Die stillste Zeit im Jahr. 
Samstag, Dezember 10, 2005, 19:07 - PRESSE
Ich habe nämlich jetzt, erkläre ich meiner neuen Schauspielerfreundin, nur noch wenige echte Freunde und lebe eher zurückgezogen, und weißt du was, sag ich, das gefällt mir, das gefällt mir sehr. Die Schauspielerfreundin nickt und sagt, gell?!, ihr geht’s nämlich auch so, denn seit sie Kinder hat, hat sich ihre ganze Einstellung komplett verändert, das ist doch ein ganz anderes Leben, als immer von Anlass zu Anlass hetzen, immer auf Zack, immer Oberkante Unterlippe voll Adrenalin, da verliert man sich ja total, genau, sag ich, und jetzt kuschelt man sich daheim mit den Zwergen so schön ein, man konzentriert sich auf das Wesentliche, auf die kleinen Freuden im Leben, weißt du, sag ich, das Lachen der Kinder, der Geruch der Hühnersuppe am Herd, ja, ruft die Schauspielerin, die Geräusche der Babys, wenn sie schlafen!, ihr Strahlen!, ihr Glück!, und dann muss sie sich entschuldigen, die restlichen 45 Gäste ihrer Geburtstagsparty begrüssen, die Cateringleute rumkommandieren und die Nannys kontrollieren. Ich nutze die Gelegenheit, kurz vor die Tür zu stöckeln, denn ich muss dringend die Horwaths und die Breusses und Manu anrufen, wegen dieser Samichlaus-Sause, und Himmel, die Samichlaus-Mietfirma hat ja auch noch nicht confirmed.
Denn so eine Zurückgezogenheit eignet sich doch sehr, um sich ein paar nette Menschen hineinzuladen, und an Samichlaus muss es sein, den Samichlaus muss man im Kreise von Freunden und Kindern begehen, es muss Kerzenlicht geben und Nüsse und Mandarinen und frisch gebackenen Fleischkäse mit Erdäpfelsalat. So hielt es meine Familie, und so halte ich es, aber wie ich endlich den Horwath am Ohr habe, jammert er, nein, nicht noch ein Samichlaus, ich muss doch schon dreimal, und ich hasse doch den Samichlaus, und ich sage, dann kommst halt nicht, ich muss jetzt zurück auf die Party, seid bitte pünktlich um halb vier da.
Denn natürlich ist der Horwath ein Sklave des kleinen Horwaths, lässt sich dreimal die Woche über einen Adventsmarkt jagen, um vor Ringelspielen, Kindereisenbahnen und traurigen Ponys zu frieren und sein Dasein zu bedauern, denn den Advent hat sich die Elternstrafinstanz als Winterpurgatorium ausgedacht. Horwath wird zum Samichlaus kommen, keine Frage. Und dann lad ich noch die Breusses ein und Gruber und Manu (strafweise, wegen der Du-willst-mich-nicht-mehr-Klage), und dem Langen seine Band mit Familien, und ich noch die Schauspielerfreundin mit Kindern, Mann und natürlich Nanny, und der Lange noch die Nachbarn. Am Ende besuchen uns in unserer Eremitage 17 Erwachsene, 10 Kinder und ein total nervöser junger Samichlaus, der so zu früh kommt, dass ich ihn im Dachboden verstecken muss, bis alle Kinder da sind, aber danach ist er total herzig und verliert nur einmal seinen Hut. Und dann gibt’s einen Riesentopf Gulasch, und die Kinder flitzen durch die Wohnung, und die Erwachsenen plaudern und trinken, und bis auf ein paar kleinere Schlägereien, etwas Schokolade an den Wänden und eine virtuose Ehekrise der Schauspielerin (gelernt ist schliesslich gelernt) ist die Party ziemlich perfekt. Kann sein, ich bin für die kleinen, leisen Dinge einfach nicht konstruiert.
Doris Knecht im Tages-Anzeiger vom 10.12.2005

Bild aus der NZZ Nr. 285/06.12.2005
...gnadenbringende Weihnachtszeit... 
Samstag, Dezember 10, 2005, 18:51 - BÜCHER

Christine Nöstlinger & Jutta Bauer: Ein und alles. Beltz & Gelberg, 1992. ISBN 3-407-79604-8
achachach... 
Freitag, Dezember 9, 2005, 21:18 - CAT-EGORY

Oho... 
Freitag, Dezember 9, 2005, 06:49 - GEDACHTES
Mein neuer Hoster stellt mir nebst einem umfangreichen Speicherplatz eine sehr, sehr detaillierte Statistik-Plattform zur Verfügung. Und da stelle ich mit einigem Erstaunen fest: Zu meinen Besuchern zählt neusterdings eine Institution namens US Military... was das wohl zu bedeuten hat? Welche key-words erregten da die Aufmerksamkeit? Und ob ich wohl mit Schwierigkeiten zu rechnen habe, wenn ich endlich wieder mal mein geliebtes NY besuchen möchte?
Dacht' ich ja ebenfalls, damals. 
Donnerstag, Dezember 8, 2005, 22:47 - MUSIK
John in Ehren, absolut - doch wie so viel Anderes erwies sich auch das mit der Zeit als völlig falsch.
Because: the music never dies.

