Der Wolf... 
Freitag, Januar 5, 2007, 07:16 - VOLLMOND
... hat es wieder geschafft
Er verwandelte sich
in eine Person
Es geschah
zwischen zwei pelzigen Schritten
im Grün
zwischen zwei Knurrlauten
direkt vor dem Kaninchen
links im Bild

Er verwandelte sich elegant
Den Rücken durchgestreckt
wurde er leicht wie ein Junge
tanzte sich so durch den Schmerz
auf die neue Form zu
Natürlich änderte sich seine Fussspur
Siehst du
wie er spazieren geht und den Tauben
das Brot hinstreut?

Gestern war Vollmond -

II
Schon nachmittags sah man ihn auf der
Bank
murmelnd
das Buch der Verwandlung durch-
blättern

Sieh mal ein Hund mit einem Buch
sagte ein anderer Junge und die Mutter
zog ihn fort Ja
es war gruslig

Diesmal wollte der Wolf
älter sein

Zeitlich eng beieinander
verwandelt er sich in Alte und Junge

in Gute und Heilige
gern auch mal ein Opfer
er liebt
Abwechslung

Sieh ihn dir an
mit den schwarzen Wimpern der
Mannequins blinzelt er

in den harten
Gliedern der Sterbenden
stirbt er

wissend
bald wird der Wald
ihn wieder haben

und er wird noch mehr Wolf sein
Dann kann er das Rudel belehren
wie es ist Mensch zu sein

den Tod zu sehen im Sonnenuntergang
den Fettrand am Fleisch abzuschneiden
während die Nacht mit mageren

Händen dein Herz massiert Sie atmen
sagt er
regelmässig und in geschlossenen
Zimmern Die Personen
sagt Wolf sind nachts sehr sicher

Neuerdings zeigt er bei der
Verwandlung
menschliche Züge
singt z.B. leise

während er seine Form ändert
Er sagt es sei Dankbarkeit
weil es nicht weh tät?

und manchmal stimmt irgend ein Alter
auf einer
Parkbank mit ein
Das Duett ist in Albträumen hörbar -

III
Kümmere dich
nicht um die Wölfe in welcher
Gestalt auch immer

sei freundlich
geh weiter
unverdrossen in Parks
und lächle den Alten an der sabbernd
von seinem Bänkchen her fragt
glaubst du das Rudel vermisst mich?

Silke Scheuermann
(gefunden in der NZZ Nr. 275 vom 25./26. Nov. 2006)
Time passes. Listen. Time passes. 
Donnerstag, Januar 4, 2007, 23:05 - LEBENSLAUF
Beitrag von sb_admin
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Aber nicht... 
Mittwoch, Dezember 27, 2006, 21:42
... dass ich da nun dauernd vor dem Hotel-PC sitze und berichte.
Oh nein.
Neinneinnein.
Sonst haett' ich ja gleich auch zuhause bleiben koennen.
Sag' ich - voll guter Dinge.
Was angesichts des eben genossenen Nachtessens (polpo al nero con polenta, um nur etwas davon zu nennen) sowohl eindeutig wie auch voellig zweideutig aufzufassen ist.
Da kann man sich ja... 
Mittwoch, Dezember 27, 2006, 19:22
... das Mitschleppen von Laptops ersparen - (fast) jedes Hotel bietet dem Gast einen "internet point". Live-Bild von da:
venezia dicembre 27 - 006

Happy birthday! 
Dienstag, Dezember 26, 2006, 09:11 - UNBEIRRBARE ZUNEIGUNG
Beitrag von sb_admin
Leicht verfrüht diesmal, doch das hat seine Gründe - trotzdem herzlichst (ob du das nun glauben magst oder nicht).


Dazu DER Geburtstagssong schlechthin (obwohl eigentlich Martin Luther King gewidmet)...
etwas lauter aufdrehen jetzt, und los gehts - gibt sofort gute Laune:

[Stevie Wonder - HAPPY BIRTHDAY.]

Selten kann ich... 
Montag, Dezember 25, 2006, 08:04 - PRESSE
... eine WELTWOCHE als Ganzes empfehlen. Doch die Doppelnummern zum Jahresende entwickeln sich offenbar zu einer Tradition und mehr und mehr zu veritablen Kultobjekten.
Aktuell die Nr. 51/52 - 21. Dezember 2006: Das Interview-Spezial "Frauen über alles".
Schon nur das Gespräch zwischen Vater und 16-jähriger Tochter gleich zu Beginn - eine Perle.

