Sonntag, November 20, 2005, 22:31 - GEDACHTES
Ich bin bisher immer wieder auf ungläubiges Staunen, auf Ablehnung, auf totales Unverständnis gestossen, wenn ich – selber verzweifelt ob den Scheusslichkeiten und der Not, die sie mit sich bringen - die These vertrat, dass Gewalt, Hass, Kriege, Naturkatastrophen etc. offenbar - und leider, und absolut gegen meine innerste Überzeugung - notwendig zu sein scheinen für die Menschen, um von Zeit zu Zeit wieder zur Besinnung zu kommen.Ich bin nicht mehr allein.
Régis Debray brachte es vor etwa einem Jahr auf den Punkt mit seiner aberwitzigen Formulierung: „Ein Mittel zur Erlangung einer neuen nationalen Identität könnte ein Krieg sein.“
Er brach ein Tabu, und man war schockiert, dass ein so kluger Mensch etwas so Dummes sagen konnte.
Ja - man muss tatsächlich wieder ernsthafter darüber nachdenken.
Paris - der Wahnsinn im Nahen Osten, im Irak - der noch grössere Wahnsinn in Afrika, über den die Medien kaum berichten – die Fussballspiele der Schweizer gegen die Türkei; Fussball sowieso – die Liste ist unendlich.
Der deutsche Zeithistoriker Joachim C. Fest kürzlich in einem NZZ-Interview: „Wir müssen das Böse in unsere Rechnung vom Menschen wieder stärker aufnehmen, als es seit der Aufklärung geschehen ist.“
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