Les petits riens. 16. 
Samstag, August 13, 2005, 11:04 - GEDACHTES
Les petits riens qui font du bien et qui ne coûtent rien...
Ouvrir la boîte avec les 1000 photos et prendre un bain dans les souvenirs.
1962. 
Samstag, August 13, 2005, 10:53 - KINO & FILM & TV

Alamode Film, München.
Was für ein Tag. 
Freitag, August 12, 2005, 09:54 - BÜCHER
An dem sich jemand im Insel-Verlag sagte: Das legen wir neu auf.
Ich darf (nicht zum ersten Mal...) vorstellen: Eines meiner liebsten Bücher überhaupt - ist wieder erhältlich.

Das Format ist zwar kleiner denn je.
Der Preis ebenfalls: 5 Euro.
Und der Name "Robert Gernhardt" ist unverhältnismässig aufgeplustert worden - stand früher mal
gleichwertig (=gleich gross) neben (na ja: über...) dem Namen "Almut Gernhardt". Bitteschön, der Beweis - nicht dass mir da noch jemand vorbeikommt und sagt, ich behaupte einfach irgendwas:

Denn die Bilder sind eigentlich das Grossartige.
Ich ändere das jetzt mal:

Almut Gernhardt: Was für ein Tag. Mit Texten von Robert Gernhardt.

Wer etwas Zeit und Mittel hat
verlässt im Sommer gern die Stadt
und fährt gen Süden, weil er meint,
dass dort die Sonne immer scheint. (...)

insel taschenbuch 3131. Insel Verlag, Frankfurt a.M. und Leipzig, erste Auflage 2005.
ISBN 3-458-34831-X
Darauf habe ich... 
Freitag, August 12, 2005, 09:29
... lange warten müssen.

Neue Kampagne. 
Freitag, August 12, 2005, 00:10 - GELESENES

Und ich weiss nicht mal, wie man als "Normalverdiener" legal zu so einem Luxusobjekt kommt - wie sich sowas überhaupt am eigenen Arm anfühlt.
Da wird auch die neue Werbekampagne nichts dran ändern - die ist übrigens immer noch herausragend, und nun sogar politisch absolut korrekt.
War ja nicht immer so - und ich muss an dieser Stelle unumwunden zugeben (auch auf die Gefahr hin, dass sich nun einige Leserinnen entrüstet von meinem Weblog abwenden): Selten hat sich mir Werbung mehr eingeprägt, mich mehr beeindruckt und amüsiert als zu den politisch unkorrekten IWC-Zeiten.

Fast so kompliziert wie eine Frau. Aber pünktlich.
Sie kann das Haus haben. Den Wagen. Den Hund. Aber niemals meine IWC.
Frauen rauchen unsere Cohiba. Sie fahren unsere Harley. Trinken unseren Lagavulin. Lasst uns wenigstens unsere IWC!
Passt auch zu Röcken. In Schottland.
Scheiben putzen ist Männersache. Bis 42 mm Durchmesser.
Und der kürzeste, prägnanteste und wohl berühmteste Slogan von allen:
DER Uhr.

Und so weiter.
Es gab Menschen, die sahen darin ausschliesslich "Frauenfeindlichkeit" und "Macho-Sprüche", z.B. diese Person, Frau Doris Stump, Nationalrätin, auf ihrer Homepage:

