Markus Raetz. Eva. 1970. Foto: B. Burckhard.
Meine grenzenlose Verehrung für das Werk von Markus Raetz habe ich bereits ganz am Anfang meines Weblogs kundgetan. Wer nachschauen will (ich krieg' den Link nicht hin!!): Bei der Such-Funktion rechts auf dieser Seite einfach den Begriff Eukalyptus-Blätter eingeben.

Nicht nur die Blumen...

... nicht nur die Knospen an den Bäumen...

Dazu liefert der unvergleichliche Harald Martenstein, der Draussensitzen nicht mehr normal findet, mit "Alles kommt raus" gleich den passenden Text (ZEIT Nr. 14/31.März 2005):
(...) "Als bald darauf die Sonne herauskam, stellten die Cafés, Restaurants, Schankstuben et cetera ihre Tische nach draussen. Das habe ich aus Gewohnheit ganz normal gefunden. Erst nach längerem philosopischem Hinsehen habe ich bemerkt, dass bei zahlreichen gastronomischen Betrieben das "Draussen" zum entspannten Verweilen eigentlich wenig geeignet war. Bistrotische mit Teelichtern darauf standen neben vierspurigen Schnellstrassen, in lichtlosen, betonierten Hinterhöfen, wo Lkw parkten, oder neben Hundekotabwurfplätzen, die sich nicht gewaschen hatten. Wir haben das genaue Hinschauen verlernt! Gartenlokale mit Vogelgezwitscher sind zweifellos angenehm. Aber was erhoffen sich die Menschen davon, neben der Schnellstrasse nach Konstanz oder neben einem Viertelpfund Dalmatinerstuhl ein Schnitzel zu essen? Daraufhin habe ich meine Beobachtungsgabe weiter zugespitzt. Ich bin in die Lokale hineingegangen. Innen war es immer viel netter, auch ruhiger. Nirgendwo lag Kot. In keinem einzigen Lokal parkte ein Lastwagen. Als es kühler wurde, stellten die Wirte Heizstrahler nach draussen, denn ein Publikum, das sich durch Architektur, durch Gerüche und durch Lärm nicht vom Draussensitzen abhalten lässt, wäre inkonsequent oder sogar charakterlich fragwürdig, wenn es wegen des zusätzlichen Stressfaktors Kälte plötzlich nach drinnen ginge.
Das Einzige, was nach meiner Beobachtung die Menschen in Deutschland zuverlässig vom Draussensitzen abhält, sind starke, anhaltende Regengüsse und Hagel. Kurze Schneeschauer oder leichtes Nieseln dagegen genügen nicht mehr.
Bevor das Draussensitzen zu einer deutschen Amour fou wurde, hiess es in den Cafés oft: "Draussen nur Kännchen." Bald wird es heissen: "Drinnen nur Kännchen", denn unsere Welt ist aus dem Lot geraten. Unter einer Amour fou versteht man eine Liebe, an welcher der Liebende letztlich zerbricht, ungefähr so, wie ein Mensch innerlich zerbricht, der einen ganzen Sommer lang neben Bulldoggenkot Schnitzel isst. Meiner Ansicht nach versuchen die Deutschen, Deutschland in San Remo zu verwandeln, indem sie auf vernunftwidrige Weise so tun, als ob Deutschland San Remo sei. Ein ähnliches Verhalten wie der Draussensitzer zeigen Menschen, die mit ihrem Geschlecht unzufrieden sind, so, wie andere mit dem Wetter unzufrieden sind, und deswegen einfach Kleider des anderen Geschlechts tragen. In Deutschland hat sich das Klima in den letzten Jahren des Draussensitzens ja tatsächlich ein wenig erwärmt. Womöglich ist also auch das Transvestitentum nicht so aussichtslos, wie es scheint.
Ein Land, das zum Draussensitzen noch ungeeigneter ist, heisst Alaska. In Alaska soll jetzt das grösste Naturschutzgebiet geschlossen und in ein Ölbohrgebiet umgewandelt werden, weil die dort draussen lebenden Karibuhirsche nach Erkenntnissen des amerikanischen Geheimdienstes über Massenvernichtungswaffen verfügen. Gibt es denn kein richtiges Leben im Draussen? Aber ich bin nicht Adorno. Ich bin nur ein Chronist."

Wieder mal sehr lecker, das April-Programm im Lichtspiel.

