Auf der Grundlage von Epikurs Leitsprüchen liesse sich folgendes „Minimalprogramm des Glücks“ formulieren:
-Nicht hungern, nicht dürsten, nicht frieren. -Frei sein von körperlichem Schmerz und frei sein von innerer Unruhe. -Der Selbstgenügsamkeit größte Frucht: Die Freiheit.
... aufgenommen. Alles mögliche hätte ich getan. Und das Unmögliche dazu. Um am 17.November dabei zu sein. Dabei gewesen zu sein. In der Laugardalshöll. In Reykjavik. (Sowieso möcht' ich ja schon lange mal nach Island). Doch ich habe davon wieder mal einfach nichts, aber wirklich einfach GAR NICHTS gewusst. Von dem einmaligen Reunion-Konzert. Der Zuckerwürfelchen. Meiner Zuckerwürfelchen. [Ich würd' ja nicht mehr vielen nachreisen heutzutage; das habe ich hinter mir. Aber denen!] Unbeirrbare Zuneigung.
Hier - wenigstens; mit der 17.11.2006-Version von "birthday", von eben diesem Konzert - "birthday" feiert ja auch bereits den 20. Geburtstag...
Die Tonqualität ist nicht gerade umwerfend - "birthday" hingegen allemal; und DIE FÜNF... reinster Zucker; Kristallzucker; Goldzucker (gibt's diese Steigerungsform überhaupt?). Zucker - Nahrungs- und Genussmittel. Und isländisch gesungen obendrein. Sprachpurismus pur, isländisch. Ich kann's immer noch nicht fassen. Absolut untröstlich.
... aber mit seinen Kräften bewusst sparsam haushaltender 86-jähriger Mann sprach erfrischend deutlich und offen über die Mühen des Alt-Werdens. „Es ist mir unmöglich, über das Alter nicht zu klagen. Das Gehen fällt mir relativ schwer. Es ist sehr ärgerlich für mich, dass ich im Laufe des Tages so müde werde, dass ich einen Mittagsschlaf brauche – 40 Minuten Zeit sind weg, die ich hätte leben und arbeiten können.“
Es quäle ihn vor allem das „ständige Bewusstsein, dass die Zeit vergeht, dass die mir eingeräumte Lebensspanne mit jedem Tag, jeder Stunde kürzer wird.“
Den Tod sieht er als die grösste Katastrophe: „Es erscheinen Zeitungen, und ich kann nicht mehr erfahren, was da drinsteht. Für einen, der am Leben leidenschaftlich teilnimmt, der unbedingt wissen muss, was es Neues gibt, ist das die Schrecklichste aller Möglichkeiten.“
[Interview mit Marcel Reich-Ranitzki, via BUND / Focus]