Was glücklich macht. Nr. 29 
Dienstag, März 4, 2008, 06:07 - GLÜCK
Beitrag von sb_admin
Fundstücke wie dieses optimistische Liedchen da:

Hie und da kommt es vor,
daß einer um Hilfe schreit.
Schon springt ein andrer ins Wasser,
vollkommen kostenlos.

Mitten im dicksten Kapitalismus
kommt die schimmernde Feuerwehr
um die Ecke und löscht, oder im Hut
des Bettlers silbert es plötzlich.

Vormittags wimmelt es auf den Straßen
von Personen, die ohne gezücktes Messer
hin- und herlaufen, seelenruhig,
auf der Suche nach Milch und Radieschen.

Wie im tiefsten Frieden.

Ein herrlicher Anblick.


Gefunden bei [nja].
Ohne jegliche Angst... 
Dienstag, März 4, 2008, 06:05 - SPURENSUCHE
Beitrag von sb_admin
... schritt er über diesen Steg - es konnte, es durfte nicht sein, dass der Verbindungssteg gerade jetzt, gerade in diesem sehr speziellen, schönen Moment, unter seinem Gewicht zusammenbrach.
Nicht jetzt. Und nicht bei ihm.
Das wäre einfach nicht anständig gewesen.
Ende Februar 08 bordighera angst febraio 2008 221
FebruarMärz.Bruch.Stücke. 
Freitag, Februar 29, 2008, 16:33 - KUNTER&BUNTES
Beitrag von sb_admin
Da sich mein Weblog im zarten Alter von beinahe 4 Jahren offenbar bereits in den Wechseljahren befindet - es schafft den Monatswechsel einfach nicht mehr so leicht wie bisher - muss ich die März-Einträge vorläufig im 29. Februar unterbringen. Anhäufen. Bis der Doktor wieder einschreitet...


*
Ich steh' grad ein bisschen auf Aussagen von Martin Walser:

"Das Wichtigste ist Unabhängigkeit. Und wahre Unabhängigkeit gibt es nur durch Geld."

SZ: Warum lieben alte Männer junge Mädchen?
Walser: Alte Männer lieben. Punkt. Ihre Frage wäre nur erwägenswert, wenn sie nur junge Mädchen lieben würden. Aber das tun sie nicht.


*
Sehr sympathisch!
In der SZ gelesen: Allein gegen die Kernkraft.

... Für viele Österreicher gehört die strikte Ablehnung der Kernenergie in all ihren Formen zur nationalen Identität. ...


*
Schrecksekunde.
Wie sich a.more.s' mühsam erworbenes Wissen über die perfekte Eisherstellung in Luft auflöst.
In einer namhaften Zeitung gelesen:

... das Flaggschiff der molekularen Küche ist flüssiger Stickstoff. In konzentrierter Form lässt er Rahm innert Minuten zu einer Eiscrème von feinster Textur werden...

Mehr über die molekulare Küche unter [www.soulfoodfactory.ch]


*
Zum Glück.

"Zum Glück ist die Aussichtslosigkeit keine unansprechbare Göttin. Ich handle Tag und Nacht mit ihr. Sie ist listig, ich bin auch nicht einfallslos. Ich denke nicht in jedem Augenblick an alles, was ich denken könnte. Diesen Gefallen darf man der Aussichtslosigkeit nicht tun."

(Martin Walser in: Ein liebender Mann.)
"Manchen schenkt das Leben... 
Dienstag, Februar 26, 2008, 23:34 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... eine zweite Pubertät. Bei Menschen, die wirklich leben, hört die Pubertät nie auf. Mozart war lebenslänglich ein Kind. Wenn jemand nur noch das ist, was er später gelernt hat, kann ich auf ihn verzichten. Die meisten Berufe wollen die kindliche Genialität durch Reife ersetzen. Aber wenn man das Kind in jemand komplett zerstört, ist er tot."

