(…) Wer die Vielfalt und Vielgestalt der Welt rühmen will, muss sich hüten, sie um jeden Preis zu rühmen. Ich träume nicht von einer Welt, in der jeder seine eigene Sprache spricht, Religion erschafft und Kultur begründet. Es gibt einen Kult um die „Kultur“, der sich für Toleranz hält und bereit ist, aus Respekt vor der „Kultur“ als vermeintlich letztem, nicht mehr kritisierbarem Wert jedes Unrecht zu legitimieren, die Beschneidung von Frauen, grausame Rituale, den Zwang, sich unter religiöse Despotie zu ducken und in die Übermacht stupider Traditionen zu fügen. Die Sympathie für die Verlierer – eines Spiels, eines ökonomischen Prozesses, der geschichtlichen Entwicklung – ist ehrenwert, aber sie kann ins Bornierte kippen, und die Ansicht, dass jedwede Tradition, die sich bei einer bestimmten Ethnie oder Gruppe ausgebildet hat, eine eigene „Kultur“ darstelle, die schon deswegen zu respektieren sei, ist prekär. (…)
(…) Für die billige, nutz- und folgenlose Sympathie, die die verarmten Gesellschaften Lateinamerikas lange gerade bei den europäischen Linken hervorriefen, hat der mexikanische Schriftsteller Juan Villoro einmal das treffende Wort von der „Utopie der Rückständigkeit“ gefunden. Jene, die arm sind, sollen für uns und statt unser einen menschlichen Reichtum behaupten, den wir längst verloren, aufgegeben haben. (…)
How all occasions do inform against me, And spur my dull revenge! What is a man, If his chief good and market of his time Be but to sleep and feed? a beast, no more. Sure, he that made us with such large discourse, Looking before and after, gave us not That capability and god-like reason To fust in us unused. Now, whether it be Bestial oblivion, or some craven scruple Of thinking too precisely on the event, A thought which, quarter'd, hath but one part wisdom And ever three parts coward, I do not know Why yet I live to say 'This thing's to do;' Sith I have cause and will and strength and means To do't. Examples gross as earth exhort me: Witness this army of such mass and charge Led by a delicate and tender prince, Whose spirit with divine ambition puff'd Makes mouths at the invisible event, Exposing what is mortal and unsure To all that fortune, death and danger dare, Even for an egg-shell. Rightly to be great Is not to stir without great argument, But greatly to find quarrel in a straw When honour's at the stake. How stand I then, That have a father kill'd, a mother stain'd, Excitements of my reason and my blood, And let all sleep? while, to my shame, I see The imminent death of twenty thousand men, That, for a fantasy and trick of fame, Go to their graves like beds, fight for a plot Whereon the numbers cannot try the cause, Which is not tomb enough and continent To hide the slain? O, from this time forth, My thoughts be bloody, or be nothing worth!
[a.more.s wiederholt sich, wiederholt sich, wiederholt sich... - manchmal mit grösstmöglichem Vergnügen. Gehen Sie ruhig weiter, falls Ihnen das zu langweilig, zu öde wird. Niemand zwingt Sie, hier zu lesen. Schmeissen Sie mich gnadenlos von Ihrer Blogroll, wenn Ihnen danach ist - dieses Journal ist nicht entstanden, um irgendwo bei irgendwem Schokolade und Champagner abzuholen. Beides besorg' ich mir gerne selber. Doch auch das wurde hier schon mehrmals erwähnt...]
Bald kann ich hier aus allererster Hand über den Zustand des bernischen Schulwesens berichten. Delia hat nämlich gestern ihre Schultasche ausgewählt – sie überspringt ein Kindergartenjahr, weil Eltern und Fachleute befanden: schulreif!
Na - wir werden sehen... in knapp 3 Monaten geht es jedenfalls bereits ernsthaft los mit lesen, schreiben und rechnen.
Ihre ältere Schwester hat das erste Schuljahr schon bald hinter sich – ohne nennenswerte Vorfälle; Kindergarten und Unterstufe scheinen ihren Auftrag gut und kompetent zu erfüllen, vorausgesetzt, man darf von einer Schule auf alle andern schliessen.
Ein einziger Vorfall erhitzte kürzlich unsere Gemüter: Die ältere Schwester schrieb in einem Text den Satz „Die Tierärztin untersuchte eine Giraffe.“ Das veranlasste die zuständige Lehrerin zu folgender Bemerkung: Das ist falsch! Schreibe übungshalber dreimal richtig: „Die Tierärztin untersuchte einen Giraffen.“
Autsch – das tat weh! Wir beschlossen jedoch nach intensiven Auseinandersetzungen, trotz dieses Kapitalfehlers nicht zu reagieren. Man kann schliesslich nicht ein ganzes und gesamthaft gutes Jahr an diesem einen Satz aufhängen; und der Schaden sollte sich einigermassen im Rahmen halten. Hingegen sind wir nun natürlich schon sensibilisiert, was die Sprachkompetenz der Lehrerin angeht – und ehrlich froh, wenn es bei diesem einen Bock bleibt.