Freitag, November 3, 2006, 13:35 - PRESSE
Er hört nicht mehr gut, seine kleinen Töchter lieben Zeichentrickfilme und Scarlett Johansson findet er witziger als sich selbst. Ein Selbstgespräch im SZ-Magazin von heute."Es gibt nichts Komisches am Altern.
Ausser für die anderen."
SZ-Magazin: Mr. Allen, in Ihrem neuen Film Scoop spielen Sie zum ersten Mal seit Langem wieder selbst mit, und man hat fast den Eindruck, Sie plustern sich ein bisschen auf vor Ihrer Partnerin, der schönen Scarlett Johansson. Sie scheinen besonders witzig sein zu wollen.
Woody Allen: Zunächst: Ich bin immer lustig. Aber vielleicht haben Sie recht. Ich habe tatsächlich versucht, Scarlett, wenn Sie’s so wollen, zu übertrumpfen. Als ich den Film allerdings das erste Mal sah, hat es mich fast umgebracht: Sie übertrumpft mich! Ich halte mich selbst für eine witzige, schlagfertige Person. Doch jedes Mal, wenn ich Scarlett nur ein bisschen anpiekse – sie ist ja sehr hübsch! –, hat sie stets eine bessere Antwort, und jeder im Filmteam lacht über ihren Witz anstatt über meinen.
Das ärgert Sie nicht im Ernst? Das soll einen nicht ärgern? Dass eine Zwanzigjährige Sie alt aussehen lässt auf einem Gebiet, auf dem Sie sich für den Größten halten? Das ist mir übrigens schon mal passiert, damals mit Diane Keaton. Ich hatte im Drehbuch immer mir alle Witze reingeschrieben, aber als ich mir den fertigen Film ansah, war sie die Lustige, nicht ich. Mit Scarlett ist es genauso. Leute kommen zu mir und sagen: »Hey Woody, ich habe deinen Film gesehen. Mann! Scarlett Johansson ist echt witzig!« Ich sage dann: »Und ich?« Dann heißt es: »Ja, du bist okay. Wie immer.«
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