Es ist etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht. 
Dienstag, November 14, 2006, 19:04 - MUSIK
Ich liege bereits im Bett, früher als üblich… ich habe aber auch ziemlich effizient gearbeitet, darum!
Schmökere kurz in diesem und etwas länger in jenem Buch, höre gleichzeitig auf DRS 3 noch ein bisschen „sounds!“ mit - bin aber gesamthaft doch ziemlich müde und werde mich nicht mehr lange wach halten können.

Kurz vor den letzten news und den Wetteraussichten für morgen wird der letzte Musiktitel des sounds-Abends eingespielt – ach, denke ich noch, da bleiben ja bloss zwei Minuten, das reicht doch nur knapp, um das Ding höchstens ein klein bisschen anzuspielen; eine Planung ist das mal wieder… - und plötzlich bin ich hellwach. Eine Stimme dringt aus den Lautsprechern – die habe ich noch nie gehört. Die haut mich einfach um, d.h. sie würde mich umhauen, aber ich liege ja schon. Also eher: Lässt mich wie eine Rakete hochfahren, oder so.
a.more.s jedenfalls wie vom Blitz getroffen.
Wie vom Donner gerührt.
Wie … - kurz: Man stelle sich einfach ein Konzentrat von hinlänglich Dramatischem aus diesen RaketenBlitz&Donner-Kategorien vor. Ähnlich elektrisiert war ich, Irrtum vorbehalten, wohl erst einmal - vor Jahrzehnten muss das gewesen sein, als ich zum ersten Mal "outside another yellow moon has punched a hole in the nighttime, yes..." hörte; downtown train, Tom Waits...)

Ich versuche, aus dem Gesang einen Titel ausfindig zu machen; schwierig, schwierig; ich hoffe inständig, der Moderator möge gnädigst und entgegen den Gepflogenheiten sanft ausblenden und Interpretin oder Titel oder beides noch schnell wiederholen, denn das habe ich vorher natürlich wieder mal verpasst. Da das aber vermutlich nicht der Fall sein wird, hechte ich zum nächsten Radio-Empfangsgerät, draussen im Gang, denn das hat RDS (so nennt man das, glaube ich): auf einem display werden laufend Titel und Interpreten angezeigt; Mist, keine Anzeige, oder schon vorbei, und nun sind die zwei Minuten natürlich auch schon hinüber - das Nachrichtensignet ertönt…

Was jetzt?

Ah ja. Internet. Man hat ja Internet. Ist die Welt verloren, gehst du einfach ins Internet, und alles ist wieder gut. Ok. Homepage von DRS 3 aufrufen. Nach playlists suchen. Wieder Mist. Die playlists werden erst mit einer Verzögerung von weiss nicht wie vielen Stunden aufgeschaltet. Muss man eben unverrichteter Musikdinge schlafen gehen.

05:30 Uhr.
a.more.s bereits auf den Füssen.
a.more.s schon einige Zeit im Internet.
DRS 3 - Playlists.
Ah, da sind sie.
Notizen gemacht. Gegoogelt.
Geyoutubt. etc.
Die gängigen Wege der Informationsbeschaffung halt.

Mhm. Mhm. Mhmmmm. Hmm.

Noch jung, sehr jung, doch offenbar schon ziemlich bekannt. Der Titel von gestern Abend stammt aus dem Jahr 2002 (wieder überall diese hilflosen, nichtssagenden Vergleiche: Mischung aus Patti Smith, Kate Bush, Tori Amos, Alanis Morissette…) Nicht alles überzeugt musikalisch; trotzdem interessant. Die Stimme jedenfalls ist ein Versprechen. Da darf man auf die musikalische Entwicklung gespannt sein.

Kennen SIE etwa Frou Frou (auch als Imogen Heap bekannt)?

Leider gibt es zwar gute Ton-, aber keine passenden Bild- bzw. Filmbeispiele zu meinem Blitz&Donner-Titel; die Musik ist fremd-unterlegt, mit Filmausschnitten aus einem Film, den ich mir freiwillig wohl nicht anschauen würde; schade; Fleissarbeit eines Fans.

