Wertschätzung. 
Donnerstag, Januar 27, 2005, 20:00 - GEDACHTES
Ach - man wünschte sich, dass dieser Fisch doch mitbekommen könnte, wie ihm geschieht bzw. geschehen ist - wie liebevoll er in Gemüseblätter eingewickelt wurde - wie die Augen des Kochs leuchteten, als er sein Kunstwerk behutsam in schönes Porzellan bettete - wie er den gewickelten Fisch mit gelblichweissen Butterflöckchen krönte - wie er ihn grosszügig mit einem wunderbar trockenen Weisswein übergoss - mit welch freudiger Erwartung er aus dem Ofen gezogen wurde - welchen Genuss er anschliessend dem Koch und seinen Gästen bereitete - ich glaube, er hätte es sich nicht verkneifen können, angesichts der eigentlich relativ hoffnungslosen Lage doch so etwas wie ein ganz kleines bisschen Stolz aufkommen zu lassen; nicht vielen Fischen ergeht es nämlich am Ende so - ich zögere leicht mit der Wortwahl - gut?

From: FISH. The good cook; techniques & recipes. By the editors of Time-Life Books / Alexandria, Virginia.
Plötzliches Heimweh. 
Mittwoch, Januar 26, 2005, 22:08 - ANDERSWO
Muss jetzt wieder mal besonders schön sein dort - snowy Central Park - (link via malorama).

"Mit Worten werde ich New York nie erfassen. Ich denke auch nicht mehr daran, diese Stadt zu erfassen - ich löse mich in ihr auf, Worte, Bilder, Wissen, Erwartungen nützen mir gar nichts; festzustellen, dass sie wahr oder falsch sind, ist sinnlos. Keine Gegenüberstellung mit den Dingen, die da sind, ist möglich. Sie existieren auf eine andere Art: sie sind da. Und ich schaue und schaue - erstaunt wie ein Blinder, der wieder sehen kann." (Simone de Beauvoir)
Visitenkarten. 
Mittwoch, Januar 26, 2005, 20:06
Nicht die übliche 08/15-Ware. Die beiden kreativen Damen beweisen, dass auch auf diesem Gebiet noch einiges drinliegt. Hier ihre absolut wunderbaren Visitenkarten-Produkte:

Judith Bärtschi, Zeichnerin/Dasignerin, Bern (homepage) und Franziska Richli (Schmuck, Bijoux), ebenfalls Bern.
Pelzmanteltage. 
Mittwoch, Januar 26, 2005, 19:26 - MUSIK
Die gefühlte Temperatur hat der gelebten Eitelkeit noch nie etwas anhaben können - jedes Girlie im bauchnabelfreien Top wird einem das bei den gegenwärtig herrschenden Minusgraden bestätigen. Und in Mailand wundert man sich schon längst nicht mehr über Pelzmantel tragende Damen bei dreissig Grad im Schatten.
Jedes Jahr am 7. Dezember eröffnet die Mailänder Scala ihre Saison - dieser Tag ist traditionell ein "Pelzmantel-Tag". Selbst bei frühlingshaft-milder Witterung: An diesem Tag friert die Mailänderin grundsätzlich - und wenn sie friert, geht sie in die Oper. Vielleicht wäre die Scala sogar nie dieses singuläre, mit den Namen Verdi und Puccini, Callas und Toscanini verbundene Opernhaus geworden, würde sie nicht immer pünktlich zur pelzmantelkompatiblen Jahreszeit ihre Saison beginnen.
Dieses Jahr allerdings erstreckt sich der Festtag gleich über mehrere Wochen, ja über Monate. Die Stadt feiert das Ereignis der Wiedereröffnung des Hauses nach drei Jahren des Umbaus und der Restaurierung mit einem ganzen Reigen von Pelzmantel-Tagen. Trotz schwerer Kost (Operneinakter und Riesensymphonien von Mahler und Bruckner): stets ausverkauft; bei Kartenpreisen bis zu 600 Euro; die lombardische Pelzmanteldichte konstant eine der höchsten auf der ganzen Welt. Kein Theaterpublikum auf Erden scheint so schrill und skurril, so teuer und eitel gestylt - und wirkt allein dadurch wie ein Relikt aus fernen Zeiten. Hier sehen Männer noch wie Onassis aus; hier trifft man Frauen, die das Ableben des Schahs von Persien ganz offenbar nicht zur Kenntnis genommen haben. Die Foyers bieten ein Panoptikum, an das selbst Salzburg im Sommer nicht im mindesten heranreichte, vom kreuzbiederen Wallfahrtsort Bayreuth einmal ganz zu schweigen.
Teatro alla Scala, durante una rapprensentazione.