#

"Heute Morgen habe ich gedacht: Wenn dir nicht direkt was fehlt, ist der Tod mit 20, 40 oder 80 Jahren immer gleich weit weg. Ich könnte den Tod heute nicht hereinbitten."

Sagt Martin Walser, bald 81, [hier].
Ich mag ja... 
Montag, Februar 25, 2008, 19:46 - BERN
Beitrag von sb_admin
... keine Lanze brechen für Sprayereien u.ä. Verunzierungen im öffentlichen Raum.
Überhaupt nicht.
Konnte unlängst aber doch ein Schmunzeln nicht unterdrücken, als ich an der Haltestelle LUISENSTRASSE ein paar - wohl mit unverhohlener Wonne und Akribie - weggekratzte Buchstaben bemerkte; statt

LUISENSTRASSE

stand da nur noch

bern - haltestelle luisenstrasse
Versprecher des Tages. 
Montag, Februar 25, 2008, 19:43 - AUFGESCHNAPPT
Beitrag von sb_admin
"... eine ausserehrliche Affäre ..."
Wenn man von etwas ... 
Montag, Februar 25, 2008, 19:28 - SPURENSUCHE
Beitrag von sb_admin
... einfach nicht lassen kann.

bordighera angst febraio 2008 129
45 Mercy Street. 
Freitag, Februar 22, 2008, 20:18 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
In my dream,
drilling into the marrow
of my entire bone,
my real dream,
I'm walking up and down Beacon Hill
searching for a street sign -
namely MERCY STREET.
Not there.

I try the Back Bay.
Not there.
Not there.
And yet I know the number.
45 Mercy Street.
I know the stained-glass window
of the foyer,
the three flights of the house
with its parquet floors.
I know the furniture and
mother, grandmother, great-grandmother,
the servants.
I know the cupboard of Spode
the boat of ice, solid silver,
where the butter sits in neat squares
like strange giant's teeth
on the big mahogany table.
I know it well.
Not there.

Where did you go?
45 Mercy Street,
with great-grandmother
kneeling in her whale-bone corset
and praying gently but fiercely
to the wash basin,
at five A.M.
at noon
dozing in her wiggy rocker,
grandfather taking a nap in the pantry,
grandmother pushing the bell for the downstairs maid,
and Nana rocking Mother with an oversized flower
on her forehead to cover the curl
of when she was good and when she was...
And where she was begat
and in a generation
the third she will beget,
me,
with the stranger's seed blooming
into the flower called Horrid.

I walk in a yellow dress
and a white pocketbook stuffed with cigarettes,
enough pills, my wallet, my keys,
and being twenty-eight, or is it forty-five?
I walk. I walk.
I hold matches at street signs
for it is dark,
as dark as the leathery dead
and I have lost my green Ford,
my house in the suburbs,
two little kids
sucked up like pollen by the bee in me
and a husband
who has wiped off his eyes
in order not to see my inside out
and I am walking and looking
and this is no dream
just my oily life
where the people are alibis
and the street is unfindable for an
entire lifetime.

Pull the shades down -
I don't care!
Bolt the door, mercy,
erase the number,
rip down the street sign,
what can it matter,
what can it matter to this cheapskate
who wants to own the past
that went out on a dead ship
and left me only with paper?

Not there.

I open my pocketbook,
as women do,
and fish swim back and forth
between the dollars and the lipstick.
I pick them out,
one by one
and throw them at the street signs,
and shoot my pocketbook
into the Charles River.
Next I pull the dream off
and slam into the cement wall
of the clumsy calendar
I live in,
my life,
and its hauled up
notebooks.


Anne Sexton

Peter Gabriel: [Mercy Street]
Going Early.  
Freitag, Februar 22, 2008, 20:14 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Into That Good Night.
Achtundsechzig. 
Freitag, Februar 22, 2008, 20:11 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
[SZ-Magazin].

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