(...) Jorge Luis Borges sagte: »Stell dir vor, dass das Wachen vielleicht auch nur eine Form des Halbschlafs ist, in der wir träumen, dass wir nicht träumen, und dass der Tod, den wir so fürchten, vielleicht nichts anderes ist als jener kleine Tod von einem Tag zum anderen, den wir Schlaf nennen.« (...)
Hanna Schygulla, "Ich habe einen Traum". Aufgezeichnet von Andrea Thilo - hier der vollständige Text aus der ZEIT Nr. 48 vom 23.11.2005.
Ich hab keine Probleme mehr, mein Leben ist in ein breites Flussbett geraten und treibt gemächlich zum Meer, ohne Hindernisse, ohne Umwege, ohne Tiefen und Strudel. Es sieht eine freundliche Landschaft an seinen Ufern vorüberziehen, nicht abwechslungsreich, aber auch nicht beunruhigend, es ändert seine Geschwindigkeit nicht, aus Trägheit und Gewöhnung, fließt geruhsam dahin, verweilt nicht, drängt nicht, kennt keine anderen Bedürfnisse als dieses beschauliche Dahingleiten, bis es eines Tages ins Meer münden wird, aufgehoben für die Ewigkeit, auf die es nicht vorbereitet ist. -- Wir wissen nicht, was wir haben, erst wenn die Wände zittern und der Boden unter unseren Füßen wankt, wenn diese Welt einzustürzen droht, ahnen wir, was Leben bedeutet...
Der Egelsee neben meiner Haustüre ist wieder mal zugefroren. Da die Eisdecke im Moment genügend dick ist (ca 19 cm an der dünnsten Stelle), konnte etwa die Hälfte des Sees zum fröhlichen Eislaufen freigegeben werden - jedoch immer nur für maximal 400 Personen gleichzeitig. Delia war natürlich auch da.
Die Schönheit liegt weder in der Naturtreue noch in der Technik, noch im Inhalt des Bildes. Das ist das ewig unerklärliche Geheimnis des Genies.
Am liebsten hätt' ich gleich darunter an die Wand gepinselt (aber das darf man ja nicht, nicht wahr?!):
Einspruch, Herr Rupf: Es liegt auch nicht am Genie - Schönheit ist vor allem das ewig unerklärliche Geheimnis des jeweiligen Betrachters: Was er mit liebevollem, entrücktem Blick würdigt, erscheint ihm schön. Ich darf annehmen, dass das bei Ihnen auch so war. Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Sie bei Ihrer Sammelleidenschaft der schon damals als "Genies" gehandelten Grössen nebst der Schönheit ganz einfach auch dem Klang der ganz grossen Namen erlegen sind.
Würde mich sehr interessieren, was Herr Rupf darauf entgegnet hätte.