Nach den Hochwasser-Katastrophen. 
Montag, September 5, 2005, 00:15 - GEDACHTES
Irgendwie interessant, dass noch nirgends irgend ein Volltrottel ein Bekenner-Schreiben verbreitet hat. Das würde die Sache doch sehr erleichtern.
Ergo müssen Schuldige eben gesucht werden.
Also: WER IST SCHULD AM DESASTER?!
Die Verantwortlichen sind meist sehr schnell gefunden, in Bern und anderswo, in auffallender internationaler Übereinstimmung übrigens; selbstverständlich: die Behörden, die gerade Regierenden, die falsch eingesetzten Spar- und anderen Massnahmen, etc etc.

In einer Welt, in der alles durchorganisiert, alles machbar, kontrollierbar, voraussehbar scheint, verschone man uns mit Naturkatastrophen, bitte! Die sind gefälligst in den Griff zu kriegen, gehören abgeschafft, sind einer modernen Zivilisation nicht würdig. "So etwas darf nie wieder passieren!", die ultimative Forderung.

Aber hallo!
Da werden einige Länder (z.B. Deutschland) jedes Jahr von Hochwassern heimgesucht.
Da werden in anderen Ländern regelmässig und mehrmals jährlich ganze Landstriche von Tornados und Taifunen verwüstet.
Gerade in diesen Ländern forscht man seit Jahren und Jahrzehnten intensivst, verbaut, investiert in Schutzbauten, impft Wolken, entwickelt alle möglichen Techniken und Szenarien... trotzdem saufen regelmässig ganze Städte ab oder werden dem Erdboden gleichgemacht.
Immer und immer wieder.
Und sogar in Ausmassen "wie noch nie jemals zuvor" - nicht nur, was die Wassermassen anbelangt. Welches Schreckens-Szenario hätte vor dem Jahr 2005 z.B. auch nur einen einzigen Irren mit einbezogen, welcher auf Menschen schiesst, die mit der Reparatur von Dämmen beschäftigt sind?

Das sollte doch auch irgendwie zu denken geben.

Das "Versagen" von Behörden ist das eine - wobei "Versagen" wohl eher mit Macht- bzw. Hilflosigkeit gleichzusetzen ist. Und Politiker und Hilflosigkeit - das ist erst mal gewöhnungsbedürftig.

Das andere ist die nach wie vor absolute Unberechenbarkeit, wie sich selbst einigermassen voraussehbare Naturereignisse weiterentwickeln werden. Ob es zu einer Katastrophe kommt, weiss man erst im Nachhinein - und nachher weiss man bekanntlich immer alles besser.

Jahrhundertkatastrophen lassen sich auch nicht einfach so schnell hinwegputzen, wie das einige jetzt gerne hätten - ruckzuck, Plan B, und morgen ist die gute Stube wieder aufgeräumt!?!
Eklatanter Realitätsverlust.
Wer bietet mit? 
Sonntag, September 4, 2005, 17:08 - PRESSE
Versteigert wird jede Woche ein Doppelzimmer mit Frühstück im renommierten Parkhotel der Bürgenstock Hotels im Wert von 580 Franken - beginnend bei 150 Franken.
Gefunden: NZZ Nr. 191/18.08.2005.
Achachach. 
Sonntag, September 4, 2005, 14:01 - GEDACHTES
Soll ich mich jetzt freuen oder nicht?!
Über die schönen Sachen da - ja, bestimmt.
Doch wenn das Auktionshaus STUKER in Bern zur Ausstellung einlädt, dann ist entweder Frühling oder Herbst.

Nun ist ja bereits wieder September...
Verdammt - da waren doch irgendwo noch acht Monate vorher.
Ein SOMMER zumindest.
War da was?!
Wieso hab' ich nichts bemerkt?
Au Revoir Au Paradis. 
Sonntag, September 4, 2005, 13:33 - KINO & FILM & TV
Stephan Eicher: "Dr Tittu - i ha-n-e g'klauet vom Daniel Schmid. Wi meischtens.... Auso... i chlaue! Die guete Idee sy eigetlech aui vom Daniel Schmid usgleiht".

(Stephan Eicher: "Le titre - je l' ai piqué de Daniel Schmid. Je suis un voleur. Pour les bonnes idées je me sers presque toujours chez Daniel Schmid.")
Zufälliges verwandelt sich in Wahrscheinliches. 
Sonntag, September 4, 2005, 12:51 - BÜCHER
Neues zur «Ur-Lolita»: Michael Maar führt elegant den Indizienprozess.
(Den nachfolgenden Text verlinke ich nicht, weil die NZZ-Artikel im Netz meistens nach etwa zwei Wochen wieder verschwinden und nur noch für Abonnenten im Archiv greifbar sind):

Im März 2004 überraschte der Literaturkritiker Michael Maar die Nabokov-Fangemeinde mit einem Fund: 1916 hatte der drittklassige Autor Heinz von Lichberg eine schwülstige Novelle unter dem Titel «Lolita» veröffentlicht. Die Handlung liest sich wie eine Zusammenfassung von Nabokovs Erfolgsroman von 1955: In Alicante verfällt ein reifer Mann einem jungen Mädchen, das Lolita heisst. Aufgrund der frappierenden Ähnlichkeit von Titel, Plot und Name der Protagonistin entwickelte Maar eine «Kryptomnesie»-These: Nabokov habe Lichbergs Text während seiner Berliner Zeit zur Kenntnis genommen, später vergessen und schliesslich unbewusst wieder aufgegriffen.

