Mittwoch, März 14, 2007, 22:29 - LEBENSLAUF
Ich... ... erinnere mich noch immer sehr gerne an einige unbeschwerte und gleichzeitig ganz ausserordentliche Momente mit Isabelle; plan- und ziellos für ein paar Tage nach Süden aufgebrochen; selten so viel gelacht. In diesen Tagen auch zum ersten Mal eine dieser unglaublichen, seit vierzig, fünfzig Jahren völlig leer stehenden Hotelruinen entdeckt, die eigentümliche Faszination, die von ihnen ausgeht und die mich seitdem, seit nun bald sechs Jahren, praktisch ununterbrochen auf Trab halten.
Ich erinnere mich an einen Knaben namens Alex, der regelmässig mit seiner Schwester Karin und seinen Eltern die Ferien im Berner Oberland verbrachte; jährlich ein- bis zweimal kamen sie aus Basel angereist – ins Bergdorf, in welchem ich aufwuchs; in dieses grosse Ferienhaus gleich neben meinem Elternhaus. Alex, der künftige Archäologe, wusste immer sehr viel, auf jeden Fall sehr viel mehr als ich. Zum Beispiel über Musik. Einmal (1965?) hat er „Rock And Roll Music“ von den Beatles mitgebracht; und „Yesterday“. Ich war völlig hin. Ich habe tage-, monate-, jahrelang nur noch Beatles gehört. Ich glaube, „Rock And Roll Music“ ist die Platte (Platte!! kleines, hübsches schwarzes Vinyl; ein Song auf der A-Seite, meistens DER Hit, und ein anderer auf der Rückseite) bzw. der Song, den ich wohl am meisten gehört habe. Immer und immer und immer wieder. Eine neue Welt.
Ich erinnere mich an einen Satz während einer Diskussion irgendwann und irgendwo in der Umgebung von Nizza, mit Raj, einem in jeder Hinsicht ziemlich privilegierten Engländer mit indisch-pakistanischen Wurzeln; ein Satz, der mich bis heute verfolgt: „You always have a choice!“, behauptete er, mehrmals, mit Nachdruck, und je öfter er es wiederholte, desto nachdrücklicher, vehementer, lauter wurde er, weil ich Unverständiger das so nicht ohne Vorbehalte anzunehmen bereit war: „You ALWAYS have a choice!!!“ Starke und immer stärkere Betonung auf ALWAYS. Ich zweifelte das an, versuchte es mit Beispielen, kam aber damit bei ihm nicht durch. Noch heute weiss ich nicht, wieso ich ihn nicht überzeugen konnte, dass dieses ALWAYS von mir aus gesehen eben nicht immer stimmen kann (und noch heute schüttelt Raj wahrscheinlich seinen Kopf, weil ich…). Unüberbrückbarer Unterschied der Kulturen? Argumentationsnotstand? a.more.s völlig falsch gewickelt?
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