Doch: Am besten schliesst man einfach die Augen und hört nur zu.
Hier ist die Stimme von FROU FROU mit HEAR ME OUT.

Ich werde wohl Anzeige erstatten... 
Sonntag, November 12, 2006, 22:21 - ESSEN & TRINKEN
... gegen den Mann, den brotbackenden und viel-und-gut-kochenden und weinkundigen Workaholic, der seit Jahren ein Stockwerk unter mir wohnt, wegen Verführung zu einseitiger Ernährung – gibt es diesen Straftatbestand überhaupt?
Bringt der mir doch vor kurzem - ohne Vorwarnung! - von einer seiner häufigen Reisen nach hier und dort eine wirklich exquisite "formaggella di San Gottardo" mit (und nicht das kleinste Stück!), die er in irgend einem abgelegenen Tessiner Käsekeller entdeckt hat. Der Käse ist dermassen köstlich, dass es seit Tagen am Morgen, am Mittag, am Nachmittag, am Abend, häufig zwischendurch und auch kurz vor dem Schlafengehen bei mir nichts anderes mehr gibt.
Einfach unglaublich, so etwas. Ich liege völlig verkäst darnieder.
Ist das Nötigung? Bewusste Herbeiführung eines fatalen Abhängigkeitsverhältnisses? Verführung zur Sucht? Kennt sich da jemand aus in der juristischen Terminologie und den Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen?
Mal sehen - ich schneid' mir inzwischen noch so ein Stück formaggella di San Gottardo ab... Es hat noch - HILFE!
Bücherfreunde... 
Sonntag, November 12, 2006, 14:27 - HANDWERK&KUNST
... pilgern für einmal in Richtung Rosengarten zum Auktionshaus Stuker. Dort gab es zwar schon immer auch Bücher, doch so viele - und so viele schöne, und so viele ausgesuchte Raritäten - noch nie (aus dem Privatnachlass eines Zürcher Buchantiquariats und verschiedenen anderen Sammlungen).
Und man darf sie, mit dem gebotenen Respekt natürlich, sogar anfassen und anschauen.
Solche Gelegenheiten kommen nicht so schnell wieder.


Schon nur vom Titel her am meisten gefallen hat mir "PARIS SANS FIN" (ach wie wahr, und - gute Idee: muss da bald wieder mal hin!) mit Original-Lithographien von Alberto Giacometti. Allein der geschätzte Wert wird es jedoch niemals zulassen, dass dieses prächtige Werk je den Weg in meine Büchergestelle findet. Nicht mal eine Bank würde mir so viel Kredit vorschiessen. No way.

Alle Bilder: © Auktionshaus Stuker

Ausstellung: 12. - 19. November 2006, täglich von 10 - 19 Uhr.
Auktionen: 22. - 30. November 2006.
Schon oft... 
Sonntag, November 12, 2006, 13:44 - HANDWERK&KUNST
... habe ich bedauert, dass das gute alte Bülacher Glas mit Bügelverschluss und Gummidichtung nicht mehr produziert wird.
bülacher glas bülacher glas
Robust. Unverwüstlich. Praktisch. Schön. Vielseitig. Tausendfach wieder verwendbar.
Was glücklich macht. 10 
Sonntag, November 12, 2006, 10:14 - GLÜCK
Die Erkenntnis, dass ein Leben nicht einfach glücklich sein kann, ohne sonst etwas Wertvolles zu enthalten.

