Fuck the fucking police; fuck the cameras too. 
Mittwoch, November 17, 2004, 18:42 - PRESSE
War heute Berner Stadtgespräch Nr. 1.
Die Geschichte geht so: Vier Jugendliche machen sich eine spassige Samstagnacht. Ein bisschen Action muss her. Entfernen die Kontrollschilder von ihrem Auto. So kann man sie nicht identifizieren. Brausen 19 Mal an zwei Geschwindigkeits-Messkameras vorbei. Werden 19 Mal geblitzt. 19 Mal: LA FIESTA! OLE!!

Jedesmal, wenn ich mir das Bild anschaue, muss ich schmunzeln; man kann sich die geile Hochstimmung im Wagen so richtig gut vorstellen, nicht? Ein Bild aus dem 08/15-Jungmänner-Bilderbuch...
Das Ende der Geschichte geht so: Leider geriet der Wagenlenker am Vorabend in eine ganz normale Polizeikontrolle und wurde wegen einiger an sich unbedeutender Auffälligkeiten "notiert"; als die Beamten dann die intern bei der Polizei zur Fahndung aufgehängten Radarfotos studierten, erinnerten sich einige sofort an den Citroen mit der auffälligen Motorhaube und dem blinden linken Vorderlicht... Archiv! Kontrollnummer! Der Rest: Formsache; Besuch beim Wagenlenker; Führerausweis-Entzug; richterliche Vorladung.
Der Spass war nun heute Morgen ganz auf der Seite der Zeitungsleser und Radiohörer... viele waren in Bus und Tram eifrig am Rechnen: 19 mal 250 Franken plus happige Zusatzgebühr plus Gerichtskosten...
Gute Schule für Körper und Geist. 
Mittwoch, November 17, 2004, 18:08 - KÖRPERARBEIT
Einige Ausschnitte aus der insgesamt 27 Positionen umfassenden 4. Kata (Heian Yondan; eine der fünf Grundkatas). Es dauerte immer sehr, sehr lange, bis ich mir die Bewegungsabläufe einer Kata eingeprägt hatte.

"Meine" Senseis, allen voran natürlich Sensei Piacun, 7. Dan. Legte stets grossen Wert auf Tradition, nicht auf Spektakel und Kommerz, wie leider viele auf diesem Gebiet. So gab und gibt es keine Kinder- oder Frauen- oder ab50-Sonderkurse. Er unterrichtet Menschen, nicht Kategorien.
Ich sehe Sensei Piacun regelmässig; fragt mich jedesmal, ob ich nicht wieder einsteigen wolle (1998 aufgehört; Wegzug nach Südfrankreich)...

Ein Team der lokalen Tageszeitung DER BUND schrieb einen Bericht zum Jubiläum des ältesten und kleinsten Dojos der Stadt Bern (sitze irgendwo hinten rechts). Spartanische Verhältnisse: Dusche für 4 Personen, Garderobe für 8 Personen, beides ohne Geschlechtertrennung; jede Trainingseinheit wurde/wird von mindestens 20 - 45 Personen besucht...

Es ist soweit. 
Dienstag, November 16, 2004, 22:24 - MUSIK
Morgen. Genf. Ein bisschen einkaufen für Maria.

LA TRAVIATA, Milano 1955: Maria Callas e Luchino Visconti durante la prova generale. Fotografia di Erio Piccagliani. Teatro alla Scala.
(Caterina d' Amico de Carvalho: VISCONTIANA - Luchino Visconti e il melodramma verdiano. Mazzotta, Milano, 2001).
Koré wa totémo oishisõ des" né. 
Dienstag, November 16, 2004, 21:54 - ESSEN & TRINKEN

Totémo oishikatta des".
So einfach wird das dieses Jahr. 
Dienstag, November 16, 2004, 20:13 - PRESSE
1. Aufreissen.
2. Pulver in den Ständer.
3. Feiern.