I'll be home (Randy Newman)
I'll be gone (Tom Waits)
I'll get by (Billie Holiday)
I'll never be the same (Billie Holiday)
I'll never fall in love again (Tok Tok Tok)
I'll see you in my dreams (Erika Stucky)
I'll set you free (The Bangles)
I'll stand by you (The Pretenders)
I'll stick with you (The Primitives)
I'll take care of you (Van Morrison)
I'll take New York (Tom Waits)
I'll try something new (Diana Ross & The Supremes)
I'm a fool to want you (Lisa Ekdahl)
I'm afraid of Americans (David Bowie)
I'm all for you (Billie Holiday)
I'm cold (The Cure)
I'm coming through (Diana Krall)
I'm going slightly mad (Queen)
I'm gonna be strong (Cyndi Lauper)
I'm gonna file my claim (Marilyn Monroe)
I'm gonna let my heart do the walking (Diana Ross & The Supremes)
I'm gonna make it (Diana Ross & The Supremes)
I'm gonna make you love me (Diana Ross & The Supremes)
I'm gonna teach you (Maceo Parker)
I'm hungry (Sugarcubes)
I'm in great shape (Brian Wilson)
I'm in heaven when you smile (Van Morrison)
I'm living in shame (Diana Ross & The Supremes)
I'm losing you (John Lennon)
I'm not sorry (Morrissey)
I'm not the man I use to be (Fine Young Cannibals)
I'm old fashioned (Cassandra Wilson)
I'm pulling through (Diana Krall)
I'm so lonesome I could cry (Cassandra Wilson)
I'm special (Rachelle Ferrell)
I'm stretched on your grave (Sinead O'Connor)
I've been working (Van Morrison)
I've changed my address (Diana Krall)
I've got a right (Oleta Adams)
I've got my love to keep me warm (Billie Holiday)
I've got to see you again (Norah Jones)
I've got to sing my song (Oleta Adams)
I've got you under my skin (Diana Krall)
I've got you under my skin (Peggy Lee)
I've grown accustomed to his face (Cassandra Wilson)
I ain't new ta this (Ice-T)
I believe in space (Pixies)
I bi nid i (Stiller Has)
I cannot sleep (Tok Tok Tok)
I can't explain (David Bowie)
I can't get behind that (William Shatner)
I can't help loving that man (Björk Gudmundsdottir)
I can't stand the rain (Cassandra Wilson)
I can explain (Rachelle Ferrell)
I could have danced all night (Jamie Cullum)
I could stay here forever (Frank Black)
I couldn't love you more (Sade)
I cover the waterfront (Billie Holiday)
I dansi med pér (Björk Gudmundsdottir)
I didn't know about you (Patti Page)
I do not want what I haven't got (Sinead O'Connor)
I don't mind if you forget me (Morrissey)
I don't owe you anything (The Smiths)
I don't want to see you (Tok Tok Tok)
I don't want much (Mose Allison)
I drove all night (Cyndi Lauper)
I feel free (David Bowie)
I forgot that love existed (Van Morrison)
I found my yellow basket (Ella Fitzgerald)
I get a kick out of you (Jamie Cullum)
I get a kick out of you (Lisa Ekdahl)
I go to sleep (The Pretenders)
I got a guy (Ella Fitzgerald)
I got it bad and that ain't good (Ella Fitzgerald)
I got lost in his arms (Shirley Horn)
I got you babe (UB40 & Chrissie Hynde)
I gotta right to sing the blues (Billie Holiday)
I ha letscht Nacht e Troum gha (Patent Ochsner)
I hadn't anyone til you (Dianne Reeves)
I have forgiven Jesus (Morrissey)
I have not been to Oxford town (David Bowie)
I hear a symphony (Diana Ross & The Supremes)
I hear music (Billie Holiday)
I heard it through the grapevine (Creedence Clearwater Revival)
I heard Ramona sing (Frank Black)
I just called to say I love you (Stevie Wonder)
I just wanna get along (The Breeders)
I just want to see his face (Rolling Stones)
I keep forgetting (David Bowie)
I know it's gonna happen some day (David Bowie)
I like clowns (José Padilla)
I like you (Morrissey)
I loves you Porgy (Nina Simone)
I loves you Porgy (Billie Holiday)
I miss you (Björk)
I must have that man (Billie Holiday)
I put a spell on you (Them)
I put a spell on you (Nina Simone)
I put a spell on you (Creedence Clearwater Revival)
I remember Sarah (Dianne Reeves)
I remember you (Cassandra Wilson)
I remember you (The Pretenders)
I schänke dir mys Härz (Züri West)
I spy (Pulp)
I still haven't found what I'm looking for (U2)
I walk proud (Laid Back)
I want a guy (Diana Ross & The Supremes)
I wanna go home (Lonnie Donegan/Van Morrison)
I want it all (Queen)
I want the waiter with the water (Ella Fitzgerald)
I want to be happy (Ella Fitzgerald)
I want to break free (Queen)
I want to live on an abstract plain (Frank Black)
I want you (Bob Dylan)
I want you (Moloko)
I was doing alright (Carmen McRae)
I was made to love you (Stevie Wonder)
I wish (Laid Back)
I wish (Tok Tok Tok)
I wish u heaven (Prince)
I wish you would (David Bowie)
Ich sellti wissu (Sina)
Io no (Jovanotti)
Io, Zak e la tromba (Articolo 31)