Die von Armani-, Dolce- und Prada-Tuch zusammengehaltenen Rauschgift-, Waffen- und Autohändler, ihre schwer behängten Gattinnen, dann natürlich die Promis, die Donnas und Donatellas: Sie alle geniessen die surrenden Kameras und klickenden Fotoapparate, die man ihnen beim Betreten der Scala entgegenhält. Ich werde fotografiert, also bin ich. (...)
Text: Pascal Morché in der FA-Sonntagszeitung vom 19.12.2004

Salieri: Szenenbild aus "Europa riconosciuta".
Moon Over Bourbon Street. 
Dienstag, Januar 25, 2005, 17:18 - VOLLMOND
There's a moon over Bourbon street tonight
I see faces as they pass beneath the pale lamplight
I've no choice but to follow that call
The bright lights, the people, and the moon and all
I pray every day to be strong
Oh you'll never see my shade or hear the sound of my feet
While there's a moon over Bourbon street

It was many years ago that I became what I am
I was trapped in this life like an innocent lamb
Now I can only show my face at noon
And you'll only see me walking by the light of the moon
The brim of my hat hides the eye of a beast
I've the face of a sinner but the hands of a priest
Oh you'll never see my shade or hear the sound of my feet
While there's a moon over Bourbon street

She walks every day through the streets of New Orleans
She's innocent and young from a family of means
I have stood many times outside her window at night
To struggle with my instinct in the pale moonlight
How could I be this way when I pray to God above
I must love what I destroy and destroy the thing I love
Oh you'll never see my shade or hear the sound of my feet
While there's a moon over Bourbon street

STING: Moon over Bourbon street (from: The dream of the blue turtles)


Illustration: Tomi Ungerer, "Katzen". Diogenes, Zürich.
Fragen an Ursula Andress. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 21:41 - PRESSE
Haben Sie Ihren neuen Film (Die Vogelpredigt) schon gesehen?
Nein, leider noch nicht. Ich werde Clemens Klopfenstein (Regisseur) sagen, er solle mir eine Kopie auf Kassette schicken.
Haben Sie denn einen Videorecorder?
Ach, diese modernen Maschinen! Ich wüsste gar nicht, wie man so etwas bedient. Das macht immer mein Sohn für mich.
Haben Sie sich mit der Villa in der Nähe von Rom einen Traum verwirklicht?
Nein, nein, nein. Einen Albtraum! Aber ich will darüber gar nicht reden, das ist zu gefährlich.
Keinen Mann?
Habe ich nicht genug Männer gehabt? Alles hat seine Zeit. Jetzt bin ich alleine, das ist gut so. Die Zeit für Liebe, Leidenschaft, sich für die Männer zu opfern: Die war vorher.
Was fällt Ihnen nach so vielen bewegten Jahren zum Thema Mann ein?
Ich hatte Glück, dass ich die Männer der Vergangenheit kennen lernen durfte. Männer haben heute keine Zeit mehr, keinen Sinn mehr für Romantik, alle sind im Stress. Es ist eine verkehrte Welt. Die Männer kümmern sich mehr um sich selbst als um die Frauen. Die Frauen jagen den Männern nach! Man weiss nicht mehr, was normal ist.
Hätten Sie beim Herrgott einen Wunsch offen, was würden Sie ihm sagen?
Ich brauche noch viel Zeit. Die Tage sind nicht lang genug. Ich bin 68, habe keine Zeit, ans Alter zu denken und brauche noch viele viele Jahre, um alles erledigen zu können. Der Titel des letzten Bond-Abenteuers "Stirb an einem andern Tag" könnte ein Motto von mir sein. Für heute habe ich jedenfalls noch viel vor.

Aus der BZ (Berner Zeitung) vom 22.01.2005; Interview (hier nur in wenigen Ausschnitten wiedergegeben): Sabine Lüthi.
Une bonne adresse. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 21:05 - HANDWERK&KUNST

La maison du KILIM.
On la trouve au Marais, près de la Place des Vosges,
16, rue de Birague, Paris.
Swiss-Swiss Democracy. 
PISA-Ansichten. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 17:41
" ...so dass es ohnehin nicht möglich ist, die Schweiz mit Finnland oder Korea zu vergleichen, wo alle die gleiche Sprache sprechen. Es ist also völlig normal, dass die Schweiz hier schlechter abschneiden muss als andere Länder. Viel zu oft schaut man neidisch auf Finnland, Japan, Korea und dergleichen - ohne sich zu fragen, ob man deren Schulsysteme überhaupt auf die Schweiz übertragen kann. Das koreanische Schulsystem könnte sich in der Schweiz nie etablieren. Hierzulande müsste man dieses System nämlich als Faschismus bezeichnen. Auch das finnische System darf es in der Schweiz nicht geben, denn dieses System ist reiner Sozialismus... "
NZZ vom 18.01.2005 mit Leserreaktionen zu den Resultaten der zweiten Runde: "Was die Pisa-Studie uns (nicht) lehren kann."
La VIELSITTICH. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 17:14 - MUSIK
Wie sich Madame nun zu nennen pflegt.
Dodo Hug war da - kommt aber im April wieder, in Berns Kultur-Kappelle.


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