Der angehaltene Moment. 
Donnerstag, Dezember 8, 2005, 14:25 - BÜCHER
Das kunstvolle Gleichgewicht, in dem ein Mensch lebt, ist manchmal nichts anderes als der angehaltene Moment vor seinem unvermeidlichen Sturz.
(Dieter Wellershoff: Die Schönheit des Schimpansen)
Holiday Season. 
Donnerstag, Dezember 8, 2005, 14:22 - MUSIK
.........................
white christmas - silver bells - born of Mary - children's christmas song - my christmas tree - Santa Claus is coming to town - twinkle twinkle little me - little bright star - joy of the world - the christmas song - just a lonely christmas - noel - silent night...
Keine Spur mehr. 
Mittwoch, Dezember 7, 2005, 23:04 - CAT-EGORY
Von Mademoiselle.
Seit dem 26.11.2005.
Kein gutes Zeichen.
Sieh an. 
Mittwoch, Dezember 7, 2005, 18:46 - MUSIK
Amanda Palmer (links) von den fabelhaften Dresden Dolls...

...berichtet in ihrem Tagebuch über eine Begegnung mit einer "meiner" musikalischen Entdeckungen des Jahres, Regina Spektor - ein Name, dessen Erwähnung immer noch kaum mehr als blosses Schulterzucken und ahnungsloses Kopfschütteln auslöst.
Nun bin ich rehabilitiert - das fachkundige Urteil im Auszug:

(...) We had been offered a slot at the all-night Bongo Club cabaret by a friend of an ex-girlfriend of a friend of a friend of a friend, so we decided to meet there later that night. I told them I would try to bring Regina (The Ms. Regina Spektor), who had a show scheduled that night. She and I met up for lunch before her soundcheck and I brought her to the forest cafe, which i had discovered a few nights earlier. it was a classic anarcho-punk co-op cafe with a big leaf-and-branch-filled room for sitting and the most delicious vegetarian food. we ate and got good green tea and shared stories and woes and then went to her soundcheck and tried a little song together, which we played that night at her show which was, of course, fucking brilliant. Regina Spektor is a piano-playin-poety-from-another-planet-singin-bad-ass motherfucker. i watched her in complete awe and was bolstered in my opinion that a piano can indeed stand on it's own three legs.

I took Regina over to the bongo club and we stuffed into the overpacked dressing room surrounded by sequined girls and flaming gay MCs before heading down to play. It was very reminiscent of the Old Dolls Days when the PA never worked and the sound was always horrible, but we managed to pull of a pretty good impromptu show. I played a few songs on my own, Regina and I did a reprise of the song that I has sang with her at her show (titled "UH-merica" and a beautiful song it is....) and then my new band took stage and all hell broke loose. After a bit of celebrating and meeting many new people (a bunch of Regina’s fans came over from her show and were also headed to my show the next day) i called it an early night before I got myself into Beer Related Trouble (i did not have such luck the next night). Goodbye, Regina....i always wish we could be friends all the time, but we're always in different places. That's what this is like. (...)
Lügengeschichten. 
Dienstag, Dezember 6, 2005, 20:09 - GEDACHTES
„Sankt Nikolaus? Weihnachtsmann? Christkind? Engel? Osterhasen? …. Wir erzählen unseren Kindern nichts davon; keine Lügenmärchen! Die Welt ist eh randvoll, übervoll von Lug und Trug, vielleicht gerade wegen solcher Geschichten und Traditionen. Das wollen wir nicht noch fördern helfen!“

Ich würd’ ja nicht mal über sowas diskutieren mögen – so einen Schwachsinn find’ ich das. Krank irgendwie. Aber krass-krank, wirklich!

Würde dann wohl konsequenterweise auch bedeuten, dass man all die tollen Kinder- und Jugend- und anderen Schriftsteller, all die grandiosen Sprachakrobaten den Kindern (und sich selber natürlich) vorenthalten müsste – ist ja in der Regel alles Fiktion; alles erfunden, alles "Lüge"!
Und die überwiegende Zahl der Filmemacher: Eine Bande von Lügnern, welche uns bloss Illusionen vorgaukelt, uns Geschichten erzählt, die sich jemand – den Büchern gleich – aus den Fingern gesaugt hat und meistens absolut frei erfunden sind; Lügengeschichten also auch das, samt und sonders.

Aber welch' armseliges Leben ohne Bücher und Filme, ohne „Lügengeschichten“!
So ähnlich stell’ ich mir auch diese „modernen“ Gutmenschen vor, welche allen Ernstes der Meinung sind, mit der Abschaffung des Sankt-Nikolaus seien auch die Lügen aus der Welt zu schaffen: Armselige Leute, das - und dann die armseligen Kinder erst, die da heranwachsen…

Ohoo -Sie sind so eine(r)? Und jetzt fühlen Sie sich schwer beleidigt über so viel Ignoranz und Verachtung meinerseits, Ihnen gegenüber?
Dann gehen Sie doch einfach weg von hier.
Ich weine Ihnen jedenfalls nicht eine einzige Träne nach.
Hier gibts überhaupt keine Bonus-Gutschrift auf meinem Sympathiekonto, nur weil Sie vielleicht meinen, mit einem Besuch meiner Seite täten Sie mir einen Gefallen.
Hopp, weg – verschwinden Sie! Ganz unweihnachtlich, jawohl!
Und dass Sie sich bitte nicht mehr auf meine Seite verirren, ja?
Mein Dank ist Ihnen gewiss.
Leser wie Sie brauch’ ich hier ehrlich nicht.
Denn hier ist selbstverständlich auch alles gelogen. HA!
Aber dicke.
Internet – was meinen Sie denn eigentlich?
In welcher WWWelt leben Sie?
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