Einige Impressionen...

... vom samstäglichen...

... Marktbetrieb in der...

... Münstergasse.

Les petits riens qui font du bien et qui ne coûtent rien...
Découvrir le printemps - c'est respirer l'odeur des narcisses, du lilas et des muguets.

Diesem ziemlich reparaturbedürftigen Palisander-Ahorn-Nussbaum-Holzkistchen - die drei Hölzer kontrastieren farblich sehr schön - mit den wunderbaren Intarsien (allseitig marketiert mit Engeln und Tieren in einem dekorativen Rankendekor) konnte ich
einfach
nicht
widerstehen.

War ursprünglich wahrscheinlich eine Nähkassette.
Dient nun als würdiger Aufbewahrungsort für Delias Photos.
Bleibt unrepariert - wenn ich's repariere oder reparieren lasse, wird's anders aussehen - wer weiss, ob es mir dann immer noch gefällt?
Es ist sehr schön so wie's ist.

Cape Fear von Martin Scorsese; Gilbert Grape. Kalifornia. Natural Born Killers. From Dusk Till Dawn. Und so weiter. Klangvolle Filmtitel. Praktisch alle Filme mit diesem "Porzellanmädchen mit den rabenschwarzen Haaren". Geliebt. Nicht zuletzt wegen ihr... Juliette Lewis. Und nun kommt sie, einfach so, ohne grosses Aufsehen zu erregen, in die Schweiz, ins kaum 20 Minuten von Bern entfernte Nachbarstädtchen Fribourg. Und hat dort am 6. April 2005 einen Auftritt. Mit ihrer Band. Juliette Lewis & The Licks. Da geh ich natürlich hin, denke ich im ersten Moment. Doch nach einigen Musik-Kostproben gebe ich das Vorhaben wieder auf. Ich mag ja vielerlei Musik, doch das relativ eintönige, deftig-brachiale Punk-Hardrock-Heavy-Metal-Ding: Damit konnte ich mich noch nie so richtig anfreunden. Das schafft nun sogar nicht mal Juliette Lewis, obwohl sie mich stimmlich überzeugt - aber dieses Biersaufrock-StageDiving-und sonstige Genre-Arsenal (Zitat FAZ) - nein danke.
Tut mir leid, Juliette.
Aber bestimmt wieder mal in irgend einem guten Film - oder auf der Cape-Fear-DVD zum Beispiel die unheimlich-grandiose Szene mit Max Cady (Robert De Niro) und Danielle (Juliette Lewis), beide ganz alleine in diesem leeren Foyer, zum -zigsten Mal anschauen...

Jeder Buchstabe enthält den Grundriss eines Gebäudes.


Johann David Steingruber. Architektonisches Alphabet, 1773.
Erhardt D. Stiebner/Dieter Urban: Initialen und Bildbuchstaben. Novum Press/Bruckmann, München.
ISBN 3-7654-1910-9.

Im Nordosten Marokkos erlebt Zeinab ihr Hochzeitsfest und muss zusehen, wie der Ehemann am Tag danach ins Ausland abreist, um in Europa irgendwo Arbeit zu suchen. Wann er wiederkehrt, ist unklar, klar ist einzig, dass Zeinab schwanger ist. Auf den Mann wartend, macht die junge Frau, was in ihrer Heimat einer alten Tradition entspricht: Sie lässt das ungeborene Kind in ihrem Körper schlafen in der Hoffnung, dass der Vater eines Tages wieder kommen möge und sie dann gemeinsam das Kind zur Welt bringen können.

Eine sorgsame Annäherung ans Frauenleben im Marokko von heute, mit der vorzüglichen Kameraarbeit des Griechen Giorgos Arvanitis.
L' enfant endormi von Yasmine Kassari. Trigon-Film.