An emotional comfort - oder die Schulter zum Anlehnen. 
Samstag, Februar 12, 2005, 11:37 - PRESSE
Kann man jetzt zur Not auch käuflich erwerben. Für 8000 Yen.
Für den einsamen Herrn gibts eine Frauenschoss-Kopfstütze. Na ja...
Interessenten/Interessentinnen informieren sich hier, oder -
wem japanisch nicht so geläufig ist, hier. Besonders witzig finde ich die how-to-use-Beispiele für die Praxis.

Gefunden in der BZ (Berner Zeitung) vom 11.02.2005
Sie liess nicht nur ihren angeblichen IQ von 154 verbreiten... 
Freitag, Februar 4, 2005, 09:23 - PRESSE
"Wenn ich einfach intelligent wäre, ginge es mir gut. Ich bin aber grausam intelligent, was die meisten Leute bedrohlich finden. Ich habe vehemente Ansichten, die richtig sein können oder nicht, aber sie basieren auf Informationen, und ich kämpfe dafür. Wäre ich eine kleine, braunhaarige, farbige Anwältin, fände man mein Verhalten absolut akzeptabel. Aber für uns blonde Barbiepuppen erachtet man mein Benehmen als unpassend."
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Sie stellte eine Frauenfigur dar, die es seit Jahrzehnten in Hollywood nicht mehr gegeben hatte: die Verführerin, die den Männern das Blut in den Unterleib trieb und gleichzeitig in den Adern gefrieren liess. Das Aufregende an der unvergesslichen Verhörszene [in Basic Instinct] ist nicht der sekundenkurze Anblick ihrer Schamhaare, sondern die Verachtung in ihrem Lächeln, als ihr die Männer hingerissen zwischen die Schenkel starren.
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"Sie dominiert jede Einstellung, in der sie vorkommt. Sie hat einen derart ausgeprägten Sinn für Haltung und Kontrolle, dass das Publikum einzig auf sie schaut, wenn sie im Bild ist. Es ist etwas sehr Mysteriöses - einigen von unseren besten Schauspielern fehlt es; sie sind grossartig, aber am Schluss fehlt irgend etwas. Sharon Stone hat es, wie früher Joan Crawford oder Grace Kelly."
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"Was sie zum Star macht, ist ihre leicht angeknackste, sehr egozentrische Ausstrahlung. Etwa achtzig Prozent davon sind gesunder Narzissmus, die restlichen zwanzig sind in ihrem Fall ziemlich ungesund. Man möchte nichts davon haben, aber es hat gleichzeitig den Effekt, dass man ihr helfen möchte. Ins Bett kriegen möchte man sie auch."
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In Phil Bronstein verliebte sie sich nicht zuletzt deswegen, weil er einer der seit "Basic Instinct" selten gewordenen Männer mit genug Selbstbewusstsein war, sie überhaupt um ein Date zu bitten. Jahrelang habe kein Mann mehr gewagt, sie auch nur zum Essen einzuladen. (...) Im Sommer 2003 reichte Phil Bronstein die Scheidung ein. Seine Frau sei rüde und hart, liess er verlauten. Sharon Stones einziger Kommentar: "Als ich wieder anfing zu arbeiten, war die Ehe vorbei."
*
Sie war zwar nicht "schöner denn je", wie manche Frauenzeitschriften schrieben, aber sie sah so unverschämt gut aus, dass auch ein Zwanzigjähriger gern mit ihr angegeben hätte. Die Bilder von Davos und die Säuerlichkeit der männlichen Kommentare nach ihrem Auftritt bestätigen, dass sich daran nichts geändert hat.

Einige Highlights aus Beatrice Schlags Text "Die Schaustellerin" in der aktuellen WELTWOCHE Nr. 5/2005, zu welchem im Netz leider nur "angemeldete Benutzer" (=Abonnenten) Zugang haben.

Bild: Richard Kalvar (Magnum); Weltwoche Nr. 5/2005
Duzen im Dutzend. 
Donnerstag, Februar 3, 2005, 16:36 - PRESSE
Leider ist kein Link greifbar zu Urs Bühlers "Zwischenruf" in der NZZ vom 01.02.2005.
Finde ihn aber so treffend geschrieben, dass ich mir Mühe geben werde, ihn ganz einfach - abzuschreiben... ungekürzt und unverändert, obwohl ich einige Stellen liebend gerne sprachlich ein wenig zurechtgebogen hätte...

