Ewige Liebe. 
Freitag, Dezember 17, 2004, 19:10 - KINO & FILM & TV
Wiedersehen heute. Mit Cristina Ricci als bestechender Wednesday. Mit einer glänzenden Joan Cusack als Nanny. Mit dem wunderbaren "cara-mia"-Gomez, der umwerfenden Morticia (Raul Julia & Anjelica Huston), mit Fester, Pubert, Pugsley, dem eiskalten Händchen... in ADDAMS FAMILY VALUES. Einer der seltenen Fälle in der Kinogeschichte, wo die Fortsetzung den Vorgänger bei weitem in den Schatten stellt.
Ich liebe diesen Film einfach, und immer noch, und heiss. Ewige Liebe wohl. Die gibt es tatsächlich, dochdoch. Untrügliche Merkmale: Die Verzauberung ist auch nach x Jahren erhalten geblieben, weil sie im wahrsten Sinne nicht zum "Alltag" geworden ist; weil sich am Film nichts verändert hat; da ist diese Vertrautheit, die Voraussehbarkeit, die Berechenbarkeit, die Authentizität: alles noch so wie damals - jede Szene, jeder Dialog, die Mimik, die Gestik, die ganze Atmosphäre, der Drive, der Witz, die Magie... darum wohl auch ist die viel beschworene "ewige Liebe" zwischen Menschen so viel schwieriger, wenn nicht unmöglich. Menschen verändern sich dauernd, einesteils zwangsläufig, auf Grund der gemachten Erfahrungen; Veränderung ist andererseits aber auch ein Vorsatz, wird bewusst angestrebt, ist ein Ziel. Menschen sind unberechenbar...
Hmmm.

Wenn. 
Freitag, Dezember 17, 2004, 15:02 - PRESSE
(...) Wenn der liebe Gott ein perfektionistischer Schweizer gewesen wäre, würde er heute noch auf den richtigen Moment warten, um die Welt zu erschaffen. Dann gäbe es aber, leider, auch die Schweiz nicht. So verdanken wir Schweizer unsere Existenz einem lieben Gott, der gottlob nicht Schweizer gewesen ist. (...)

David Signer in Anlehnung an Hugo Loetscher über die vielleicht-doch-Einzigartigkeit der Schweizer (immerhin mit Fragezeichen!) im Zusammenhang mit dem Start zur Bahn 2000.
In der aktuellen WELTWOCHE.
What about you? 
Donnerstag, Dezember 16, 2004, 18:52 - GEDACHTES
To live is the rarest thing in the world.
Most people exist, that is all. (Oscar Wilde?)

Schwachheit, dein Name ist Katz. 
Mittwoch, Dezember 15, 2004, 20:32 - CAT-EGORY
Leise, wachsam schleichen Katzen durch Thomas Hürlimanns Werk. Die Katze Eigensinn lockt mit hochgerecktem Schwanz den Dichter immer wieder ins Zwielicht zwischen Fakten und Fiktion. Der grosse Kater gab dem letzten Roman sogar den Titel.

Thomas Hürlimann:
DER GROSSE KATER; Roman; Ammann, 1998
FRÄULEIN STARK; Novelle; Fischer TB; 2003

Photo: Aus dem Bestiarium in "Katz & Hund", dem Buch zur Ausstellung; Schweiz. Literaturarchiv/Bundesamt für Kultur/Verlag Neue Zürcher Zeitung.
Roberto Innocenti's extraordinary visual eloquence. 
Mittwoch, Dezember 15, 2004, 18:27 - BÜCHER
There was once upon a time...
"A king!" my little readers will shout together.
No, children, you make a mistake. Once upon a time there was a piece of wood.
It was not the best, but just a common piece of wood, such as is used in stoves and fireplaces to kindle the fire and warm the rooms in winter...

