Donnerstag, Januar 5, 2023, 19:27 - GELESENES Beitrag von sb_admin
... his philosophical views, Frank Zappa stated: "I believe that people have a right to decide their own destinies; people own themselves. I also believe that, in a democracy, government exists because (and only so long as) individual citizens give it a 'temporary license to exist' — in exchange for a promise that it will behave itself. In a democracy, you own the government — it doesn't own you."
Sonntag, Dezember 18, 2022, 14:03 - GELESENES Beitrag von sb_admin
... ist an das andere gebunden im Leben - das eine ist, weil das andere war. Fast alles im Leben scheitert – und doch war das eine oder andere irgendwie okay. So leidet man denn am traurigen Hin und Her des Lebens, so fade und eintönig - und verzehrt sich nach ein bisschen Magie. - (... leicht abgeändert nach Judith Hermann in „Daheim“)
Mittwoch, November 30, 2022, 12:15 - BÜCHER Beitrag von sb_admin
... for the coldness of the Milanese people and its climate, nor its insipid food. Suddenly there were no friends or neighbours around, and my mother disappeared early in the morning, working to pay the rent and put food on the table. (...) (...) University was not an option - I started working at 14 - but I read feverishly, and the millions of words that filled my mind gave me a hope that my world could be different. (...)
(...) and in the late 60s I escaped the constrictions of the family and came to London with a married lover. It was like being plunged into another world. Nothing had prepared me for the aloofness and formality. Simply brushing against somebody's arm on a bus was something audacious and unwelcome. I soon learnt to say sorry. Conviviality was not an offer. Beans on toast were. Food was not celebrated, and the shops selling fruit and vegetables made my heart ache: no plump ripe tomatoes, glistening peppers or soft juicy pears. I yearned for the markets of Puglia with all their vibrancy. (...)
filmo heisst die Initiative der Solothurner Filmtage, die bereits mehr als 100 Schweizer Schlüsselfilme fürs Streaming neu aufbereitet hat. Als Vorpremiere zur kommenden Staffel der Online-Edition ist im Rahmen der 57. Solothurner Filmtage der Spielfilm «Vollmond» von 1998 zu sehen, den Fredi Murer neu geschnitten hat. Der Regisseur über die Entstehungsgeschichte des Films und seinen Director’s Cut.
Wie kam es zum Director’s Cut von «Vollmond»?
Zuerst muss ich daran erinnern, dass mein Film seit 23 Jahren in den Kühlräumen der Cinémathèque Suisse in 35mm-Filmbüchsen dem Nirvana entgegen geschlummert hat. Dank der hellsichtigen filmo-Expertin Anaïs Emery, der künstlerischen Leiterin des Geneva International Film Festivals, wurde «Vollmond» sozusagen wieder zum Leben erweckt, weil sie den Film zur Digitalisierung vorgeschlagen hat. Diese gute Botschaft hatte mich ebenso erstaunt wie gefreut. Allerdings machte eine Digitalisierung für mich nur Sinn, wenn ich bei dieser Gelegenheit einen Director’s Cut vornehmen konnte.
Warum war Dir das so wichtig?
Die Originalversion dauerte 2 Stunden und 30 Minuten. Diese für heutige Sehgewohnheiten strapaziöse Länge kam deshalb zustande, weil das ursprüngliche Filmprojekt, «Zweimal die ganze Wahrheit», aus zwei separaten Kinofilmen bestand, die gleichzeitig ins Kino gekommen wären. Beide Filme basierten auf derselben Geschichte: Bei Vollmond verschwinden schweizweit 12 Kinder spurlos und stellen den Eltern ein Ultimatum. Der eine Film sollte die Geschichte aus der Sicht der betroffenen Eltern erzählen, der andere aus der Sicht der verschwundenen Kinder. Leider kam dieses Zwillingsprojekt aus finanziellen Gründen nicht zustande. Darum versuchte ich, möglichst viele Elemente aus der Kinderperspektive in den Film über die Eltern hineinzumurksen.
