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Samstag, Februar 18, 2006, 18:17 - KINO & FILM & TV
...vom Titel her müsse man sich sowas doch viel eher im Sommer anschauen - der liegt vollkommen falsch.Denn so ist das Leben. Unabhängig von den Jahreszeiten. Aber wirklich.
(Das Leben - kurz zusammengefasst: Die Richtigen sind oft die Falschen).
Mittwoch, Februar 15, 2006, 18:38 - KINO & FILM & TV
Ka mate! Ka mate! Ka ora! Ka ora!Ka mate! Ka mate! Ka ora! Ka ora!
Tenei te tangata puhuruhuru!
Nana nei i tiki mai, whakawhiti te ra!
A kapune! A kaupane!
A kapune! A kaupane! Whiti te ra!
And this takes you behind the scenes...
Haka - die Erklärung.
Was würde man nicht alles einfach "vergessen", wenn nicht manchmal diese gewissen, klitzekleinen AbundZufälligkeiten die Erinnerung urplötzlich und unaufhaltsam wieder in Gang setzten... wie die unvermittelte Erinnerung an diesen Film.
Welch! ein! Film! - die kraftvolle Eingangssequenz - und dann sowieso einfach alles - alles vollgepackt mit den einmaligen Szenen jener wahrhaftigen und wahrhaft traumatischen und magischen Momente, die tief unter die Haut gehen - und für die ich das Kino liebe.
Warnung: Nur für Menschen, die mit beiden Füssen fest auf dem Boden stehen.
Dienstag, Februar 14, 2006, 19:28 - BÜCHER
Ich ging auf einem Seil dahinMir schien es eine Strasse
mit frohem Mut und heitrem Sinn:
Ich bin auf guter Strasse!
Was dann geschah? Ich weiss es nicht
Wuchs ich? Verging die Strasse?
Die Jahre änderten die Sicht:
Doch reichlich eng, die Strasse!
Auf schmalem Steg geht’s nicht so gut
Ist der noch eine Strasse?
Bei jedem Schritt sinkt mir der Mut:
Das ist doch keine Strasse!
Ich geh auf einem Seil dahin
Das wird nie wieder Strasse
Wirkt wie ein Faden licht und dünn
Wann lieg ich auf der Nase?
Robert Gernhardt: Gesammelte Gedichte.
Dienstag, Februar 14, 2006, 19:16 - GEDACHTES
Gewisse Dinge, die früher mal wichtig waren, sind es nur noch am Rande, oder überhaupt nicht mehr – ohne dass jedoch umgekehrt immer so ganz genau erkennbar wäre, was denn eigentlich noch wirklich wichtig ist jetzt.Sonntag, Februar 12, 2006, 19:52 - VOLLMOND
Oha
dachte ich
als ich heimkam
nachts
und am Boden
den hellen Flecken sah
da liegt
eine Nachricht für mich
auf der Treppe.
Doch sieh da
es war nur
das Mondlicht.
Und
fiel mir später ein
ist das etwa
keine Nachricht?
(F. Hohler)
Sonntag, Februar 12, 2006, 11:19 - BÜCHER
Wie immer am Sonntag - es gäbe so viel Arbeit, so viel zu tun...Der Wecker weckt zwar pünktlich. Weckt sonntäglich früh. Weckt um 7 Uhr.
Doch irgend eine innere Stimme säuselt: Es ist Sonntag; es ist Sonntag; du kannst zwar, aber du musst nicht; alles lässt sich auch später erledigen.
Das beruhigt enorm.
So wird es regelmässig zehn, elf Uhr.
Ob wohl heute der Frühling...? Ein kurzer Blick aus dem Fenster:
Sitzbank im Schnee - sehr symbolisch; na ja; warten wir eben noch etwas zu.
Lesen. Bad. Kaffee. Lesen. Kaffeegeschichten lesen...
... das ist schön, dass du kommst, du bist ja mein einziger Lichtblick, sagt sie, und schon treten ihr Tränen in die Augen: weisst', immer denke ich jetzt ans Heimgehen, wenn ich doch nur heimgehen könnte... Aber wo denkst du hin, hast du Schwierigkeiten, hast du keinen Kaffee, frage ich munter, und nun kommt sie bald mit einer Kanne Kaffees daher, der riecht oder schmeckt aber seltsam, sage ich leider und bereue es gleich, denn schon kommt so etwas wie Trotz oder Zorn hoch, und sie stiefelt zur Küche, um mir die Dose zu zeigen, Nescafé, mein Gott, und gleich kübelweise angemacht, ist das das Alter, denke ich, denn früher war Mutter geradezu stolz auf ihren Kaffee. (...) Im steingrauen Zimmer sitze ich meinem verstummten Mütterchen gegenüber, nehme von den staubigen Bisquits, trinke den fadlauen aufgelösten Nescafé aus den schönen alten Tassen, englischen schwarzen mit goldenem Dekor...
Ausschnitt aus "Das Jahr der Liebe" von Paul Nizon - einem ursprünglich aus Bern stammenden Schriftsteller, der seit 1977 in Paris lebt, wo er sich seither dem Flanieren, der Huldigung der Stadt und der Liebe ergeben hat. Rezensenten sagen ihm nach, ...dass es drei Obsessionen in seinem mit typischem Künstlernarzissmus geschlagenen Leben gebe: ihn selbst, sein Schreiben, die Frauen - hemmungslos auf die eigene Person und die eigene Wahrnehmung fokussiert... eine eigenartige "Kombination von Melancholie und Geilheit", usw.
Gefällt mir. Gefällt mir sehr. Ich mag seine Sprache ausserordentlich. Kann davon im Moment nicht genug bekommen.
An die Arbeit jetzt!
Samstag, Februar 11, 2006, 20:25 - PRESSE
(...)ZEIT: Was war denn die Grundfigur beim 'Bildverlust'? Ich habe das nicht verstanden.
Handke: Sie haben einen großen Blödsinn darüber geschrieben, so achtlos, fahrlässig. Bevor Sie kamen heute, habe ich gedacht: Es ist eigentlich eine Schande, dass dieser Mensch mein Haus betritt. Ich habe ja immer von Bildern gelebt, von Traumbildern, von Anschauung, und mit der Zeit bekam ich das Gefühl, dass die Bilder ihre Gültigkeit, ihre Realität verlieren. Dem wollte ich nachspüren. Ich erinnerte mich an junge Leute voller Enthusiasmus, voller Unschuld, denen ich zwanzig Jahre später wieder begegnet bin, und ich sah, dass diese Begeisterung verschwunden war.
(…)
ZEIT: Vielleicht liegt das an Ihrer Verteidigung der Serben im jugoslawischen Krieg.
Handke: Vorsicht, Sie sind hier in meinem Haus.
ZEIT: Ich habe zwar gerade das Messer hier genommen, aber wirklich nur, um mir ein Stück Käse abzuschneiden.
Handke: Sie werden mich nicht in eine Verteidigung bringen. Ich habe da nichts zu erklären.
(…)
Handke: Es ist fast dunkel geworden, soll ich ein Licht machen?
ZEIT: Nein, so kann ich besser den Garten sehen, die schöne Zeder.
Handke: Es sind zwei, die eine ist eine Libanon-Zeder, die andere eine Atlantik-Zeder. Links Libanon, rechts Atlantik. – Machen wir jetzt Schluss, ich hole noch einen Wein.
Ulrich Greiner, DIE ZEIT Nr. 6 vom 01.02.2006
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