Ich habe, glaube ich ... 
Montag, August 26, 2024, 08:32 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... meine Bücher alle nach musikalischen Prinzipien verfasst, überhaupt habe ich beim Schreiben wohl immer musikalische Strukturen und Ausdrucksweisen im Ohr. Ich arbeite in aller Unschuld, das heisst ohne gross daran zu denken, mit Tonarten, Tempi, Tempiwechseln, mit Auftakten, Ober- und Untertönen, mit Stimmen, Haupt- und Nebenstimmen, Stimmen, die sich verflechten, mit Begleitmusik und Orchestrierung, mit Phänomenen wie laut und leise - piano bis fortissimo - und mit Pausen. Ich komponiere meine Texte nach dem Muster klassischer Kompositionen in drei oder vier Sätzen wie Sonaten oder Orchesterstücke. Doch gibt es auch Passagen, die den klanglichen und rhythmischen Bildern des Jazz gehorchen, und ausserdem gibt es Anspielungen auf volkstümliche Weisen und warum nicht Gassenhauer. Ich arbeite nicht nur mit Musik, sondern auch mit Geräuschen, Geräuscheffekten; ich bilde mir ein, das kann bis zum Kreischen und bis zur Kakophonie gehen.

(...)

Überhaupt kann ich mich von der musikalischen Strömung des Sprachflusses dahintragen lassen. Ich schreibe eine Ohrensprache, ich instrumentiere beim Schreiben, meine Sprache ist mein Instrument, ich lege die Finger auf die Tastatur meiner Schreibmaschine wie der Pianist die Finger auf die Tasten des Pianos legt, ich schliesse die Augen und beginne zu spielen, das heisst, ich schlage einen Akkord an, ich stelle mich auf einen Takt ein, ich beginne mich einzuspielen, und auf einmal schlüpft ein bestimmtes musikalisches Motiv oder Thema aus diesem Improvisieren aus und wird zur Melodie und nimmt mich mit.

Aus: Paul Nizon "Die Zettel des Kuriers", Journal 1990 - 1999, Seiten 20 und 21, Verlag Suhrkamp, erste Auflage 2008
Zürich war mir zu eng geworden wie ein ... 
Freitag, August 23, 2024, 18:38 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
...wie ein ausgewachsenes Kleid. Es begann mich zu bedrücken.
In der Schweiz fühlte ich mich unterernährt, auf seelische Diät gesetzt. Da war keine Lebenszufuhr mehr.

Ich muss mir überlegen, was es mit dieser Selbstausweisung aus der Schweiz auf sich hatte, auf sich hat. Es war ein Gefühl wie: das Leben verpassen.

Da war diese für mich aufreizend selbstgenügsame Mentalität. Wir Schweizer waren noch bis an die Schwelle des Ersten Weltkriegs ein eher armes Land und Volk gewesen, ohne Bodenschätze, ohne genügend ländliche Reserven, wenn man die unfruchtbaren Bergmassive einbezieht. Wir hatten diese Devise der immerwährenden Neutralität entwickelt, was sich auszahlte. Aber Neutralität, das ist auch Desinteresse, institutionalisierte Meinungslosigkeit nach aussen, um was zu mästen? Den Eigennutz. Die Schweiz wurde ein Bankiersland, unter anderem. Die Mentalität wurde immer mehr: erzmaterialistisch und ideen-, idealismusfeindlich. Das Haushalten, Sparen, Putzen, Werkeln ... als Lebensinhalt.