Aus dem Editorial:
Es war das Jahr der grossen postfeministischen Debatten, sofern der Ausdruck noch Gültigkeit beansprucht. Die amerikanische Hirnforscherin Louann Brizendine hat mit ihrem Buch «The Female Brain» eine intensive Diskussion ausgelöst über die Unterschiede der Geschlechter. Im Herbst sah sich die deutsche Fernsehmoderatorin Eva Herman gehässigen Attacken ausgesetzt, weil sie die Chuzpe hatte, den Frauen zu raten, statt auf Karriere auf Kinder zu setzen.

Es war kein Jahr der Frau, aber es war ein Jahr, in dem sich die älteste aller Fragen subtil zu Bewusstsein brachte: Was eigentlich bedeutet es, eine Frau, was eigentlich bedeutet es heute, ein Mann zu sein? Als roter Faden zieht sich die Leitfrage durch dieses von Walter De Gregorio federführend konzipierte Sonderheft, aber am Ende waren wir vor allem von den Frauen fasziniert, die sich hier zu Wort melden.

Es geht nicht um allgemeine Befunde und Zeitdiagnosen. Wir haben uns einfach von der Idee und unseren Interessen leiten lassen. Enstprechend breit ist die Auswahl der Themen: von der Schweizer Nationalratspräsidentin bis zur transsexuellen Brachialfeministin, von der ukrainischen Oppostionsführerin Timoschenko bis hin zur deutschen Modellmutter Heidi Klum.
Happy Xmas. 
Samstag, Dezember 23, 2006, 20:46


Banksy's view.

Weihnachten 2006. 
Freitag, Dezember 22, 2006, 14:07
Vor etwa zwei Stunden.
Drei weibliche Dreikäsehoche (geschätztes Alter: 7 – 9 Jahre) rennen mich beinahe um – vor lauter Freude, mich zu sehen? Weil eben Schulschluss war?
Weit daneben!
Sie platzen fast, weil sie dringend ihre Weihnachtsvorfreude loswerden wollen.
Loswerden müssen.
Absolut Unfassbares steht da nämlich an.

Dreikäsehoch 1: Herr a.more.s, Herr a.more.s! Wissen Sie, was ich zu Weihnachten bekomme? Ich weiss es nämlich schon!
Herr a.more.s: Ich habe ja nicht die leiseste Ahnung.
Dreikäsehoch 1: Eine Play-Station und einen mp3-Player.
Herr a.more.s: Oho – und du? Weisst du auch schon, was du erhältst?
Dreikäsehoch 2: Jaaaa – ich bekomm’ einen Fernseher für mein Zimmer und auch einen mp3-Player.
Dreikäsehoch 3: Und ich kriege einen Laptop mit Internet und einem Drucker!
Dreikäsehoch 2: Mit oder ohne Tasten?
Dreikäsehoch 3: Mit Tasten natürlich – die sind doch schon bei dem Internet mit dabei!

Und schöne Weihnachten, und tschüss - und weg sind sie.

Ich beschliesse spontan, meine Weihnachtswünsche ernsthaft zu überdenken – schliesslich muss doch eine gewisse Verhältnismässigkeit gewahrt werden, nicht?
Ich wünsche mir jetzt eine alte Villa irgendwo in Italien, direkt am Meer - ein Ferrari Scaglietti 612 tät's wohl auch... oder eine M8 mit einem Summilux 1:1,4/35mm und einem Elmarit-M 1:2,0/90mm, das wär' auch noch schwer in Ordnung.
Wenn man... 
Dienstag, Dezember 19, 2006, 21:05 - BÜCHER
... am Telefon hört: "Hallo, hallo, hier spricht der Weihnachtsmann!", dann ist es garantiert ein falscher Weihnachtsmann, und dann muss man sofort auflegen. Der Weihnachtsmann hat gar kein Telefon.
H K
Wenn der Weihnachtsmann zuviel nascht, wird er dick und wiegt glatt zweihundert Kilo. Dann foppen ihn die Wichtel und nennen ihn "unser dickes Rotkäppchen".
U
Eines Tages ist der Weihnachtsmann zu flott gefahren und hat einen Unfall mit dem Schlitten gebaut. Damals hat kein einziges Kind Geschenke bekommen.

Grégoire Solotareff: DER WEIHNACHTSMANN VON A - Z. Ein himmlisches Wörterbuch.
Arena, 1995. ISBN 3-401-04559-8
Am Weihnachtstag. 
Samstag, Dezember 16, 2006, 17:02 - UNBEIRRBARE ZUNEIGUNG
Am 25. Dezember 1956 ging er im Schnee spazieren und kehrte nicht mehr zurück.

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