Ein paar Sekunden bzw. Minuten... 
Montag, Dezember 27, 2004, 11:36 - BEGEISTERUNG
...einige wenige Zeilen, zwei, drei Bissen etc reichen oft völlig aus, um mich zu überwältigen.
-Uma Thurman und John Travolta in der Tanzszene von "Pulp Fiction"
-in "Dogville" der Moment, wo die Blache des Lastautos durchsichtig wird, unter welcher schneewittchengleich die verratene Grace schlafend inmitten all dieser grünroten Äpfel liegt
-die frischwarme "panissa", von Signora Armato unnachahmlich (ich habe es mehrmals vergeblich versucht) zubereitet
-die Opernszene in Jonathan Glazers Film "Birth": Wagner, Walküre, Nicole Kidman mit kurzen Haaren à la Jean Seberg, die Kamera minutenlang auf ihrem unbewegten Gesicht, und obwohl die Musik rauscht - sie hört sie nicht, sie sieht auch nicht die Bühne, aber ihre Augen verraten Unruhe, Aufruhr...
-Gabriel Baryllis Hymne (in seinem Roman "Butterbrot") auf die rindenlosen Weissbrotdoppeldeckerdreiecksverführungen in Venedig, wo doch eigentlich zweifach ungesäuertes Landlagervollkornschrotschwarzsauerbrot geboten wäre, ..."aber nicht, wenn ich glücklich sein will, und 'tramezzini' machen mich glücklich"...
-F. in ihrer Wiedersehensfreude... das erst gestern gekaufte, schöne (nebenbei sündhaft teure) Kleid verfängt sich in den kleinen Ästchen, reisst leicht bis mittelleicht (etwa 5,3 auf der nach oben offenen Reissskala) - egal; nur das Wiedersehen zählt; was ist da schon ein Kleid...

Ich muss aufhören; das wird endlos; Momente, die ein Leben lebenswert machen. Gesamtausgabe; bisher 5 Bände à ca 1000 Seiten, ein sechster und letzter Band in Aussicht; Selbstverlag; unbezahlbar. Privateigentum.
Noch ein Steinbock. 
Montag, Dezember 27, 2004, 01:16 - UNBEIRRBARE ZUNEIGUNG
Beitrag von sb_admin
Noch 22 Stunden und 45 Minuten lang etwa
soll's gelten: Happy birthday!

Remember. 
Sonntag, Dezember 26, 2004, 22:31 - BÜCHER
That the life of this world is but a sport and a pastime...

...As for Anne-Marie, she lives in Troyes now, or did. She is married. I suppose there are children. They walk together on Sundays, the sunlight falling upon them. They visit friends, talk, go home in the evening, deep in the life we all agree is so greatly to be desired.
Ein Mond für Leonore. 
Sonntag, Dezember 26, 2004, 18:16 - VOLLMOND
"Ich möchte, dass du mir den Mond besorgst", sagte der König, "die Königstochter wünscht sich den Mond, und wenn sie ihn bekommt, wird sie wieder gesund. Heute Nacht, spätestens aber morgen früh, hat er hier zu sein!"
Der Lordkanzler wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiss von der Stirn und schnaubte laut durch die Nase. "Ich habe in meinem Leben schon eine ganze Menge Dinge möglich gemacht, aber den Mond besorgen, das kommt überhaupt nicht in Frage. Den Mond kann ich nicht besorgen."
Da wurde der König zornig. Er scheuchte den Lordkanzler davon... und nachdem er auch noch den Zauberer und den Obermathematiker hinausgeworfen hatte, weil beide übereinstimmend aussagten, den Mond könne niemand herunterholen - der König raste inzwischen vor Zorn - rief er schliesslich nach dem Hofnarren, um sich von ihm aufmuntern zu lassen...

