La VIELSITTICH. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 17:14 - MUSIK
Wie sich Madame nun zu nennen pflegt.
Dodo Hug war da - kommt aber im April wieder, in Berns Kultur-Kappelle.

Und droht der Winter noch so sehr... 
Sonntag, Januar 23, 2005, 16:50
mit trotzigen Gebärden
und streut er Eis und Schnee umher
es wird doch Frühling werden... (nicht ganz 100prozentig wortgetreu nach Goethe)

Bald ist wieder Filmtage-Zeit. 
Donnerstag, Januar 20, 2005, 22:12 - KINO & FILM & TV
In Solothurn. Immer etwas Besonderes. Abgesehen von der Jahreszeit.
Vernunftwesen. 
Mittwoch, Januar 19, 2005, 23:21 - BÜCHER
Am liebsten rede ich mit Kindern,
denn von ihnen darf man doch hoffen,
dass sie Vernunftwesen werden können;
aber die, welche es geworden sind - herrjemineh!

Sören Kierkegaard: Entweder/Oder
BERNstadt-Ansichten. Nr. 26, vom 19.01.2005 
Mittwoch, Januar 19, 2005, 00:06 - BERN

Copyright: Martin Fivian.
"Länggasse II", 2001, Eitempera auf Leinwand, 21 x 21 cm.
Grosse Worte. 
Dienstag, Januar 18, 2005, 18:34 - CAT-EGORY

Adolf Muschg.
Photo: Aus dem Bestiarium in "Katz&Hund", dem Buch zur Ausstellung.
Schweiz. Literaturarchiv/Bundesamt für Kultur/Verlag Neue Zürcher Zeitung.

"Es sind keine düsteren Geheimnisse, von denen Katzen umgeben sind, sondern freundliche Rätsel. Sie bewahren unsere Zuneigung davor, gewöhnlich zu werden. Sie stiften Distanz. Sie geben der Freundschaft Form. Sie verleihen ihr Stil. Sie erhöhen ihren Zauber. Das sind grosse Worte? Das sind grosse Worte. Ich finde keine kleineren." (Erich Kästner)
Zwei Empfehlungen zu nächtlicher Stunde. 
Sonntag, Januar 16, 2005, 23:41 - MUSIK
Empfehlung 1:
Mozilla Firefox als Browser anstatt den Microsoft Internet Explorer. Sicherer. Besser. Free download. Ausprobieren. Keine Verluste. Nimmt alles mit aus dem bisherigen Browser. Gewöhnungsbedürftig, sicher - doch man gewöhnt sich schnell daran.

Empfehlung 2:
Fazil Say in den CD-Player. Spielt BACH. Und wie. Und dann gleich ab damit auf den iPod.
Wie war eigentlich das Leben vor dem iPod? - Unmöglich.

Lily. 
Sonntag, Januar 16, 2005, 21:59 - CAT-EGORY
Die Katze, die mich regelmässig als Baum angesehen hat...

... und dann einfach an mir hochkletterte, und hoch, und höher - bis sie ganz oben angekommen war.
Habe sie immer gewähren lassen - was war denn schon das bisschen Blut, die lädierte Hose, die nicht mehr ganz salonfähige Jacke gegen dieses eigenwillige und seltsam berührende Ansinnen: Ich will jetzt da rauf!

