… neben dem Staatspräsidenten der einzige Isländer, der in der Höflichkeitsform angesprochen wird, alle anderen werden geduzt. Und obwohl die Isländer keine Kirchgänger sind, ist die [Kirche] Teil ihres kulturellen Selbstverständnisses. Sie versinnbildlicht die Kontinuität in der Geschichte. (…)"

Aldo Keel im NZZ-Feuilleton vom 11.09.2010



[Víkurkirkja], Vík í Mýrdal

... in meinem kleinen Städtchen so für mich hin,
und nichts zu suchen, das war eigentlich mein Sinn.

Tja - und wie das so ist: Plötzlich entdeckte ich rein zufälligerweise in einem Geschäft etwas, wonach ich zwar schon früher mal intensiv gesucht, aber überhaupt nicht gefunden hatte - mein [isländisches Lieblingsgetränk] nämlich.

Äusserlich glichen die Fläschchen dem isländischen Original zwar überhaupt nicht - doch der Aufdruck auf der Etikette machte mich stutzig (Karamalz - natural malt beverage; non-alcoholic). Die Farbe der Flüssigkeit entsprach ziemlich genau dem, was ich so gut kannte, und auch die Angaben über die Zutaten stimmten in etwa überein.
Hersteller: Privatbrauerei Eichbaum, D-68151 Mannheim.

Ohne Zögern drei Fläschchen gekauft, ab nach Hause und - aaaaaaaahh, welche Wonne ... geschmacklich dem isländischen Nationalgetränk absolut ebenbürtig.

Ein Gefühl wie ...- beinahe so ausgelassen wie in der Roald-Dahl-Geschichte von [Sophiechen und dem Riesen] im umwerfenden Blubberwasser-Kapitel.

... braucht das Land (dasjenige am Rande des Polarkreises - Sie wissen schon).
Wo denn sonst hat man noch so viel Zeit, um kreativ über Banalitäten wie "Strommasten" nachzudenken bzw. nachdenken zu lassen...

Ich jedenfalls bin hin und weg angesichts dieser Design-Studie.
Genaueres liest man [hier.]

Lege ich gleich ab unter "Dinge, die ich ganz besonders mag".

Das Leben ist - auch, und zunehmend - Erinnerung.

Doch gestern, an meinem fünfundzwanzigsten und letzten Tag in Djúpavík: Das musste noch sein. Unbedingt.
Blueberry hill. Diesmal ausgiebig.
Das letzte, köstliche Abendmahl dann - Suppe, Fisch (fangfrisch, wie immer, aus dem Fjord nebenan), Kartoffeln, Gemüse - selbstverständlich mit den geernteten Heidelbeeren auf [Skyr] abgerundet.
Mehr braucht der Mensch nicht.

[Tina Bauer] hat seit kurzem ihren Wohnsitz nach Reykjavík verlegt und berichtet von dort aus in ihrem Internetjournal regelmässig und fundiert über das Leben und die Menschen in Island.

An der angefangenen Arbeit von gestern (Fenster-Wintervorbereitung) weitergemacht.
Neue Arbeit angefangen: Die vom Wetter sehr angegriffene Westseite des [Lækjarkot Cottage] bearbeitet: abblätternde Farbe entfernt, die rostigen Stellen mit einer Stahlbürste attackiert, Rostschutz aufgetragen.
Morgen dann werden ein bis zwei Schichten der roten Schutzfarbe aufgetragen.
Wintervorbereitungen ebenfalls.
Es scheint so, dass in Island zum Unterhalt der Gebäudehüllen enorm viel Zeit und Arbeit investiert wird.
Investiert werden muss.

Ausblick: Immer von meinem Zimmerfenster aus - an verschiedenen Tagen.