Samstag, Juni 23, 2007, 00:17 -
LEBENSLAUF
Ich ...
... erinnere mich an den Juni 1974. Kalifornien ist Kult. Ich erfülle mir einen lange ersehnten Traum - zwei Jahre lang habe ich darauf hingespart... Zum ersten Mal in die USA, nach Kalifornien natürlich; für drei Monate – mit Folgen.
Die Ankunft in Oakland: Ich weiss noch haargenau, wie ich dort irgendwie fassungslos auf dem Flugfeld herumgestanden, herumgetorkelt bin, nur ich und diese überwältigende trockene kalifornische Sommerhitze, sie minutenlang ein erstes Mal auf mich einwirken lassend.
Yosemite, Lake Tahoe: Ich, der ich aufgewachsen bin in einem Schweizer Bergdorf, im festen Glauben, dass sonst nirgends die Luft so rein, das Wasser so klar, die Berge so hoch und erhaben sind
(„das gizz suscht niena… z’Amerika choiffe-s z’Wasser i Fläschen… d’Luft, d’Bächleni, alls verdräckt… drumm cheme-s ja zu-n-iis… die hei-n-eso-eppis no nie gseen…“), ich stehe völlig sprachlos vor überwältigenden Landschaften; Yosemite mit seinen Wäldern, Wasserfällen, Bergen - Merced River - Vernal Fall - Half Dome - der nächtliche Besuch von Waschbären in der gemieteten „cabin“… Lake Tahoe. Die Sierras. San José (743 Pronto Drive) & Campbell. Westmont High, die Schule. Die “Bust-‘em-Up”-Busters! Das ganze Santa Clara County. Vasona Park, Lake Vasona. Cupertino, Sunnyvale, Saratoga, Los Gatos, San Luis Obispo… Carmel. Der 17-Mile-Drive. SanFran. Die Muir Woods. Berkeley. Salinas. Sacramento. Santa Cruz, zum Baden, immer wieder; on the boardwalk, the pier: “I’m sure Roland is having his usual clam chowder soup.“ Fog on the coast. Disneyland und die betörende main-street-electric-light-parade... Begriffe wie Milch und Honig... Kommt alles in Sekundenschnelle hoch, wie wenn's gestern gewesen wäre.
-Ich erinnere mich an den letzten Abend meines ersten, 3-monatigen Kalifornien-Aufenthaltes, an die von Schule und Gastfamilien organisierte Abschieds-Party im Vasona Park, und den allerletzten Abschieds-Abend, nur mit der Gastfamilie, die alles tat, um ein real-Swiss-cheese-fondue am Strand von Santa Cruz auf die Beine zu stellen - und die leichte Meerbrise, die das Fondue mit etwas feinem Strandsand vom Sandstrand würzte…
-Da ich das alles in drei Monaten kaum zu fassen vermochte, sparte ich, kaum zurück, jeden Rappen, kündigte meine erste Arbeitsstelle, weil ich nicht wusste, nicht wissen wollte, wann ich [und ob ich überhaupt…] zurückkomme, und ging einfach wieder… Schlug mich durch als Tellerwäscher, aber ohne dass daraus ein Millionär wurde, bereiste ganz Kalifornien, mit einem markanten Zwischen-Aufenthalt in Ventura, und erweiterte meinen geographischen Horizont um Arizona, Utah, Nevada und Oregon/Washington, wo ich einige Zeit auf einer Farm verbrachte.
Später, zu Familienzeiten, mit Kind und Kegel nochmals in (und durch) den Westen der USA; zum letzten Mal.
Seitdem ist meine Kalifornien-Euphorie so ziemlich verflogen, nicht zuletzt wegen einem Schlüsselerlebnis bei eben diesem letzten Trip: Ein erstmaliger Aufenthalt, ein 3-tägiger Zwischenhalt in New York. Haute mich total um. Von da an existierten Kalifornien, der Westen, überhaupt die USA für mich nicht mehr.
NYC – eine neue Liebe; DIE Liebe schlechthin.
Auch diese Liebe mit "gravierenden" Folgen.
Und die Liebe zu dieser Stadt, die hält bis heute.
Unbeirrbar.
Sollte nur mal wieder etwas dafür tun.