Neue Arbeiten. 
Freitag, Oktober 21, 2005, 18:06 - HANDWERK&KUNST
Von Urs Stooss.
In der Galerie M. Krebs, Münstergasse 43, 3011 Bern.
Ausstellung: 20.10. - 19.11.2005.

Subway, 2005; mixed media/Perlmuttpigmente auf Leinwand
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Valiant, 2005; mixed media/Micapigmente auf Leinwand
So läuft das. 
Donnerstag, Oktober 20, 2005, 23:34 - GEDACHTES
Hier steht ja weiss Gott nicht viel über "Politik". Das hat seine ganz bestimmten Gründe, über die ich mich an anderer Stelle bereits geäussert habe.

Doch nun ist es wieder einmal so weit. Aus aktuellem Anlass: ein realpolitisches Kabinettstücklein sondergleichen, eine wahre Perle - und die Perlen sollte man doch wenigstens einem breiteren Publikum nicht vorenthalten, nicht wahr?

Herrn Mario Annoni, einem überaus glück- und erfolglosen FDP-Regierungsrat, welcher v.a. in den letzten sieben Jahren strukturelle Krisen nachweislich zu spät erkannt und darauf erst noch mit absolut unerschütterlicher Beharrlichkeit falsch reagiert hat (entstanden ist mit der Zeit eine von seinem Namen abgeleitete, vielsagende Wortschöpfung: annonieren = "zur falschen Zeit am falschen Ort das Falsche tun“, mit schönem Dank an die Berner Gazette, das wieder in Erinnerung gerufen zu haben), einem Mann notabene, der einen bildungspolitischen Scherbenhaufen par excellence hinterlässt, wird vom Schweizerischen Gesamtbundesrat auf Antrag der FDP-Entourage (Original-Flötentöne: „Modellschweizer, prädestiniert, Vermittlerqualitäten, dreisprachig, kompetent“) unter dem Beifall von allen Parteien inkl. SP zum Abschluss seiner Karriere und unter Verdankung seiner hervorragenden Verdienste ein sehr bedeutungsvoller, gut bezahlter Posten (das Direktorium der Schweizerischen Kulturstiftung "Pro Helvetia") zugeschanzt.
Bedeutungsvoll u.a. deshalb, weil die Kulturstiftung vor tiefgreifenden Reformen steht und Krisen folglich quasi vorprogrammiert sind.
Einzig die CVP ringt sich nach ihrem Lob („keine schlechte Wahl“) noch die leise Bemerkung ab, dass „die Kritik der Vetternwirtschaft nicht vollständig von der Hand zu weisen“ sei… aber Schwamm drüber.

So läuft das.

Das überdeutlich zu erkennende Prinzip heisst: WIR lassen euch gewähren; aber wenn WIR dann später auch jemanden nach UNSEREM Geschmack portieren, dann erwarten WIR, dass IHR UNSEREM Kandidaten ebenfalls vorbehaltlos applaudiert – und ihn wählt.
Und genau so geschieht das dann auch - beim nächsten Mal.

Ist das nicht einfach grossartig?
Und ganz besonders grossartig finde ich die weit verbreitete, schulterzuckende Akzeptanz solcher Vorgänge, wie sie z.B. Reto Wissmann im Kommentarteil auf der Frontseite des heutigen BUND äussert: Den einen mag das vielleicht nach Vetternwirtschaft tönen, doch die Verteilung von Pfründen ist nun halt mal in allen Parteien gang und gäbe.
Und einmal an der Macht, gerät auch die politische Linke, in die ich all meine Hoffnungen gesetzt hatte, damals, der wir mit all unseren Sympathien den Weg nach oben ebneten, nun ebenfalls in genau dieses vermaledeite Räderwerk, wie wir heute konsterniert feststellen müssen - wobei gerade das Durchbrechen der verhassten bürgerlichen Vetternwirtschaft, der Aufbruch in eine bessere, gerechtere Politik, etc, blablabla, einer der Haupt-Ansatzpunkte unserer Motivation war, damals.

Na dankeschön dann. Ohne mich.
Vetternwirtschaft ist Vetternwirtschaft. Egal ob Rechts, in der Mitte oder Links, ob am Arbeitsort oder im persönlichen Umfeld. Vetternwirtschaft ist eine erbärmliche Seuche, jedoch eine, die mehrheitlich und quer durch alle Gesellschaftsschichten geduldet, ja mit bisweilen genussvoll-unerschütterlichem Enthusiasmus gepflegt wird - unausrottbar auch, weil in der Ferne unermüdlich und stets von Neuem die ach so verlockenden kleineren oder grösseren persönlichen Vorteile verführerisch winken, an die auf andere Art offenbar einfach nicht heranzukommen ist.

So jemand soll bitte ja nicht an meiner Türe klingeln oder sich gar an meinen Tisch setzen. Denn bei mir endet die Seuche tödlich. Habe erst kürzlich wieder meinen grossen, düster-gruseligen Keller in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von all den dort versteckten Leichen befreien müssen. Der Gestank war trotz der sorgfältigen Verpackung unerträglich.
a.more.s - Diät: noch ein Erfolgstipp. 
Mittwoch, Oktober 19, 2005, 22:55 - ESSEN & TRINKEN