Nabokov-Experten reagierten damals skeptisch auf Maars Sicht der Dinge. Mittlerweile hat Maar seine Interpretation zu einer schmalen Monographie ausgearbeitet, die auch einen Nachdruck von Lichbergs «Lolita» enthält. Maar präsentiert nun eine Reihe von Textstellen, die sogar eine bewusste Anspielung auf Lichbergs Novelle nahe legen. In Nabokovs Roman erinnert sich Humbert beim Anblick der badenden Lolita an die «spanische Tochter eines Aristokraten mit wuchtiger Kinnlade» - es ist durchaus möglich, dass der listige Meister in diesem scheinbar blinden Motiv eine Fährte zum Nationalsozialisten von Lichberg und seinem literarischen Kind aus dem Jahr 1916 gelegt hat. Dasselbe gilt für Nabokovs Drehbuch zum eigenen Roman: Lolita wird in einer Regieanweisung «kleine Gioconda» genannt - Heinz von Lichbergs Novelle erschien in einem Erzählband mit dem Titel «Die verfluchte Gioconda».

Überdies verweist Maar mit «Atomit» auf ein weiteres Prosastück aus der Feder von Lichbergs, das die Handlung von Nabokovs Drama «Walzers Erfindung» vorwegnimmt - auch der Familienname «Walzer» taucht bereits in der Lichberg-«Lolita» auf. Schliesslich zählt Maar eine Reihe von Namen aus Nabokovs späteren Werken auf, in denen der deutsche «Lolita»-Autor klanglich umspielt wird: Osberg, von Borg, Dalberg. Nabokov gilt als Liebhaber solcher Mystifikationen: Ursprünglich sollte «Lolita» unter einem Pseudonym erscheinen, weil Probleme mit dem prüden amerikanischen Sittengesetz absehbar waren. Allerdings sicherte sich der Autor eine geheime Präsenz in seinem Text, indem er eine Frau mit dem anagrammatischen Namen Vivian Darkbloom auftreten liess.

In seiner knappen Darstellung legt Michael Maar ein Kabinettstück literarischer Spürarbeit vor, die allerdings einen offenen Schluss hat. Der schlagende Beweis einer direkten Verbindung zwischen Lichberg und Nabokov steht noch aus, gleichwohl gelingt es Maar, einen Indizienprozess zu führen, in dem sich das Zufällige in Wahrscheinliches verwandelt.

Ulrich M. Schmid in der NZZ vom 03.09.2005.

Michael Maar: Lolita und der deutsche Leutnant. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2005. 100 S., Fr. 27.10.
Mermaids (1990). 
Samstag, September 3, 2005, 23:25 - KINO & FILM & TV
MRS. FLAX: It's Fred. Ok - how do I look?
CHARLOTTE: Like a woman about to go forth and sin.
MRS. FLAX: Oh good - exactly the look I was hoping for.
CHARLOTTE: Good night.
MRS. FLAX: Don't wait up!

Mermaids - mit Cher, Winona Ryder, Christina Ricci, Bob Hoskins - allesamt einfach wunderbar!
Immer geliebt, diesen Film.

"Cher is magical and electric, Winona Ryder enchanting and funny, Christina Ricci adorable and engaging in this hilarious and heartwarming portrait of a 1960’s single parent family trying to adjust to each others growing independance."
L' escalier. 
Samstag, September 3, 2005, 20:42 - BERN

Burgerspital Bern.
Dieses Bild. 
Samstag, September 3, 2005, 14:42 - BERN
Könnte dir gefallen, liebe Anne.

Darum schenk' ich es dir. HAPPY BIRTHDAY!

Momentaufnahmen vom Fest im Burgerspital Bern.
31.08.2005 - 10.09.2005. 
Mittwoch, August 31, 2005, 23:15 - KINO & FILM & TV
"Beim Essen im DES BAINS begann so manche himmelstürmende Liebe. 1937 beim Dinner im DES BAINS verliebten sich z. B. Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque. Der Maestro des russischen Balletts Diaghilew kam mit seinem Geliebten Nijinskij 1909 zum ersten Mal ins Hotel DES BAINS, um seiner neuen Eroberung das mondäne Badeleben und das Kunstwerk Venedig zu zeigen.

Drei Jahre später spielte Igor Strawinskij den beiden Freunden am Klavier im Ballsaal den Tanz der Jünglinge aus dem "Sacre du printemps" vor, das Nijinskij später tanzte. Als Diaghilew das Geld für die Inszenierung fehlte, erwies sich als Retterin in der Not Coco Chanel, die den Maestro im DES BAINS kennengelernt hatte. Diaghilew bekam einen ansehnlichen Scheck.

Das große Bankett der Filmfestspiele von Venedig findet stets im DES BAINS statt - seit 1935. Seitdem kommen Stars und Sternchen an den Lido. Die Familien reisen vorher fluchtartig ab, die Zimmerpreise verdoppeln sich. Mauro übertrifft sich selbst und serviert getrüffelte Gänseleber und handgeschabte Pasta. Und dann entfaltet sich eine leise Ahnung, wie es wohl in den alten Zeiten am Lido und im Hotel DES BAINS zugegangen sein mag ohne Shorts und Stachelbeine, dafür mit langen Roben und blitzendem Schmuck im Thomas-Mann-Saal."
Marseille - endlich. 
Mittwoch, August 31, 2005, 22:53 - KINO & FILM & TV
Natürlich auf ARTE-TV.
Morgen Donnerstag, 1.September 2005, 01:05 - 02.40 Uhr. MARSEILLE, von Angela Schanelec. D 2004. Fernsehfilm [91 Min.]. Deutsche Erstausstrahlung.

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