Man kam so durch zwei Weltkriege und ging als Kriegsgewinnler daraus hervor. Man lebte rückwärtsbezogen und weltblind. Man monumentalisierte Freiheitsmythen und partizipierte schamlos an der Ausbeutung aller armen Nationen, auch am Verbrechen (die Fluchtgelder der Mafia, der Nazis, der südamerikanischen Bluttyrannen etc.). Und dabei mimte man nach aussen immer diesen Biedersinn und Puritanismus, man kultivierte den Bigottismus des armen Mannes (als Tugend den Geiz), man verbot sich den Genuss des Lebens, das Zeigen des Reichtums, man hatte immer die Kummerfalten im Gesicht und auf der Stirn, man meckerte, krittelte höhnisch, selbstgerecht, scheinheilig, missgünstig an allen Nationen herum, man hielt sich heraus und dachte, die Verschonung habe aufgrund eines Besserseins, Klügerseins, Schlauerseins stattgefunden, man idealisierte insgeheim diese Tugenden. Man kam ohne Welt aus. Und man verzichtete auf alle Experimente, Entwürfe, Wagnisse, man lebte - nach aussen - im Gewand des schaffigen Biedermanns weiter und mästete die Banken und Konten und Sparstrümpfe - und lachte sich ins Fäustchen. Man lebte in einer Art luftleerem Raum, in einer Art Vakuums-Sonderfall-Mässigkeit und liess das Leben nicht an einen heran. Man profitierte von der Welt, die man ausschloss. Und die Mentalität und die Lebensgeister begannen diese aschgraue Freudlosigkeit, Hämischkeit anzunehmen, den Stagnationscharakter. Es gab keinen Anlass zur Bewegung in einem Land und Volk, das nach diesem Lebensrezept funktioniert. Keine Streiks, keinen Klassenkampf, einen ewigen Arbeitsfrieden mit gemässigtem Wohlstand. Überfluss, Grosszügigkeit, Verschwendung, aller Glanz, alle Schönheit waren des Teufels. Nur das nicht. Man lebte immer sicherer, stabiler, versicherter, eiserner und all das auf Kosten des Lebens. Man lebte gar nicht, Leben war Risiko, kein Risiko gefälligst.

Das ergab als Lebensstimmung und Gesamtatmosphäre diese Sterilität und Lebensunähnlichkeit, vor der mir grauste. Die versteinerte Graue-Socken-Stimmung. Nichts wegwerfen, nichts verändern. Nur ja keine Neuschöpfung, grosszügige Planung, kein Projekt, keine Zukunft. Nur immer Haushalten und Ausbessern und Pützeln.
Man lebte solchermassen scheinheilig, missgünstig, verdriesslich, und all das wurde als nationale Tugend erklärt. Nur keine Freude, kein Elan, keine Veränderung, kein Animus. Immer diese Tarnkappe der Verdriesslichkeit - als Lebenstaktik. Und der Weltteufel soll uns ausgetrieben sein und es ein für allemal bleiben. Die Schweiz wurde der arme geizige reiche Mann Europas, der sorgenvoll, kummervoll und kümmerlich in seinen grauen Kleidern und Strümpfen, versagungsvoll, salbungsvoll und selbstsüchtig, insgeheim besserwisserisch in seinen alten Klamotten umgeht, freudlos-neutral muss die Stimmung sein; und dabei stopft er den Sparstrumpf. Er neidet den Grossfüssen und Springinsfelden und Leichtfüssen draussen, er neidet den Lebenden, Riskierenden und alles Verlierenden oder auch Gewinnenden ihre Lebendigkeit. Er geht in der besagten Tarnung um, um nicht aufzufallen, ja kein Gegenstand der Aufmerksamkeit, gar des Neides zu werden, er gibt sich seufzertraurig und gedeiht und gedeiht, aber er darf nicht in den Genuss des Erschafften gelangen, da darf nie etwas angerührt und ja nichts veräussert werden, er lässt das Geld liegen und legt es an, legt es an und beiseite und lebt das Leben des bescheidenen Mannes; und der verheimlichte Reichtum oder Bankenwert, Kontenwert, der nie verflüssigt, nie in Lebensgenuss umgesetzt wird: Diese Doktrin kehrt sich gegen den Inhaber, er wird immer gehässiger, missgünstiger, er hat zwar recht, hat aber nicht eben viel vom Leben, also sollen all die anderen verdammt sein, die nicht diese schweizerische Tugend vertreten. Der Schweizer wird vor lauter Frustration böse und aggressiv, die Tram fährt nicht, um Leute zu befördern, sondern sie ruckt und stockt und behindert alle statt zu fahren; und der Mann im Führerstand übertreibt diese Fortbewegung, er bremst dauernd, weil er im Rückspiegel voller Missvergnügen auf die Fahrgäste schaut und hofft, dass sie sich die Köpfe anstossen, eigentlich ist das der Sinn des Fahrens. Frustration.