Angesichts dieser Herrlichkeiten: Ruhe bewahren.
Sich die Zahl 3 vornehmen.
Mit dieser Zahl vor Augen - unbeirrbar fest vor Augen! - das Geschäft betreten.
Jetzt nur nicht schlapp machen.
Eine Flasche Wein. Ein Olivenbrot. Ein Mozzarella di bufala.
Das reicht völlig.
Bezahlen - und schnell weg.
Ein Festessen.
Und mindestens 4000 zusätzliche (und ohne weiteres mögliche) Kalorien vermieden.
Succès garanti!
Was ich mag. 10. 
Mittwoch, Oktober 19, 2005, 22:05 - GEDACHTES
Viel zu vieles, das eigentlich schlecht für mich ist: ausgiebig schlafen; Schokolade; das Nichts-tun; Geld ausgeben für Dinge, die nicht unbedingt nötig wären (und dann kurz darauf zuwenig Geld haben für die notwendigen Dinge...) - um nur mal so ein paar Beispiele zu nennen.
Wenn es beim Aufwachen hell ist.
Sätze wie "avalanche, veux-tu m' emporter dans ta chute?" (Baudelaire)
Wunschtraum. 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 23:28 - ÜBRIGES ITALIEN
Sie sind die Ausrufungszeichen der Küsten: Leuchttürme gebieten Achtung und geben Orientierung. Besonders der vom Mittelmeer umspülte italienische Stiefel mit seiner mehr als 2200 Kilometer langen Küste ist mit Leuchttürmen gespickt wie eine Geburtstagstorte mit Kerzen.
Doch ihr Dienst an der Seefahrt geht zu Ende; im Zeitalter von Radar und Elektronik, mit der heute auch schon die kleinste Jolle zur Freude ihrer Skipper voll gestopft ist, haben viele Leuchttürme ihre Aufgabe verloren.
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In Grossbritannien, Kroatien, Deutschland und den USA werden schon seit geraumer Zeit ausgediente Leuchttürme als Museen, Restaurants oder als Hotels bzw. Mietwohnungen sinnvoll genutzt.
Nun ging auch dem italienischen Staat ein Licht auf. Weil die Regierung knapp bei Kasse ist, hat sie von den 172 Leuchttürmen der Marine die 88 schönsten ausgewählt und ihren Wert schätzen lassen.
Heraus kam eine schöne Summe von 250 bis 300 Millionen Euro. Die möchte man nun teilweise flüssig machen. Die Leuchttürme mit einer Nutzfläche zwischen 150 und 600 Quadratmetern sollen verpachtet werden.
Fünf Nutzungskategorien hat die zuständige Staatsagentur für die Veräußerung öffentlicher Liegenschaften gefunden: die Leuchttürme auf den Inseln Ponza oder Giglio etwa sollen zu Hotels und Residenzen umgebaut werden, die auf Ischia und Elba zu Restaurants, in denen der Maddalena oder bei Gallipoli könnten Meeresforschungsinstitute untergebracht werden und für Seefahrtsmuseen wäre zum Beispiel der vor Syrakus oder der vor der Po-Mündung bei Goro geeignet.
Und schließlich möchte man an der Küste vor Bosa Marina oder Procida eine Art "Meeresraststätte" für ganz Eilige einrichten.
So gelingt es vielleicht, nicht nur die Mienen des Finanzministers aufzuhellen. Auch die Tourismusindustrie des Landes, die bei einem Rückgang von mehr als fünf Prozent bei ausländischen Besuchern in diesem Jahr wenig zu lachen hat, setzt darauf, dass die Leuchttürme den Weg in die Zukunft weisen.
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Quellen: Ministero della Difesa vom 28.09.2005 und Henning Klüver in der SZ vom 7.10.2005.

L' architettura dei fari italiani:
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A little moonlight. 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 18:02 - VOLLMOND
Ooh, what a little moonlight can do
Ooh, what a little moonlight can do to you

You're in love
Your hearts a flutter
And all day long you only shutter
'Cause your poor tongue
Just won't utter the words "I love you"

Ooh, what a little moonlight can do
Wait a while
'Till the little moonbeams comes peeking through
You get bold
You can't resist him
All you say
When you kissed him is
Ooh, what a little moonlight can do

Text: Harry Woods; gesungen u.a. von Billie Holiday/Diana Ross/Dianne Reeves.
Illustration: Anna Sommer, aus dem Buch: Aschenbrödels Küche.
Zahlenspielerei am Sonntagmorgen. 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 11:05 - GEDACHTES
Willkürlich, aus aktuellen Zeitungsmeldungen:
8736 Zuschauer / 23'000 Todesopfer / 121'287 Einwohner / das Jahr 2005 / um die
10'000 Unterschriften / Australien mit QANTAS ab 965 € / rund 14'000 Anfragen / 869 Seiten / 2200 km italienische Küste / 5'731'001 € im Jackpot / Auflage = 375'000 / der 2'000’000ste Besucher / …

Dagegen wirken die Zahlen 60, 70 und 80 eher bescheiden, nicht?
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen heute:
Ungefähr 60- bis 80mal einen Sommer erleben (und das auch nur, wenn’s gut geht) … und aus.

Doch auch ohne Zahlenvergleiche: 60- bis 80mal einen Sommer erleben...
Wie verdammt wenig eigentlich – oder doch so viel?
Und - wie viele Raten Ihres Lebens-Kleinkredits haben Sie denn bis heute schon beglichen?
Nicht vergessen! 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 10:39 - KINO & FILM & TV
Heute Abend - SF 2, 21.30 Uhr - Matthias Kälins wahrhaft überragende Kameraarbeit in "Felix Vallotton - Maler gegen die Zeit", im Rahmen der Reihe NZZ Format.
Nach langer Konzertpause... 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 01:11 - MUSIK
...endlich wieder auf der Bühne.

Doch doch, ich bleib' am Ball.
Unbeirrbar.
"Seht ihn an den Dichter... 
Sonntag, Oktober 16, 2005, 01:08 - GELESENES
...trinkt er, wird er schlichter.
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
auf das Reimwort "Reim" mehr eim."
(Robert Gernhardt)

Mit bester Empfehlung - für den Dichter und den Wein.

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