Missing. 
Montag, Januar 10, 2005, 17:52 - GEDACHTES
Every day that you're away... is a sadderday.
BERNstadt-Ansichten. Nr. 23 vom 09.01.2005. 
Sonntag, Januar 9, 2005, 22:58 - BERN
Das im Entstehen begriffene Paul-Klee-Museum von Architekt Renzo Piano - so, wie es sich heute Sonntag präsentierte.
Die Eröffnung ist für diesen Sommer vorgesehen.





Freshing up the blog. 
Sonntag, Januar 9, 2005, 15:40 - BEGEISTERUNG
Wie man hier nachlesen kann, hat sich Nick während seiner Arbeit (Betreuung des Uni-Servers) am 4. und 5. Januar auch ein bisschen um mein weblog gekümmert und ihm u.a. im Archiv einen Kalender verpasst sowie die Kategorisierung der Einträge ermöglicht - zwei Funktionen, die schon lange oben auf meiner Wunschliste standen.
NICK: EIN GROSSES DANKESCHÖN!
Auch dafür, dass ich den Dank nun sogar html-farbenprächtig hervorheben kann!
Es gäbe noch andere neue und von "professionelleren" Bloggern offenbar sehr geschätzte Funktionen (trackbacking, etc), doch ich finde, ich brauch' die nicht; oder noch nicht; weiss z.T. auch gar nicht, wozu die überhaupt gut sind.
Was solls - bin auch so höchst zufrieden!
Schmerzlich. 
Sonntag, Januar 9, 2005, 08:56 - GEDACHTES
Ist das.
Und der da ist ganz einfach und leider - blogmüde. Ebenso schmerzlich.
Zwei leise Typen, deren Stille für mich lauter dröhnt als jeder Lärm.
Die Sonne ruft. 
Samstag, Januar 8, 2005, 14:09 - CAT-EGORY
Tut das gut - und alles geht hin.
Auch Nachbars Katzen räkeln sich an der Sonne - selbst die ganz scheuen sind da und lassen sich sogar ansprechen.

Die Talentprobe. 
Freitag, Januar 7, 2005, 18:18 - DIALOGE
Frau Benzinger: Also, Sie wollen Schauspieler werden. Treten Sie näher zu mir heran. Genieren Sie sich nicht. Fallen Sie nicht um vor Schreck, wenn ich Sie nun etwas näher ins Auge fasse. Wenn mein Atem Sie streift, ist das noch keine Ursache, rot über den ganzen Kopf zu werden. Haben Sie noch nie mit einiger Gelassenheit das Bein einer Frau gesehen? Die Spitzen meines Unterrocks, die Sie sehen, sind nur das gelinde und gewöhnliche Vorspiel dessen, was einem Bühnenkünstler täglich und stündlich begegnet, und worüber er hinwegsehen muss. Wir Künstler sind ein freies, zwangloses und, wie wir uns gern einbilden, ehrliches Volk. Sie dagegen sind ein Jüngling aus dem dicksten, gefüttertsten bürgerlichen Milieu, und Sie wollen zur Bühne? Na, tragen Sie mal etwas vor.
Der junge, schüchterne Mann hat etwas vorgetragen.
Frau Benzinger: Das ist nichts. Danken Sie Gott, dass Sie einem Menschen in die Hände gefallen sind, der es so gut mit Ihnen meint, dass er offen zu Ihnen spricht. Unwahrheiten sind in solchen Fällen Morde. Sie sind schüchtern. Sie sind erschrocken, wie Sie sahen, dass ich das eine meiner natürlichen Beine über das andere gelegt habe; aber Sie dürften meinetwegen noch hundertmal schüchterner und schreckfüssiger sein, das hätte nichts zu sagen, denn das liegt nur in Ihrer grossen Jugend und tiefen Unerfahrenheit. Aber Sie besitzen auch nicht die leiseste Spur eines schauspielerischen Talents. Alles ist verborgen, verhüllt, vertieft, trocken, holzig an Ihnen. Sie mögen der glühendste Mensch innerlich sein, zerwühlt meinetwegen von herzlichen Leidenschaften, doch es kommt nichts an Ihnen zur Erscheinung, nichts zum Ausdruck. Sie sprechen eine ganz ordentliche Sprache, dass man fühlen muss, wie richtig Sie urteilen, wie anständig Sie über Sachen nachdenken, das aber, mein Knabe, ist das Aller-Allerwenigste von dem, was an Erfordernissen für einen angehenden Künstler in Betracht kommt. Ich bin eine ältere Frau und erprobte Schauspielerin und muss deshalb wohl wissen, was sich Ihnen gegenüber für eine Sprache ziemt. Mein Knabe, schütten Sie den allzu feurigen Wein Ihrer Träume von Bühnenlaufbahn und dergleichen rasch aus der Schale Ihres jungen Kopfes und fahren Sie fort, den Beruf, den Sie erlernt haben, auszuüben. Was würden Ihre Eltern sagen, wenn ich Sie unglücklich machen wollte? Das Geld, das Sie mir für Ihre Stunden ausbezahlten, würde in meinen Händen widerwärtig brennen, und ich würde das Gesicht Ihrer Frau Mutter sehen, dessen kummervoller Ausdruck mich für den Frevel, Ihnen die Wahrheit vorenthalten zu haben, grässlich strafen müsste. Nein, ich tue das nicht. Aber bleiben Sie noch einen Augenblick. Nehmen Sie hier dicht neben mir Platz. Sie sind zu gut und zu schlecht für den Schauspielerberuf, Sie würden immer nur schauspielern, nicht spielen; Unmensch, Bär, Windbeutel, ungeziemende lächerliche Fratze, nicht Mensch auf der Bühne sein. Die heilige, inbrunstvolle Flamme fehlt Ihnen, das Auge, das Lippenpaar, die drohende, bewegliche Wange. Bewegung fehlt Ihnen. Manier, sehen Sie, das haben Sie, aber das bedeutet nichts, das ist menschlich. Sie haben nichts Künstlerisches. Ich bin davon überzeugt (geben Sie mir die Hand), dass Sie innere Gaben besitzen, die Sie, wenn Sie heranreifen, zum guten, brauchbaren Mann stempeln werden. Ich glaube, dass Sie ein schöner Mensch werden; auf der Bühne, im goldenen Licht der Rampe, wären Sie hässlich, glauben Sie es mir. Sie müssen mir das glauben, kindlich, denn verstehen können Sie es noch nicht, weil Sie zu jung und zu unberührt von schrecklichen Erfahrungen sind. Drücken Sie einen Kuss auf meine Hand.
Der junge Mensch küsst der Schauspielerin beide Hände.
Frau Benzinger: Sie kommen viel ins Theater, nicht wahr. Ja, das ist so gefährlich für junge Köpfe. Ins Theater sollten nur reife Menschen kommen, das hätte das Gute, dass es auch einen veredelnden, verschärfenden Schein und Einfluss auf die Bühne und deren Kunstleistungen würfe. Ich bin so froh, lieber junger Mann, Sie haben warnen und abschrecken zu dürfen. Ein anderer würde Sie aufgenommen haben, würde vielleicht noch seinen Spass daran gehabt haben, Ihnen Gift in Ihr ganzes, Ihnen selber noch unbekanntes Leben zu streuen. Gehen Sie jetzt. Leben Sie wohl. Nein, nein, besuchen Sie mich nie mehr. Lassen Sie die ganze Theaterei stramm beiseite, baden Sie Ihre Empfindungen in natürlicheren Quellen, werfen Sie sich in gute, männliche Pflichten, und wenn Sie dreissig Jahre alt geworden sind, können Sie zu mir kommen und mir erzählen, was Sie errungen, erlitten und erlebt haben. Ich freue mich darauf, Sie so lange aus dem Gesicht zu verlieren; das verspricht mir die Freude, Sie als festen Menschen wiederzusehen. Hier. Behalten Sie das. Es ist mein Bild. Vergessen Sie nie, was ich Ihnen gesagt habe.