Carlo Collodi/Illustrations by Roberto Innocenti: THE ADVENTURES OF PINOCCHIO; first published by Jonathan Cape Ltd, London, in association with Creative Education Inc.,
Mankato MN.
BERNstadt-Ansichten. Nr. 21, vom 15.12.2004. 
Mittwoch, Dezember 15, 2004, 17:52 - BERN

Brunnadernstrasse.
Arrived today - marvellous! 
Mittwoch, Dezember 15, 2004, 14:49 - BEGEISTERUNG

I like it very much!
Lockerungsübungen. 
Dienstag, Dezember 14, 2004, 21:55 - MUSIK
In der Garderobe. Vor dem Auftritt.
Wer? - Anna Netrebko.


Gebet. 
Dienstag, Dezember 14, 2004, 21:49 - PRESSE
Herr,
gib mir den Mut,
Dinge zu verändern,
die ich verändern kann;
gib mir die Demut,
Dinge zu belassen,
die ich nicht verändern kann;
und gib mir die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden.

Pfarrer Oetinger, schwäbischer Pietist.
Die Postkarte aus Paris - heute eingetroffen! 
Dienstag, Dezember 14, 2004, 18:19 - CAT-EGORY
Animiert mich dazu, dieses nachstehend aufgeführte Fundstück jetzt gleich aufzubereiten - hat ja immerhin auch etwas mit Paris zu tun...
(...) "Die Qualen, die zwei alte Menschen sich im engen bürgerlichen Zusammenleben bereiten können, hat Georges Simenon dargestellt, eingetaucht in die seinem Schreiben eigentümliche schwerfällige Melancholie: In LE CHAT (1967). Ihr Ursprung ist die Ermordung einer Katze. Der Zufall der Nachbarschaft hat zwei Personen zu einer späten zweiten Ehe zusammengeführt, deren sozialer Hintergrund so verschieden ist wie ihre Interessen. Emile, aus dessen Perspektive erzählt wird, ist ein einfacher, gutmütiger Mensch, pensionierter Arbeiter beim Pariser Strassenbau, von proletarischer Herkunft, die seine Sprache und Manieren prägt, liebt Bistrots und belebte Strassen; Marguerite, fixiert auf ihre Vergangenheit als Tochter aus einstmals vermögendem Haus, pedantisch, bigott, strickt und liest sentimentale Romane. Der Konflikt konkretisiert sich in der von Emile eingebrachten Katze, dem Findling mit dem frommen Namen Joseph, der für seinen Herrn fast die Anhänglichkeit eines Hundes entwickelt hat. Marguerite kann ihn ebensowenig ertragen wie Joseph und Emile ihren Papagei mit seinen schillernden Federn und schrillen Schreien. Sie benutzt eine Krankheit des Gatten, um Joseph zu vergiften. Unvergesslich die Szene aus dem Film (mit Jean Gabin und Simone Signoret), wo der verzweifelte kranke Emile in den Strassen nach dem Freund sucht. Seine Rache: Er reisst dem Papagei die Schwanzfedern aus, im halben Bewusstsein, damit die verhasste Herkunftsfamilie der Frau zu treffen. Die Ehe wird zum toten Leben. Die Gatten sprechen nicht mehr miteinander, sondern werfen sich bedrohliche Zettel zu: LE CHAT / LE PERROQUET. Sie sitzen stumm im Salon, wo der ausgestopfte Papagei prangt. Dieses Leben in Feindschaft wird zum psychischen Gefängnis, dem sie nicht entrinnen können. Als Emile auszubrechen versucht und zu einer munteren Bistrotwirtin zieht, demütigt sich die Gattin, bis er heimkehrt, aber ohne Versöhnung. Gepeinigt vom Lärm einer Baustelle, wo die einst ihrer Familie gehörigen Häuser einem Wohnblock weichen, erliegt sie stumm einem Herzversagen. Emile überlebt den Schock, aber nur äusserlich: "Il n'était plus rien." (...)

Le chat: Standbild mit Jean Gabin; Film von Pierre Granier-Deferre, nach dem gleichnamigen Roman von Georges Simenon; 1971.

Textauszug: Renate Böschenstein "Katze und Verbrechen" - zur Funktion von Katzen in Kriminalgeschichten.

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