Immer noch. “Er war im Begriff, den … viel schwereren Schritt zu tun, herauszutreten aus der Resignation darüber, dass man nicht ist, was man so gerne wäre, und zu werden, was man ist. Nichts ist schwerer, als sich selbst anzunehmen!“ Max Frisch. STILLER.
Das Abschmelzen des Polareises - alles schon dagewesen. Die Menschen haben nicht Angst um die "Natur", die macht eh was sie will und überlebt immer irgendwie - sie haben Angst um sich selber. Tropische Temperaturen am Nordpol. Alte Erdkundebücher haben ausgedient.
Neighbourhood Watch - so viel ich weiss, eine amerikanische Idee aus den 60er, 70er-Jahren, welche die Anonymität in Städten und Agglomerationen überwinden helfen sollte und grossen Anklang fand. Das digitale Zeitalter eröffnet nun Möglichkeiten, von denen man damals nicht zu träumen gewagt hätte - mache sich darüber jeder seine eigenen Gedanken...
(...) Die Briten stört offenbar wenig, dass sie im öffentlichen Raum (die Rede ist von 4 Millionen Kameras im ganzen Land) gefilmt werden (jeder Bürger täglich rund 300 Mal) - was sehr merkwürdig ist. Die Einführung von Identitätskarten erachten breite Schichten als Eingriff in ihre Privatsphäre, und Fenster neuer Häuser müssen an den unmöglichsten Orten angebracht werden, damit man dem Nachbarn nicht in den Garten sehen kann. Privatheit ist eines der höchsten Güter des Bürgers, doch diese finden es völlig normal, dass sie auf Schritt und Tritt gefilmt werden. CCTV, so lautet die verbreitete Meinung, bewahre vor üblen Taten und sorge für Sicherheit im öffentlichen Raum. (...)
Ausschnitte aus dem Artikel von Lilo Weber: Sofa-Polizisten in London. NZZ Nr. 126 vom 2. Juni 2006.