehrs, der Abgase, des Feinstaubs!"

Augenwischerei, leider; eine kolossale Ungleichung.

Abnahme von Strassenverkehr und Feinstaub in Städten funktioniert nur restriktiv.
Wieso glaubt mir das niemand?

Nur wenn im gleichen Ausmass zum Ausbau des ÖV das Strassenangebot reduziert, d.h. Strassen mit Fahrverboten belegt, Strassen/Parkplätze/Parkhäuser aufgehoben bzw. anderweitig genutzt bzw. in Wiesen verwandelt werden – ja, dann mag die Gleichung schon eher aufgehen.
Wenn Autofahrer an der Peripherie der Grossstädte gezwungen werden, ihre Fahrzeuge stehen zu lassen und auf ein wirklich hoch effizientes ÖV-Transportsystem umzusteigen – ja, dann!

Doch Wiens übervolle Strassen beweisen auch hier (und einmal mehr):
Mögen noch so viele Menschen auf U- und S-Bahnen abwandern – die markanten Lücken der Umsteiger und Verzichter sucht man auf den Strassen umsonst - leise, blitzschnell, praktisch unmerklich werden sie von neuen Nutzniessern geschlossen.

Weiss der Kuckuck, woher die immer kommen.
Hydra-Prinzip.

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