Die Firma IWC verkauft Uhren und macht seit Jahren auf ganzseitigen Inseraten in unsern Tageszeitungen mit klischierten Frauen- und Männerbildern Werbung: „Fast so kompliziert wie eine Frau. Aber pünktlich.“ Oder: „Technisch wäre es möglich, eine IWC für Frauen zu machen.“ Oder: „Männer verdienen mehr als Frauen. Zum Beispiel eine IWC.“ Und zum Schluss wird festgehalten: „IWC. Seit 1868. Und solange es noch Männer gibt.“
Es gibt kaum Proteste gegen diese öffentliche Verstärkung von Klischees und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten. Für die Firma scheint sich diese Art von Werbung auszuzahlen. Männer fühlen sich offenbar von dieser Art von Werbung angesprochen. Sonst würden die Uhren nicht verkauft und könnten die Inserate nicht finanziert werden.
Die Uhr ist ja auch nicht nur schön und präzis, sie garantiert geradezu Heldentum und Unsterblichkeit: einerseits dienen die Seefahrer aus früheren Jahrhunderten als Referenz, anderseits enthalten die Uhren einen ewigen Kalender und eine ewige Mondphasenanzeige, und das alles ist „bis ins Jahr 2499 fest programmiert.“ Welch eine Perspektive für Männer!
Klar, dass es sich nicht lohnen würde, IWCs für Frauen herzustellen; nicht weil Frauen diese Uhr nicht bedienen könnten, nein, zu wenig Frauen könnten sich eine solche Uhr, die für über 30'000 Franken verkauft wird, überhaupt leisten. Allerdings auch nicht alle Männer. Für unsern alltäglichen Gebrauch, genügt ja auch eine billige Swatch. Auch sie läuft präzis. Pünktlich sind wir alleweil damit: wir sind rechtzeitig am Arbeitsplatz, verpassen den immer noch pünktlich fahrenden Zug nicht, schicken die Kinder auf den Schulweg und sind mit dem Essen bereit, wenn Mann und Kinder es brauchen. Die Swatch erinnert uns zudem daran, dass nichts unendlich dauert und alles ersetzbar ist, auch Frauen.
Die IWC Werbung baut auf den alten Klischee der grossartigen und mächtigen Männer und der unfähigen und ohnmächtigen Frauen auf und behauptet, das werde so bleiben, „solange es noch Männer gibt.“ Wer diese Art der Machtverteilung in unserer Gesellschaft nicht akzeptieren will, und das sind zum Glück nicht nur Frauen, wird von IWC eigentlich dazu aufgerufen, die Männer auszurotten; zumindest die Männer, die solche Haltungen vertreten. Dazu gehören meines Erachtens die Manager, die sich selber immer grössere Gehälter ausbezahlen (und sich damit solch teure Uhren leisten können) und gleichzeitig Arbeitsplätze abbauen, aber auch die Verantwortlichen für solche Werbung.

Insgesamt wurden drei Beschwerden eingereicht. Die zuständige Lauterkeitskommission entschied:
IWC-Werbung ist ironisch und nicht frauenfeindlich
"Eine Zeitungsleserin empfand den Werbespruch «Fast so kompliziert wie eine Frau. Aber pünktlich» eines Plakats der Uhrenfirma IWC als frauenfeindlich und beschwerte sich bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission. Diese entschied, dass es sich bei der Werbung aus dem Haus Wirz um eine ironische Pointe handle, welche von der Mehrheit der Bevölkerung als solche wahrgenommen worden sei. Im übrigen sei die Schlagzeile nicht frauenfeindlich, sondern männerfreundlich. Die Beschwerdeführerin hat gegen diesen Entscheid Rekurs erhoben: Die Kommission müsse in solchen «frauendiskriminierenden» Fällen in der Mehrheit aus Frauen zusammengesetzt sein. Die Lauterkeitskommission wies den Rekurs ab, weil ein anderes Sujet der Kampagne die Männer ironisch aufs Korn nehme. Zudem brauche es keine Frauenmehrheit, sondern es genüge, wenn beide Geschlechter in der Kommission vertreten seien, und das war bei der Behandlung der Beschwerde der Fall gewesen."

