Ach. 
Mittwoch, August 9, 2006, 21:20 - KINO & FILM & TV
Daniel Schmid!Hotel Schweizerhof - Die Erfindung vom Paradies – Zwischensaison
Il bacio di Tosca.
In memoriam - D. S.


Zum Film «La Paloma» (1974) schrieb Daniel Schmid, dass er «von Liebe» handle, «verstanden als eine absolute Fiktion. Nicht etwa, dass der Liebe gelegentlich ein Irrtum unterliefe: Sie ist vielmehr ihrem Wesen nach ein Irrtum. Was man für eine Bindung an einen andern Menschen hält, entlarvt sich als ein neuer Tanz des einsamen Ichs.»

Gefunden in der NZZ vom 7.August 2006
Vor Paris... 
Mittwoch, August 9, 2006, 20:57 - SPURENSUCHE
...noch schnell in Locarno, um zu sehen, ob nicht vielleicht doch...
Aber nein!
Man hatte zwar etwas vom Mythos des Grand Hotel Locarno, wo das Filmfestival vor 60 Jahren gegründet wurde, ins 2006 hinüberretten wollen. Wie ich in einigen Tageszeitungen las, gab es Pläne, die Hotelräumlichkeiten wenigstens während der Festivalzeit vorübergehend wieder zu öffnen, als Ort der Begegnung, für bestimmte Anlässe, oder doch - Kompromissvorschlag - allerwenigstens mit einem Zelt im Garten vor dem Hotel... doch die Pläne zerschlugen sich, es liess sich einfach nicht machen. Über die Gründe war nichts in Erfahrung zu bringen.
Ich habe noch die optimistischen Worte des Hoteldirektors nach der letzten Nacht im Hotel, am Tage der Schliessung, im Ohr…
Was zu Ende ist, ist – zwar nicht immer, aber besonders nach dieser über lange Zeit sich hinziehenden Agonie voraussehbar – wohl wirklich und endgültig zu Ende.
Selbst wenn man - hier und jetzt - immer noch ein Zimmer reservieren kann...
Miss.Tic 
Mittwoch, August 9, 2006, 18:50 - PARIS
Bin der bekannten mystischen Dame zum ersten Mal begegnet. Sie ist eines der neueren Wahrzeichen von Paris und hat einen ähnlichen Kultstatus inne wie banksy.


Marilyn, encore. 
Mittwoch, August 9, 2006, 14:52 - PARIS

Musée Maillol.
Au clair de lune. 
Mittwoch, August 9, 2006, 13:09 - VOLLMOND

Link.
Weiss der Kuckuck. 
Mittwoch, August 2, 2006, 15:34 - BÜCHER
Wieso ich keine Kriminalromane mehr lese.
Dabei hatte ich eine Phase, in welcher ich sämtliche Bücher von Patricia Highsmith, Dick Francis, Eric Ambler, Jan Guillou und Maj Sjöwall/Per Wahlöö richtiggehend verschlang.
Von Andrea Camilleri habe ich einiges gelesen – doch keinen seiner Montalbano-Krimis.
Keine Lust.
Obwohl doch der Commissario ein überaus sinnlicher Mensch ist und man viel von seiner Leidenschaft fürs Essen und die sizilianische Küche mitbekommt – was mich natürlich wiederum durchaus interessieren würde…
Nun hat mir ein Buch aus der Patsche geholfen. Ein Kochbuch. Ja, ich habe wieder einmal ein Kochbuch gekauft! Kochbuch ist zwar eine nicht ganz eindeutig zutreffende Umschreibung; vielmehr ist es ein Lese-Reise-Koch-Bilder-Buch. Das kann man sich zu Gemüte führen, selbst ohne etwas daraus zu kochen: Es ist auch so eine Pracht und ein Genuss sondergleichen. Es heisst:
ANDREA CAMILLERIS SIZILIANISCHE KÜCHE - die kulinarischen Leidenschaften des Commissario Montalbano.
Es ist durchsetzt mit Textstellen aus Camilleris Montalbano-Krimis, ausschliesslich fokussiert auf die kulinarischen Höhepunkte – ohne den kriminalistisch-scharfsinnigen Schnickschnack. Sowas lob’ ich mir.