Robert Walser.
Aus: Jochen Greven, "Karl und Robert Walser in Stuttgart." Spuren 34, Oktober 1996; copyright Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar.
Eine Veröffentlichung der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.
Wenn Egoisten spenden. 
Donnerstag, Januar 6, 2005, 20:10 - PRESSE
Ein Kommentar von Matthias Urbach in der taz.
These boots... 
Donnerstag, Januar 6, 2005, 19:53 - SIZILIEN
... are made for walking
and that's just what they'll do
one of these days these boots
are gonna walk - to Palermo again...
Are you ready boots?
Start walkin'!

Eben festgestellt: Meine Sizilien-Fotos irrtümlich und unwiederbringlich gelöscht. Zum Glück habe ich damals einige im Weblog deponiert...
Ohne zu zweifeln... 
Donnerstag, Januar 6, 2005, 19:37 - BÜCHER
Auf den letzten Zug gehen
hiesse noch ein bisschen
zusammensitzen
und etwas trinken
mit dem Sänger
und seiner Frau
und den alten Bekannten.

Auf den vorletzten Zug gehen
hiesse noch ein bisschen
zusammensitzen
und etwas trinken
mit dir
denn du würdest noch auf
mich warten und holtest
mich ab am Bahnhof.

Ohne zu zweifeln
drück ich hastig die Hand
dem Sänger
der Frau
und den alten Bekannten
und renne
so schnell ich kann.

Franz Hohler
Was ein bisschen Sonne nach den vielen Hochnebeltagen so alles bewirkt... 
Donnerstag, Januar 6, 2005, 19:33 - BEGEISTERUNG
Heute Mittag beim Verlassen des Hauses - ich traue kaum meinen Augen: Im Garten eine Primel, in voller Blüte...
Ach ja - vor lauter Winter doch tatsächlich beinahe den Frühling vergessen.
Aber er kommt; unaufhaltbar. Mit Riesenschritten. Ein neuer Frühling - noch einer, nach all den vielen bisher... ich nehm' ihn, wie immer, ohne zu zögern. Immer wieder.


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