Wodurch er überladen wurde?
Genau! Im vorliegenden Director’s Cut habe ich diese Murkserei nun so weit wie möglich rückgängig gemacht. Entsprechend ist der Film nun 35 Minuten kürzer.
Wo hätte der unrealisierte zweite Film gespielt?
Der Ort, an dem sich die 12 Kinder vor dem Zugriff der Erwachsenen versteckt gehalten hätten, wäre eine Art imaginäre Arche gewesen. Deren Innenräume hätten im Studio gebaut werden müssen, während die Arche selbst real auf einem See geschwommen wäre. Diese schwimmende Insel wäre ganz ur-schweizerisch aus Holz gebaut gewesen, während für die Konstruktion aus überlagerten Balken und Brettern der japanische Künstler Tadashi Kawamata verantwortlich gewesen wäre. In den Innenräumen der schwimmenden Insel hätten die 12 Kinder ihre Landsgemeinden, eine Art «Club of Rom» aus ihrer kindlichen Sicht, abgehalten. Und nachts hätten sie die Arche verlassen, um aktivistische Exkursionen auf dem Festland zu unternehmen.
Was hat diesem zweiten Film schliesslich den Garaus gemacht?
Das Zwillingsprojekt hätte nicht nur «Zweimal die ganze Wahrheit» geheissen, sondern auch zweimal das ganze Budget bedeutet, total ca. 7 Millionen Franken. Aus diesem Grund war «Vollmond» eine schweizerisch-deutsch-französische Koproduktion. Insgeheim waren die deutschen und französischen Partner aber immer nur an einem Film interessiert. Als federführender Produzent der T&C Film AG konnte Marcel Hoehn trotz seines grossen Engagements die Finanzierung unmöglich allein stemmen.
Wie bist du als Autor und Regisseur mit diesem Rückschlag umgegangen?
Mein Credo war zwar immer: Entweder beide Filme oder keinen. Aber nach so viel investierter Arbeit, Fantasie und Geld mussten wir aus ökonomischen Gründen zumindest den einen Film realisieren. Immerhin kam er in der Schweiz dann auf 70'000 Kinoeintritte.
Für heutige Verhältnisse ein respektabler Erfolg.
«Höhenfeuer» hatte 250’00 Eintritte verzeichnet, «Vitus» kam auf über 300'000. So gesehen war es für mich eher ein Misserfolg.
Was hast Du nun hauptsächlich verändert?
Wenn die eigenen Kinder spurlos verschwinden, ist dies für die betroffenen Eltern wohl die schlimmste Sache der Welt. Es liegt darum nahe, dass die Eltern die Schuldigen überall anderswo suchen, nur nicht bei sich selbst. Dies ist auch bei den 12 Film-Elternpaaren nicht anders. Durch den Director’s Cut wollte ich dieser allgemeinen Verhaltensweise bei Krisen etwas mehr Nachdruck verleihen. Bei dieser Gelegenheit habe ich nicht nur einige «Darlings gekillt», sondern ich habe auch ganze Sequenzen weggelassen, die meiner Absicht nicht dienlich erschienen. Zudem habe ich den Schnitt generell beschleunigt, indem ich einzelne Szenen gekürzt oder sogar neu platziert habe. Damit kam auch eine neue Dramaturgie ins Spiel.
Du hast also auch umgebaut.
Ich würde eher von Reduktion und Verdichtung sprechen. Mit der zeitlichen Distanz von 25 Jahren konnte ich so frei und unbelastete wie ein Fremder an das geschnittene Filmmaterial von damals herangehen. Bei einigen Szenen war ich sogar positiv überrascht oder zumindest erstaunt, dass ich diese selbst geschrieben und inszeniert habe.
Wie ging das handwerklich vonstatten?