(…) Als sich der Commissario nach ihrem Bericht verabschieden wollte, hörte er, wie die Wohnungstür auf- und wieder zuging.
"Das Dienstmädchen kommt", sagte Signora Clementina.
Eine kleine stämmige Frau Anfang Zwanzig mit strengem Gesichtsausdruck trat ein und musterte den Eindringling kritisch.
"Alles in Ordnung?" fragte sie argwöhnisch.
"Ja, alles in Ordnung."
"Dann gehe ich in die Küche und setze Wasser auf", sagte sie und ging, ganz und gar nicht beruhigt, hinaus.
"Also, Signora, dann danke ich Ihnen und…" begann der Commissario und erhob sich.
"Bleiben Sie doch zum Essen."
Montalbano fühlte, wie sein Magen ganz blaß wurde.
Signora Clementina war ja lieb und nett, aber sie ernährte sich bestimmt von Grießbrei und Kartoffeln.
"Ich habe wirklich viel zu…"
"Pina, mein Mädchen, kocht hervorragend, glauben Sie mir. Heute gibt es pasta alla Norma, Sie wissen schon, pasta mit gebratenen Auberginen und gesalzener Ricotta."
"Gesù!" sagte Montalbano und setzte sich wieder hin.
"Und danach einen Schmorbraten."
"Gesù!" sagte Montalbano noch mal.
"Worüber wundern Sie sich denn?"
"Ist so eine Mahlzeit nicht ein bißchen schwer für Sie?"
"Warum? Mein Magen ist besser als der einer Zwanzigjährigen, die den ganzen Tag mit einem halben Apfel und einem Glas Karottensaft auskommt. Sie teilen doch wohl nicht die Meinung meines Sohnes Giulio?"
"Ich hatte noch nicht das Vergnügen, sie kennenzulernen."
"Er sagt, in meinem Alter zieme es sich nicht, solche Sachen zu essen. Er findet mich ein bißchen schamlos. Seiner Meinung nach müßte ich mich von Breichen ernähren. Also? Bleiben Sie?"
"Ich bleibe", sagte Montalbano entschieden. (…)
(Aus: Der Dieb der süssen Dinge)

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Martina Meuth & Bernd Neuner-Duttenhofer: Andrea Camilleris sizilianische Küche.
2005, Edition Lübbe. ISBN-10: 3-7857-1570-6