Muss irgendwann so zwischen 1995 und 1997 aufgenommen worden sein.
Erbauliche Lektüre am Sonntagmorgen. 
Sonntag, Januar 16, 2005, 13:02 - DIALOGE
In der modernen bildenden Kunst ist die Kritik geteilter Meinung über Aufrichtigkeit und Täuschung, Einfachheit oder Komplexität in der abstrakten Malerei. Was ist Ihre Meinung?
Ich sehe keinen wesentlichen Unterschied zwischen abstrakter und primitiver Kunst. Beide sind einfach und aufrichtig. Natürlich sollte man in diesen Dingen nicht verallgemeinern: Was zählt, ist der individuelle Künstler. Wenn wir für einen Moment den Begriff "moderne Kunst" akzeptieren, dann müssen wir zugeben, dass ihre Schwäche in der Abgedroschenheit, ihr imitativer Charakter, ihr Akademismus ist. Es haben nur Flecken und Kleckse die Gefälligkeit von vor hundert Jahren abgelöst, die Bilder von italienischen Mädchen, gutaussehenden Bettlern, romantischen Ruinen und so fort. Aber genau wie sich unter jenen kitschigen Ölgemälden das Werk eines wahren Künstlers mit einem reicheren Spiel von Licht und Schatten finden konnte, mit einer originellen Strähne von Wildheit oder Zartheit, so kann einem auch unter dem Kitsch der primitiven und abstrakten Kunst das Aufblitzen einer grossen Begabung begegnen. Nur die Begabung interessiert mich an Gemälden und Büchern. Keine allgemeinen Ideen, sondern der individuelle Beitrag.
Ein Beitrag zur Gesellschaft?
Für die Gesellschaft hat ein Kunstwerk keinerlei Bedeutung. Wichtig ist es allein für das Individuum, und nur der individuelle Leser ist für mich wichtig. Die Gruppe, die Gemeinschaft, die Massen und so weiter - das ist mir schnurzegal. Obwohl ich für das Schlagwort "l' art pour l' art" nichts übrig habe - weil seine Vertreter wie Oscar Wilde und verschiedene zierliche Poeten in Wahrheit derbe Moralisten und Pädagogen waren -, kann kein Zweifel bestehen, dass nicht seine gesellschaftliche Bedeutung ein Werk der Fiktion vor Larven und Rost schützt, sondern seine Kunst, ganz allein seine Kunst.
Was möchten Sie leisten oder zurücklassen - oder sollte sich ein Schriftsteller keine Sorgen darum machen?
Nun, was die Leistung angeht, habe ich natürlich keinen Fünfunddreissigjahresplan und kein Programm, aber von meinem literarischen Nachleben habe ich gewisse Ahnungen. Ich habe gewisse Hinweise verspürt, habe die Brise gewisser Versprechungen gefühlt. Zweifellos wird es Aufs und Abs, wird es lange Perioden der Baisse geben. Mit stillschweigender Duldung des Teufels schlage ich eine Zeitung des Jahres 2063 auf, und in irgendeinem Artikel im Literaturteil lese ich: "Keiner liest heutzutage Nabokov oder Fulmerford." Schreckliche Frage: Wer ist dieser unselige Fulmerford?
Im Augenblick scheinen Sie damit ganz gut zurechtzukommen, wenn ich so sagen darf.
Es ist eine Illusion.
Ihre Antwort könnte als Bestätigung dafür genommen werden, dass Sie ein "unverbesserlicher Possenreisser", "ein Mystifikator" und "ein literarischer agent provocateur" sind. Wie sehen Sie sich selber?
Ich glaube, am liebsten an mir selber ist mir die Tatsache, dass mir Geifer und Galle eines Kritikers niemals etwas ausgemacht haben, dass ich nie im Leben einen Rezensenten um eine Rezension gebeten oder mich dafür bedankt habe. Meine zweite Lieblingstatsache - oder soll ich es bei der einen belassen?
Nein, bitte fahren Sie fort.
Es ist die Tatsache, dass meine politische Überzeugung seit meiner Jugend - ich war neunzehn, als ich Russland verliess - so kahl und unverändert geblieben ist wie ein alter grauer Fels. Sie ist klassisch bis zur Trivialität. Redefreiheit, Gedankenfreiheit, Kunstfreiheit. Die soziale und ökonomische Struktur des Idealstaates kümmert mich wenig. Meine Wünsche sind bescheiden. Die Portraits der Regierungschefs sollten Briefmarkengrösse nicht überschreiten. Keine Folter und keine Hinrichtungen. Keine Musik, ausser per Kopfhörer oder in Auditorien.
Warum keine Musik?
Ich habe kein Gehör für Musik, ein Handicap, das ich tief bedaure. Wenn ich ein Konzert besuche - was etwa alle fünf Jahre vorkommt - bemühe ich mich mutig, die Sequenz und die Beziehung der Töne zu verfolgen, aber länger als ein paar Minuten halte ich es nicht durch. Visuelle Eindrücke, Spiegelungen von Händen in lackiertem Holz, ein fleissiger kahler Fleck über einer Fiedel - dergleichen drängt sich in den Vordergrund, und bald langweilen mich die Bewegungen der Musiker masslos. Meine Musikkenntnisse sind sehr gering; und ich habe einen besonderen Grund, mein Unwissen und meine Unfähigkeit so traurig, so ungerecht zu finden: In meiner Familie gibt es einen wunderbaren Sänger - meinen Sohn. Seine grosse Begabung, die seltene Schönheit seiner Bassstimme und das Versprechen einer grossen Karriere - alles das berührt mich tief, und bei einem technischen Gespräch unter Musikern komme ich mir vor wie ein Narr. Der vielen Parallelen zwischen den Kunstformen der Musik und der Literatur bin ich mir völlig bewusst, vor allem in Sachen der Struktur, aber was kann ich machen, wenn mein Ohr seine Mitarbeit verweigert? Einen sonderbaren Ersatz für die Musik habe ich im Schach gefunden - genauer in der Komposition von Schachaufgaben.
(...) Eine letzte Frage: Glauben Sie an Gott?
Um ganz offen zu sein - und jetzt sage ich etwas, was ich noch nie gesagt habe, und hoffe, dass es ein heilsames Frösteln hervorruft -, ich weiss mehr, als ich in Worten ausdrücken kann, und das wenige, was ich ausdrücken kann, wäre nicht ausgedrückt worden, hätte ich nicht mehr gewusst.

Der hier in einem Ausschnitt wiedergegebene Wortwechsel erschien im Januar 1964 im PLAYBOY. Und der gesamte Wortwechsel wiederum - zusammen mit vielen weiteren herrlichen Interviews, Leserbriefen und Aufsätzen - ist zu finden in:
Vladimir Nabokov: DEUTLICHE WORTE. Gesammelte Werke, Band XX; herausgegeben von Dieter E. Zimmer; Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg.
Sonntagmorgen. 
Sonntag, Januar 16, 2005, 12:01 - GEDACHTES
Gestern Nacht bis um 02.30 Uhr gearbeitet wie ein Besessener - heute bis um 10 Uhr im Bett liegengeblieben - bestimmt zwei Stunden konzentriert gelesen - Vollbad - Frühstück.
Banalitäten im Weblog. Allgemein nicht sehr erquickend, und auch immer Ansichtssache, was man unter Banalitäten genau versteht - aber die von mir mag ich manchmal wirklich ganz ausserordentlich gut. So wie heute.

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