Aus: Paul Nizon "Das Drehbuch der Liebe", Journal 1973 - 1979, Seiten 235 - 238, Verlag Suhrkamp, Erste Auflage 2004
Kleinbürgers Frust 
Donnerstag, August 22, 2024, 13:35 - BERN
Beitrag von sb_admin
Das spanische Paar mit dem kleinen Camper hat endlich einen der immer rarer werdenden stadtbernischen Parkplätze gesichtet. Langsam, langsam versucht es, sich in die Lücke zu manövrieren, denn trotz der bescheidenen Grösse hat der Camper doch eine leicht überdurchschnittliche Breite.
Ein sich nähernder Fahzeuglenker sieht sich unvermittelt gezwungen, seine schwungvolle Fahrt etwas zu verlangsamen, bis zum Beinahe-Stillstand - wild hupend bekundet er seinen Missmut. Endlich kann er seine Fahrt wieder aufnehmen - doch bevor er sie nun ungehindert fortsetzt, schleudert er dem spanischen Paar durchs offene Fenster noch in aller Lautstärke entgegen:

"Dir syt hie ir Schwiiz, nid z'Schpanie!!!"
August2024Vollmond 
Montag, August 19, 2024, 11:49 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin


Mit "THE SPHERE" wird nun auch der Mond zum Bestandteil der Show-Welt in Las Vegas.




Juli2024Vollmond 
Sonntag, Juli 21, 2024, 10:23 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Spätführung bei Vollmond

Es ist Nacht im Dählhölzli-Zoo. Gewisse Tiere schlafen bereits und andere sind erst jetzt so richtig aktiv. Entdecken Sie auf dieser unvergesslichen Nacht-Tour eine ganz neue und überraschende Seite des Tierparks.

Datum: 21. Juli 2024, 22:00 - 23:00 Uhr

Ort: Dählhölzli

Treffpunkt: Vor dem Restaurant Dählhölzli

Kosten: Erwachsene CHF 35.00, Kinder CHF 25.00

Zielgruppe: Die Führungen sind für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren geeignet.


Quelle: https://tierpark-bern.ch/event/spaete-vollmondfuehrung-im-juli/
Juni2024Vollmond 
Freitag, Juni 21, 2024, 17:22 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Statt nur etwas zum Juni2024Vollmond - hier gleich der vollständige Vollmondkalender des Jahres 2024 und die dazugehörigen Namen der Algonkin, einem nordamerikanischen Ureinwohner-Stamm:

Januar: Donnerstag, 25.01.2024 (18.54 Uhr) – Wolfsmond
Der erste Vollmond des Jahres steht für die Wölfe, die im zweiten Wintermonat besonders laut heulten.

Februar: Samstag, 24.02.2024 (13.30 Uhr) – Schneemond
Weil gemäss den Algonkin im Februar besonders viel Schnee fällt, haben sie diesen Mond als Schneemond bezeichnet.

März: Montag, 25.03.2024 (07.58 Uhr) – Wurmmond
Mit den steigenden Temperaturen schmilzt der Schnee und die Vögel ziehen erste Regenwürmer aus der Erde.

April: Mittwoch, 24.04.2024 (1.48 Uhr) – Rosa Mond
Der «Pink Moon» verdankt seinen Namen der gleichfarbigen Flammenblume, die dann gerade blüht.

Mai: Donnerstag, 23.05.2024 (14.52 Uhr) – Blumenmond
Auch der darauffolgende Vollmond ist den Blumen gewidmet, die im Mai überall blühen.

Juni: Samstag, 22.06.2024 (02.08 Uhr) – Erdbeermond
Im Juni geben die reifenden Erdbeeren dem Vollmond seinen Namen.

Juli: Sonntag, 21.07.2024 (11.15 Uhr) – Bockmond (auch Heumond)
Der Name bezieht sich auf das im Sommer nachwachsende Hirschgeweih.

August: Montag, 19.08.2024 (19.24 Uhr) – Störmond
Im August ziehen die Algonkin beim Fischen viele Störe an Land, daher kommt der Name «Sturgeon Moon».

September: Mittwoch, 18.09.2024 (03.33 Uhr) – Erntemond
Alternativ wird der Vollmond im September auch als «Corn Moon» bezeichnet, da zu dieser Zeit die Maisernte ansteht..

Oktober: Donnerstag, 17.10.2024 (12.26 Uhr) – Jägermond
Die Algonkin erjagen sich ihre Fleischvorräte für den Winter.