28.11.2004. 
Montag, November 15, 2004, 22:05 - BÜCHER
An diesem Datum wird in Bern wieder mal gewählt.
Und bis zu diesem Datum wird wieder mal das Blaue vom Himmel heruntergeredet.
WIR LÖSEN ALLE PROBLEME MIT VERSTAND (Wahlplakat der FDP).
OHNE GOTT KÖNNEN WIR UNSERE PROBLEME NICHT WIRKLICH LÖSEN (Wahlplakat der EDU).
Und so weiter. Man kennt die Sprüche ja.
..............................................
OK. Hier muss ich einschieben: Habe gerade einen 500-Zeilen-Text zu diesem Thema einfach wieder gelöscht. PFFFFT - weg. Lohnt sich nicht, Gedanken an diesen Zirkus zu verschwenden. Lächerliches Gebalze um Volkes Stimme. Es reicht, wenn sich diejenigen dazu Gedanken machen, die an dieser Zirkusvorstellung teilnehmen wollen. Denen das wichtig ist. Denn man muss sich ja gut überlegen, wofür man seine Zeit verschwendet. Und besonders in meinem Alter, wo die Zeit wegbricht, die Räume eng werden, die deadlines überschritten sind, da findet man immer weniger, das es wirklich wert wäre, dafür seine kostbare Zeit zu investieren. Denn die verbleibende Zeit ist nicht mehr unendlich. Da ist man gezwungen, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Und was das genau ist, muss dann jeder für sich selber definieren. Das habe ich für mich getan, oder besser: Bin im Begriffe, dies zu tun. Neinnein, hier wird nichts verraten. Oder höchstens, zum Thema passend: Für die Zeit bis zu den Wahlen ziehe ich mich zurück (die Zeit danach, wo der Verstand und/oder Gott ihre volle Wirkung entfalten sollten, ist eh wesentlich interessanter...), ignoriere das ganze Polittheater und vertiefe mich in dieses Buch:

Vielversprechend. Beschäftigt sich mit dem Paradoxon, dass die Menschen zwar immer länger leben, ihnen aber die Zeit immer knapper wird. Eine Kulturgeschichte des befristeten Daseins. Über das fortlaufend stärker auseinander klaffende Verhältnis von Lebenszeit und Weltzeit, ohne dass es dem Menschen angemessen vergönnt wäre, durch Lebensverlängerung mit all dem Neuen, Interessanten, das die Welt - immer noch und immer wieder und immer mehr - bietet, Schritt zu halten. Nach Blumenberg: Der Mensch als Wesen, das mit endlicher Lebenszeit unendliche Wünsche hat.
Solche Gedanken sind für mich jetzt gerade viel wichtiger als die vollmundigen Versprechungen von FDP, EDU, GRÜNEN, SP, SVP, CVP...
Yes. 
Montag, November 15, 2004, 20:45 - BEGEISTERUNG

Le bain. 
Montag, November 15, 2004, 20:41 - HANDWERK&KUNST

Félix Vallotton.
Geschenkt bekommen. 
Montag, November 15, 2004, 20:04 - D.
Zeichnung von Delia, 3 Jahre alt.

Schönheit. 
Sonntag, November 14, 2004, 22:20 - BÜCHER
(...) Dann war da die Affaire mit der Frau des Herrn Professors, die er am Rhein getroffen hatte; sie war hübsch, wenn man sie aus einem bestimmten Blickwinkel und in einem bestimmten Licht betrachtete, aber so kalt und spröde, dass er sie bald fallenliess. Schliesslich gab es da in Berlin, kurz vor seiner Heirat, eine magere, trübselige Frau mit hausbackenem Gesicht, die an jedem Samstagabend zu kommen pflegte und ihm dann ihre gesamte Vergangenheit in allen Einzelheiten berichtete, immer wieder die gleichen gottverdammten Sachen, matt in seinen Umarmungen seufzte und stets mit der einzigen französischen Redewendung endete, die sie kannte: "C' est la vie." Schnitzer, Missgriffe, Enttäuschung; sicher war der Cupido, der ihm zu dienen suchte, ein Linkshänder mit fliehendem Kinn und ohne Phantasie. Und neben diesen blassen Romanzen hatte es hunderte von jungen Frauen gegeben, von denen er geträumt, die er aber niemals kennengelernt hatte; sie waren einfach an ihm vorbeigegangen und hatten ein oder zwei Tage lang jenes hoffnungslose Gefühl hinterlassen, das Schönheit zu dem macht, was sie ist: ein ferner einsamer Baum vor goldenen Himmeln; Lichtkringel an der Innenbeuge einer Brücke; etwas, das sich nicht fangen lässt. (...)
(Vladimir Nabokov: GELÄCHTER IM DUNKEL; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg)

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