Arthur Johnsen, Hawaii: MOON LADY. Copyright Rainbow Project, CH-3433 Schwanden, Switzerland; 35/02.
Textauschnitt von James Thurber: EIN MOND FÜR LEONORE. Aus: Es war eine dunkle und stürmische Nacht - Vorleseklassiker, gesammelt von Arnhild Kantelhardt, mit Bildern von Jutta Bauer. 2001, Gerstenberg Verlag, Hildesheim.
Happy Birthday. 
Sonntag, Dezember 26, 2004, 17:35 - BÜCHER
"Zudem hörte ich ihn einmal sagen, er wolle mit Steinböcken nichts zu tun haben, weil das die Schlimmsten seien. Und ich bin Steinbock."
Zitat: Hanna Schygulla - Wie alles anfing.
Aus: DU - AUGEN WIE STERNE. Das Hanna Schygulla Album. Schirmer-Mosel.
Das Bild zum Tag. 
Freitag, Dezember 24, 2004, 14:05 - BÜCHER

Norman Rockwell: Freedom from want.
From the Four Freedoms Series. Originally painted for THE SATURDAY EVENING POST, 1943.
(The Best of Norman Rockwell; Introduction by Michael Schau; Bonanza Books, NY, 1979; Copyright MCMLXXIX by Billboard Publications Inc.)
Passend? 
Donnerstag, Dezember 23, 2004, 15:43 - BÜCHER

Und dann.  
Donnerstag, Dezember 23, 2004, 15:41 - GEDACHTES
Mitten im Gespräch.
Da sagte sie, einfach so:
"Was wir Wahrheit nennen,
ist im Grunde genommen nur
der im Moment
akzeptierte Irrtum."

Ich war platt. Ich schaute mich um.
Niemand schien sonderlich beeindruckt.
Gerade so, wie wenn das
irgend eine dieser abgenutzten, altbekannten,
volkstümlichen Allerwelts-Weisheiten,
die jedermann kennt und welche
in gewissen Kalendern, Illustrierten,
Geschenkbüchlein, Zitatensammlungen
zu Tausenden gestreut werden,
wäre.
Habe anschliessend lange nichts mehr gesagt.
Die andern redeten munter weiter.
La vie est un long fleuve tranquille. 
Donnerstag, Dezember 23, 2004, 15:16 - GEDACHTES
Oder in einer kleinen Abänderung:
Das Leben ist ein weiter, stiller Ozean.
Doch irgendwie stimmt beides nicht...
...parce que - tout à coup - la vie n'est plus,
et la mer, le fleuve
continuent, existent toujours...
Normalerweise jedenfalls.

Aufnahme: Dezember 2004.
Gibt es noch Böses, wo Schnee liegt? 
Montag, Dezember 20, 2004, 15:53 - PRESSE
Sehr angetan von der Photo-Strecke im heutigen TAGES-ANZEIGER über den Schneefall in Zürich unter dem Titel "Besinnlicher Sonntagmorgen" sowie der Erwähnung der mir bislang unbekannten Basler Lyrikerin Francisca Stoecklin (1894 -1931), welche den Schnee als "ein zärtliches Grüssen der Engel" beschreibt.
Tatsächlich habe ich verschiedenste Landschaften, Siedlungen, Metropolen gar wie Paris oder New York nie stiller, friedlicher erlebt als nach einem ausgiebigen Schneefall.

SCHNEE
Schnee, zärtliches Grüssen
der Engel,
schwebe, sinke -
breit alles in Schweigen
und Vergessenheit!
Gibt es noch Böses,
wo Schnee liegt?
Verhüllt, verfernt er nicht
alles zu Nahe und Harte
mit seiner beschwichtigenden
Weichheit, und dämpft selbst
die Schritte des Lautesten
in Leise?
Schnee, zärtliches Grüssen
der Engel,
den Menschen, den Tieren! -
Weisseste Feier
der Abgeschiedenheit.

<<nav_first <Zurück | 422 | 423 | 424 | 425 | 426 | 427 | 428 | 429 | 430 | 431 | Weiter> nav_last>>