November: Freitag, 15.11.2024 (22.29 Uhr) – Bibermond
Um nicht frieren zu müssen, legen die Stämme Fallen für Biber und andere Pelztiere aus.

Dezember: Sonntag, 15.12.2024 (10.00 Uhr) – Kalter Mond
Mit dem Beginn des Winters kommen die eisigen Temperaturen, nach denen der Vollmond im Dezember benannt ist.


Quelle (mit weiteren Vollmondinfos): https://www.watson.ch/leben/wissen/147720584-vollmond-im-april-2024-13-spannende-fakten-zum-vollmond
Mai2024Vollmond 
Donnerstag, Mai 23, 2024, 14:21 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Was braucht es fürs Glück? Drei Weisheiten von Franz Hohler

«In meinem Alter ist Glück für mich, wenn ich morgens aufwache und noch da bin», sagt Hohler mit einem Schmunzeln. Mit seinen 81 Jahren blickt der Oltener auf ein langes Leben zurück. Von der Liebe bis zur Geburt seiner Kinder seien viele glückliche Momente dabei gewesen.

Hohler erinnert sich an einen ganz besonderen Moment, als er nachts auf dem Mont Blanc war. Eigentlich wäre die Tour bei Tag geplant gewesen. Doch Hohler erfuhr, dass sein Bergsteiger die Tour mit einem Kollegen bei Nacht mache und war begeistert. So ging er mit dem Bergsteiger um zehn Uhr nachts bei Vollmond los. «Man hat die ganze Alpenkette bei Vollmond gesehen, es war wie eine Trance. Als wir auf den Gipfel kamen, ging die Sonne auf. Ein Glücksmoment.»

Das Glück, das findet Hohler auch in kleinen Alltagsmomenten. «Ich freue mich an allem, worüber man sich freuen kann. Wenn die Amseln singen am Morgen, das ist so wunderbar, da höre ich immer wieder zu», schwärmt Hohler. «Oder das Blühen des Frühlings, das ergreift mich immer wieder.»


Link: https://www.srf.ch/radio-srf-2-kultur/schriftsteller-und-kabarettist-was-braucht-es-fuers-glueck-drei-weisheiten-von-franz-hohler
April2024Vollmond 
Dienstag, April 23, 2024, 19:26 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Unsere Vollmond Mischung besteht aus feinstem Arabica aus Zentralamerika. Zart geröstet bei Vollmond, verleiht dies dem Kaffee die Kraft des Mondes, sowie einen Hauch von Magie. Vollmond zeichnet sich durch sein ganz spezielles Aroma und seine betörende Würze aus.



Link: https://www.hemmi.ch/shop/kaffee/raritaeten/vollmond/
März2024Vollmond 
Montag, März 25, 2024, 22:25 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Sobald Sie vom Vollmond begrüsst werden, bereiten Sie zusammen mit Ihrem Piloten den Schirm am Startplatz vor. Nach wenigen Schritten heben Sie ab und da ist es auch schon, das unvergessliche Gefühl von Freiheit und dies bei einer Beleuchtung, welche Ihnen noch lange in Erinnerung bleibt.



Link: https://lenk-simmental.ch/erlebnisse/gleitschirmflug-bei-vollmond/
Februar2024Vollmond 
Samstag, Februar 24, 2024, 08:24 - VOLLMOND
Beitrag von sb_admin
Glüna Plaina ist romanisch und bedeutet Vollmond. Und wenn zur Vollmondzeit der Mond am hellsten scheint, nimmt die Diavolezzabahn für einen Abend ihren Betrieb auf. Die Piste ist frisch präpariert und nur vom Vollmond erleuchtet. Dunkel und mächtig ist der Piz Palü, die Schneefelder glitzern im Mondlicht. Die Stimmung ist ganz speziell, die Nachtluft frisch – die Glüna Plaina ist ein unvergessliches Erlebnis. Im Restaurant Berghaus kannst du dich aufwärmen und ein feines Nachtessen geniessen.

Link 1: https://www.engadin.ch/de/gluena-plaina-vollmond-skifahren-auf-der-diavolezza/

Link 2: https://www.schweizer-illustrierte.ch/lifestyle/reisen/kutschen-nachtskifahren-mondfieber-grandhotel-kronenhof-pontresina-vollmond



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