Die Basis für den Director’s Cut war die digitalisierte Originalversion von 150 Minuten, inklusive den separaten Tonbändern: Sprache, Geräusche und Musik. Davon hatte ich ein File mit Timecode zur Verfügung, aufgrund dessen ich mir die grundsätzlichen Änderungen ausdachte und die entsprechenden Timecodes notierte. Für den eigentlichen Neuschnitt sass ich mit meinem Filmemacherfreund Edwin Beeler vier lange Tage an seinem Schnittplatz. Die neue Tonmischung besorgte mit Zauberhand Renzo d’Alberto.
Wie hat der Film in Deinen Augen gealtert?
Erstaunlich gut. Ich pflege zu sagen, dass Filme immer auch Kinder des jeweiligen Zeitgeistes sind. Dies trifft auch auf «Vollmond» zu. Leicht irritiert stellt man zum Beispiel fest, dass das iPhone damals noch nicht erfunden und der einzige private TV-Sender Schawinskis «Tele 24» war, auf den in meinem Film mit dem fiktiven TV-Sender «life-TV» angespielt wird. Anderseits wirkt «Vollmond» heute auf gespenstische Weise utopisch auf mich. Aber nicht, weil mir die radikale Forderung der Kinder an uns Erwachsene utopisch erscheint, sondern weil sich in den vergangenen 25 Jahren im Denken und Handeln gegenüber der Umwelt überhaupt nichts Substanzielles verändert hat. Und zwar quer durch alle unsere gesellschaftlichen Milieus, mich selbst eingeschlossen. Durch Einsicht und Vernunft hat sich in meinem langen Leben nie etwas zum Guten verändert, immer nur durch Leidensdruck.
Gab es damals einen aktuellen Anlass für die ökologische Forderung der Kinder?
Ja, jedenfalls lautete so ähnlich auch die Forderung meiner Töchter an mich, als 1986 die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl passierte. Als sie von der Schule nach Hause kamen sagten sie zu mir: «Jetzt musst du einen Film über die Gefährlichkeit der Erwachsenen machen.» Allerdings brauchte ich zehn Jahre um ihren Auftrag zu erfüllen, «Vollmond» kam erst kurz vor der Jahrtausendwende ins Kino. Heute geht die Klimajugend mit ihren Fridays for Future auf die Strasse. Mit etwas Fantasie und Goodwill könnte man in «Vollmond» einen Vorboten dieser Bewegung sehen.
Sonntag, September 25, 2022, 23:43 - PRESSE Beitrag von sb_admin
... derart rücksichtsvoll, dass er dafür sorgte, während der zehntägigen Trauerzeit für die englische Königin zu sterben. Vielleicht dachte er, die Nachricht von seinem Ableben würde in dem medialen Rummel um den Tod von Queen Elizabeth II. untergehen. (...)
(...) Mit siebzig Jahren zu sterben, ist ein guter Zeitpunkt insofern, als man sich noch nicht lächerlich gemacht hat (...)
Mario Vargas Liosa in der NZZ vom 24.09.2022 zum Tod von Javier Marias
Montag, September 12, 2022, 10:10 - GEDACHTES Beitrag von sb_admin
... Zeit seines Lebens stets Dinge von anderen übernommen, hat sie sich richtiggehend angeeignet, wenn er diese für sinnvoll erachtet hat. Er hat sich dadurch entwickelt, durchaus in positivem Sinne. Er ist nie der geblieben, der er einmal war. Er wird wohl auch in fünf Jahren nicht mehr derselbe sein, der er heute ist. Eigentlich, so meint er, ist die gesamte Menschheitsgeschichte eine Geschichte kultureller Aneignungen, ohne die es keine Entwicklung gegeben hätte.
Montag, September 12, 2022, 09:54 - GEDACHTES Beitrag von sb_admin
... am Schluss weder Zeremonie noch Nachruf noch Grab noch Grabstein. Sollte aber da dann doch jemand sein, der darauf besteht - aus welchen Gründen auch immer - ja dann sollte auf dem hoffentlich namenlosen Grabstein die Inschrift ver"ewigt" sein:
"Er hat, bis zuletzt, sehr viel gelernt in seinem Leben - er wusste nur nie WAS!"