Die Erkenntnis, dass Menschen häufig Ziele verfolgen, von denen sie meinen, daß sie sie glücklich machen werden (wie etwa Geld, Ruhm, Macht), und doch produziert das Erreichen dieser Ziele nur zeitweilig glückliche Gefühle. [... wenn überhaupt! - Anm. von a.more.s]

(Die beiden Zitate stammen aus: Robert Nozick, VOM RICHTIGEN, GUTEN UND GLÜCKLICHEN LEBEN. Hanser, München/Wien 1991.)
Ach - weg von der Politik. 
Freitag, November 10, 2006, 21:12 - MUSIK
Hin zu den wirklich nahrhaften, prallen, schönen Dingen in diesem Leben. Zum Beispiel zur Musik.
"Meine" Hélène Grimaud legt hier einen prächtigen Beethoven hin - lustvoll, energiegeladen, leidenschaftlich wie immer - und das! tut! so! gut!

Ach - weg von der Politik. 
Freitag, November 10, 2006, 21:06 - GEDACHTES
Hin zu den wirklich nahrhaften, prallen, schönen Dingen in diesem Leben.
Zum Beispiel zu Friedrich Dürrenmatt über Paul Celan:
"Der Tag war heiß, schwül, kein Wind, lastendes Blei. Wir spielten stundenlang Tischtennis, er war von einer ungeheuren, bärenstarken Vitalität, er spielte meine Frau, meinen Sohn und mich in Grund und Boden. Dann trank er zu einer Hammelkeule eine Flasche Mirabelle, einen starken Schnaps, seine Frau und wir tranken Bordeaux dazwischen, in der Pergola vor der Küche, am Himmel die Sommersterne. Er dichtete in das bauchige Glas hinein, dunkle, improvisierte Strophen, er begann zu tanzen, sang rumänische Volkslieder, kommunistische Gesänge, ein wilder, gesunder, übermütiger Bursche."
Diese Runde... 
Freitag, November 10, 2006, 20:54 - GEDACHTES
... geht eindeutig an Frau Allemann. Eindeutiger geht's kaum.
Oder: Wo Argumente noch glaubwürdig und sachlich nachvollziehbar sind, wo nicht bloss Phrasendrescherei betrieben wird.
Diese "Eindeutigkeit" hinterlässt trotzdem ein ungutes Gefühl: Gespräche mit Kontrahenten dieser Art sind so etwas von voraussehbar - die Lektüre könnte man sich glatt schenken; wer die politische Szenerie auch nur ein bisschen kennt, weiss (leider) sofort, wie solche Gespräche verlaufen werden… Wo ist da der informative Gehalt? Die Ebene oberhalb des faden Durchschnitts, oberhalb der gängigen und sattsam bekannten Norm?
Ich wünschte mir, dass Journalisten, welche wirklich und ernsthaft zur Meinungsbildung beitragen wollen, nicht immer dieses in den seltensten Fällen aufschlussreiche Links-Rechts-Schema kolportieren und so nur Gräben aufreissen bzw. bestehende Gräben zementieren helfen. Das wird dann auch immer gleich und vor allem zum verbissenen Kampf der Ideologien statt zum lustvoll-rhetorischen und sachlichen Schlagabtausch.
Wie wär’s künftig, vermehrt Gegner und Befürworter aus dem gleichen politischen Lager an den Tisch zu holen? Die Diskussion, die Argumentation würde sofort interessanter, intensiver, fruchtbarer.
Und das wäre doch eigentlich das ehrbare Ziel, nicht?
The Face Of Love. 
Mittwoch, November 8, 2006, 23:54 - MUSIK
Eddie Vedder (Pearl Jam) & Nusrat Fateh Ali Khan mit einem Titel aus dem Film "Dead Man Walking" - nur: leider war Nusrat Fateh Ali Khan bei diesem Konzert-Mitschnitt schon nicht mehr dabei - he unfortunately passed away. Doch sein Neffe Rahat vertritt ihn einigermassen würdig, und so bleibt "the face of love" immer noch - 9 schöne Minuten lang - äusserst hörens- und sehenswert, wie ich meine.
Auch Eddie hat sichtlich Freude an Rahat...

"Die Frau gehört ins Haus. 
Montag, November 6, 2006, 06:13 - SONSTIGES
Ins Gemeindehaus. Ins Rathaus. Ins Bundeshaus." (J.M.)

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