(…) Und in diesem Augenblick wehte ihn mit dem leisen Abendwind ganz sacht ein Duft an, der seine Nasenlöcher weitete: der Duft einer unverfälschten und wohlschmeckenden Küche, der Duft von Gerichten, die nach den göttlichen Regeln der Kunst zubereitet wurden.
Er trat ein, niemand grüsste, er setzte sich, wurde mehrmals umplatziert vom Wirt und Kellner, ein Typ um die sechzig, kahlköpfig, dafür mit Fahrradlenkerschnauzbart, gross und dick, bis er an einem kleinen Beistelltischchen mit Blick zur Wand sass – die anderen Tische waren angeblich alle reserviert.
„Ich hätte pirciati ch’abbruscianu, wenn Ihnen danach ist“, sagte der Schnauzbart.
Er wusste, was pirciati waren, eine bestimmte Sorte Pasta, aber wieso abbruscianu, was verbrannte da? Doch er wollte dem anderen nicht die Genugtuung verschaffen, ihm zu erklären, wie pirciati zubereitet werden. So fragte er nur:
„Was heisst, wenn mir danach ist?“
„Eben wenn Ihnen danach ist“, lautete die Antwort.
„Mir ist danach, keine Sorge, mir ist danach.“
Schliesslich kamen die Nudeln:
Sie dufteten nach Paradies auf Erden. Der Schnauzbart lehnte sich bequem an den Türrahmen, als gäbe es gleich etwas zu sehen.
Montalbano wollte den Duft tief in seine Lungen strömen lassen.
Während er gierig einatmete, sagte der andere:
„Wollen Sie eine Flasche Wein griffbereit haben, bevor Sie anfangen zu essen?“
Der Commissario nickte, er hatte keine Lust zu reden. Ein Krug wurde vor ihn hingestellt, ein Liter schwerer Rotwein. Montalbano schenkte sich ein Glas ein und steckte die erste Gabel in den Mund. Die Luft blieb ihm weg, er hustete, und Tränen traten ihm in die Augen. Er hatte das deutliche Gefühl, alle seine Geschmackspapillen hätten Feuer gefangen. Er leerte das Glas auf einen Zug, und der Wein war, was den Alkoholgehalt betraf, auch nicht von schlechten Eltern.
„Immer langsam und vorsichtig“, riet der Wirt und Kellner.
„Was ist denn da drin?“, fragte Montalbano halb erstickt.
„Öl, eine halbe Zwiebel, zwei Knoblauchzehen, zwei gesalzene Anchovis, ein Teelöffel Kapern, schwarze Oliven, Tomaten, Basilikum, ein halber scharfer Peperoncino, Salz, Schafskäse und schwarzer Pfeffer“, zählte der Schnauzbart mit leisem Sadismus in der Stimme auf.
„Jesus Maria“, sagte Montalbano. „Und wer kocht bei Ihnen?“
„Mè mogliere, meine Frau“, sagte der Schnauzbart und ging drei neuen Gästen entgegen.
Im Wechsel mit den Gabelbissen trank Montalbano schluckweise Wein und stöhnte, mal als läge er in den letzten Zügen, mal vor überwältigender Lust (kann Essen so erschöpfend lustvoll sein wie Sex?, fragte er sich mittendrin), und traute sich sogar, mit Brot die im Teller verbliebenen Saucenreste zu essen, wobei er sich ab und zu den Schweiss von der Stirn wischte.
Danach konnte er nichts anderes mehr essen, bezahlte eine Rechnung, die ein Witz war, ging, wie es sich hier gehört, grusslos hinaus und bemerkte, dass er vollkommen betrunken war.
Danach verhielt er sich überhaupt nicht, wie es seiner Stellung und seinem Amt angemessen war. (…)
(Aus: Der Kavalier der späten Stunde)
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Mittwoch, August 2, 2006, 15:28 - NETZFUNDSTÜCKE
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Mittwoch, August 2, 2006, 15:25 - ESSEN & TRINKEN
... 29. Juli: Bei den Göttern gespiesen.
Am 2. August: Das göttliche Mahl nachzukochen versucht.
Fazit: Den Göttern sehr nahe gekommen. Sehr, sehr nahe.
Erhebendes Gefühl; buchstäblich.
Selbstverständlich. 
Mittwoch, August 2, 2006, 15:17 - ESSEN & TRINKEN
Kann man z.B. einen Pesto mit dem Stabmixer zubereiten.
Selbstverständlich schmeckt der immer noch zehnmal besser als eine gekaufte Fertigmischung.
Für mich ist jedoch auch die manuelle Zubereitung ein besonderer Genuss, ein grösserer, sinnlicherer noch als das Essen an sich: Die einzelnen Zutaten im Mörser geben mit jeder Bewegung des Stössels ihre Aromen frei und verbinden sich zu einer herrlich grünen Masse, deren Konsistenz ich durch neugierig-genüssliches Verkosten laufend überprüfen und verändern bzw. verbessern kann. Am Schluss, wenn der Pesto fertig zubereitet dasteht, ist er für mich "erledigt"; eigentlich habe ich ihn schon während der Zubereitung genossen, gegessen...
Der Kollege Dingens. 
Dienstag, August 1, 2006, 12:11 - GELESENES
Der mit der Liebe im Namen. Der weiss nur noch nichts davon.

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