Die Firma IWC selber nahm dazu folgendermassen Stellung:

"IWC. Seit 1868. Und solange es noch Männer gibt."So lautet die Position, die wir mit der Kampagne beziehen. Natürlich nicht im Sinne einer Kampfansage gegen die Stellung der Frau, sondern vielmehr als nicht so tierisch ernst gemeintes Plädoyer für die Männlichkeit und mit dem erklärten Marketingziel vor Augen, zu den bestehenden neue Käufersegmente für die Marke IWC zu erschließen. Überraschenderweise sind es mehr Frauen als Männer, welche die in den Aussagen steckende Ironie erkennen - vielleicht, weil gerade sie sich schon seit langem ernsthaft genug mit dem Thema "Geschlechterrollen/Geschlechterkampf" auseinandergesetzt haben."

Die Werbeagentur WIRZ in einem Pressecommuniqueé vom 10.05.2004:
IWC-Anzeigen in Deutschland beliebt.Vor 4 Jahren lancierte die Schaffhauser Uhrenmanufaktur IWC zusammen mit Wirz Werbung ihre legendäre «Männerkampagne». Seither zählen die Anzeigen regelmässig zu den Favoriten bei den LeserInnen selbst so unterschiedlicher Magazine wie BRUTUS (ein japanisches Lifestyle-Magazin) oder der deutschen EMMA. Jüngstes Beispiel: Die LeserInnen des renommierten deutschen Magazins UHREN haben soeben zwei IWC-Anzeigen als die beste bzw. drittbeste des Jahres 2003 bewertet. Glatte 26.4 Prozent der Stimmen entfielen dabei auf das Sieger-Motiv «Fast so kompliziert wie eine Frau. Aber pünktlich.»

Und hier ist das von der Werbefirma grandios inszenierte Ende der Kampagne abrufbar (etwas Geduld bitte...).

Spannende Geschichte, nicht?
BERNstadt-Ansichten. Nr. 46, vom 11.08.2005. 
Donnerstag, August 11, 2005, 14:57 - BERN
Die Werbung verspricht, was Werbung eben so verspricht: Berner Altstadt - UNESCO-Weltkulturerbe! Einzigartiges Kleemuseum; phantastisches Stade de Suisse; weltweit grösstes Einstein-Spektakel; etc - die Welt blickt auf Bern!!

Und wenn dann die angelockten Massen zur Hauptferienzeit eintreffen, wird die Altstadt abgesperrt; umgepflügt - nur noch Baulärm, Staub, Lastwagen, Abgase, Sperrgebiet.
Das ist perfekt getimte Planung à la bernoise.
Unübertroffen.
Und gegen die Verantwortlichen wird nicht mal ein Verfahren eingeleitet.
Nur in der Sehnsucht... 
Mittwoch, August 10, 2005, 23:02 - BÜCHER
... bin ich gross, in nichts sonst; und für wen gilt etwas anderes?
#
Ein Kind zum andern: "Und was kannst du?" Das andere KInd: "Ich kann gar nichts." (Begeistert:) "Ich kann überhaupt nichts!"
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Diese Frau da: "So selbstgewiss wie reizlos." - Und jene dort: "Ihr fehlt etwas, und dadurch wirkt sie schön."
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Seltsam, dass mir gerade bei manchem, das sich nicht erfüllt hat, warm ums Herz wird (1. Aug. 1988).
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"On ne pleure pas dans la forêt!", Mutter zum schreienden Kind, im Forêt des Fausses Reposes, Versailles, 27. Juli.
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Bei deiner Rückkehr nach einem langen Unterwegssein werden alle zu dir sagen: "Wie hast du dich verändert!", und auf der Stelle wirst du wieder sein wie eh und je.
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Heute habe ich zum ersten Mal seit langem, in einer Stufengasse von Perugia, wieder die Leere erblickt (ja), und das war Schönheit.

Banales und Grossartiges, Wichtiges und Alltägliches, Winziges, gemeinhin Nebensächliches oder Unbedeutendes - Peter Handke wertet bzw. unterscheidet in seinem "Skizzenbuch" nicht, er hält lediglich fragmentarisch fest, was ihm aufzeichnenswert, was ihm von Bedeutung scheint, in überwiegend kurzen und kürzesten Texten - auf weit über 500 faszinierenden Seiten voller Ansichten und Einsichten, die permanente Glücksgefühle aufkommen lassen.
Ein Glücksfall sowieso, dieses Buch, von einem, der mich bisher doch häufiger etwas ratlos zurückgelassen hat.
Für mich nicht zuletzt auch deshalb ein Glücksfall, weil der Augenblicksdenker ["Der Augenblicksdenker": nur das bin ich] das Politische, die grossen Veränderungen in Europa zu dieser Zeit, in seinen Notaten völlig ignoriert, was einigen Rezensenten offenbar nicht gut bekommt...

Peter Handke: GESTERN UNTERWEGS. Aufzeichnungen November 1987 bis Juli 1990.
Jung und Jung, Salzburg und Wien, 2005. ISBN 3-902144-99-8
Hausbesuch. 5. 
Mittwoch, August 10, 2005, 21:30 - INNENANSICHTEN
"Heute morgen bin ich wieder hingefallen. Aber ich konnte mich zum Bett schleppen und mich dort hochrappeln. Willst du den riesigen blauen Fleck sehen, da, an der Seite?! - Ins Altersheim will ich nicht. Dieses Haus verlasse ich nur mit den Füssen voran." (Rentnerin, bald 80; alleinstehend)

Gedankensplitter. 
Mittwoch, August 10, 2005, 18:10 - GEDACHTES
Susan Sarandon, eine von mir seit langem hoch geschätzte Schauspielerin, lässt in Locarno verlauten, dass sie sich ihre Unabhängigkeit bewahrt habe, weil sie nicht dem Geld gefolgt sei: "Man braucht nicht viel Geld. Es gibt auch ein Leben, nicht nur einen Lebensstil."
So reden Menschen, die längst nicht mehr wissen, wie unglaublich viel Geld sie in Ihrem Leben erarbeitet haben und - aus welchen Gründen auch immer - einfach nicht zu erkennen vermögen, dass gerade dieser Umstand gewisse Unabhängigkeiten und Freiheiten erst recht ermöglicht.
Und "nicht viel Geld" ist ja dann wohl auch ziemlich relativ: 2000 Franken sind wirklich ein lächerlicher Betrag, wenn man über xxx-Millionen Franken verfügen kann...
Peinlich, Frau Sarandon.
*
Vielleicht bin ich im Moment schlecht auf Miss Sarandon zu sprechen, weil ich gerade so ein paar - aus ihrer Sicht wohl - absolut läppische Beträge für Reisen, Konzerte, Automieten, Bücher, Hotels, Festivals etc ausgegeben habe - nicht genug: Die Steuerverwaltung überrascht mich in diesen Tagen auch noch mit einer unerwarteten Steuer-Schlussabrechnungs-Nachzahlungs-Aufforderung über einen Betrag, der S.S. nicht mal im geringsten mit der Wimper zucken liesse... schön wärs, wenn man einfach nur sagen könnte: S'ist ja nicht viel - voilà, Zahlung veranlasst - erledigt... nächste Rechnung bitte...
*
"Man ist kein Milliardär, solange man seine Millionen noch zählen kann" (Howard Hughes). Ich wette, Frau Sarandon kann ihre Millionen schon lange nicht mehr zählen, selbst unter gütiger Mithilfe ihres bestimmt auch sehr unabhängigen Lebenspartners Tim Robbins.
Vielleicht. 
Montag, August 8, 2005, 23:54 - GEDACHTES
Entlockt das jetzt vielen hier nur ein müdes Lächeln.
Doch ich fand es - quite amusing...

Wenn man dann das Büchlein aufschlägt: etwa 20 unbeschriebene, gähnend leere Seiten.
Ha - vielleicht war ja das mal so, in den guten alten Zeiten...

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