'Bei Julia Roberts und Jude Law passiert es in ihrem jüngsten Film namens "Closer" weinige Minuten nach dem Kennenlernen: Ein inniger Kuss zwischen Wildfremden - und schon wechseln die Dialoge in den deutschen Untertiteln von der "Sie"- zur "Du"-Form. So muss es sein, das wissen Kinogänger. Filmfiguren können zusammen den Himalaja erklimmen, in die Hölle hinabsteigen oder die ganze Welt vor dem Untergang retten, ohne Duzfreunde zu werden. Der erste Zungenkuss jedoch markiert unweigerlich das Ende der Höflichkeitsform. So wollen es jedenfalls die Verfasser deutscher Übersetzungen von amerikanischen Filmen, deren Originalsprache sich dieser Nuancierung bekanntlich verweigert.
Wie so oft zielt die Kunst auch hier an den Realitäten vorbei. Wer wartet denn schon den Austausch körperlicher Intimitäten ab, bis er das "Du" anbietet? Und kann von Anbieten überhaupt noch die Rede sein? In trendigen Zürcher Kleiderläden und Bars werde ich vom Personal heutzutage ungefragt und unbekümmert geduzt. Dabei könnte ich jeweils wetten, dass wir uns niemals auch nur auf die Wange geküsst haben. Nicht dass mich dieser lockere Umgang mit der Duz-Form bedrücken oder beleidigen würde; auch gehört er kaum zu den Elementen, die den Untergang des Abendlandes ankündigen. Aber etwas bedauerlich ist das Schwinden des Siezens manchmal schon. Eine gewisse Distanziertheit in den alltäglichen Umgangsformen ist nämlich insofern von Vorteil, als sie mehrere Stufen der Annäherung offen lässt. Und sei es auch nur in Form der Möglichkeit, beim Anstossen mit einem Glas Wein gemeinsam die Tür zum Du aufzustossen.
Das englische "You" mag die Illusion einer Gleichbehandlung aller Mitmenschen aufrechterhalten. Gleichzeitig beraubt es die Leute aber einiger biografischer Wegmarken. Wie schwellte es einem doch beispielsweise in der Pubertät einst die Brust, sobald einen die Umwelt vereinzelt mit "Sie" anzureden begann und somit in der Erwachsenenwelt willkommen zu heissen schien! Und wie sehr mochte es einen zehn Jahre später in eine Identitätskrise zu stürzen, dass man sich dem unbeschwerten Duz-Alter endgültig entwachsen glaubte. Mittlerweile habe ich auch diese Phase überwunden, und im Zweifelsfall votiere ich für die "Sie"-Form. Zum Besipiel dann, wenn SF DRS mir in der keineswegs nur an Kinder gerichteten Casting-Show "Music Star" folgende Anrede serviert: "Ruf jetzt an und wähle deinen Favoriten!" Diese Formulierung ist erstens eine Anbiederung im Stile von hiesigen Lokalradios, die mit der "Du"-Form penetrant Vertrautheit zu ihrer Zuhörerschaft simulieren. Zweitens erinnert sie verflixt stark an Werbespots für Telefonsex-Nummern. Da soll noch jemand behaupten, Duzen sei ein Zeichen von Nähe.'
SchMeis. 
Freitag, Januar 28, 2005, 14:18 - PRESSE
Wer's glaubt oder nicht: SchMeis steht für Schweizer Meisterschaften im Handy-Weitwurf.
Datum: 29. Januar 2005; Einschreiben 13.30 Uhr; Wurfbeginn 14 Uhr; Sportanlage Hardhof in Zürich. Als Vorübung für die bereits zum sechsten Mal stattfindenden Weltmeisterschaften in Finnland.
Die Veranstalterin, Christiane Lund, hatte einst die WM aus purem Frust lanciert: Immer, wenn sie telefonieren wollte, gabs kein Netz, und kaum gabs Netz, war der Akku am Ende. Handys, befand sie konsequent, seien einfach zum Wegwerfen.
Gefunden im gestrigen "züritipp", dem Stadtmagazin für Zürich (Wochenbeilage des TagesAnzeigers).
Fragen an Ursula Andress. 
Sonntag, Januar 23, 2005, 21:41 - PRESSE
Haben Sie Ihren neuen Film (Die Vogelpredigt) schon gesehen?
Nein, leider noch nicht. Ich werde Clemens Klopfenstein (Regisseur) sagen, er solle mir eine Kopie auf Kassette schicken.
Haben Sie denn einen Videorecorder?
Ach, diese modernen Maschinen! Ich wüsste gar nicht, wie man so etwas bedient. Das macht immer mein Sohn für mich.
Haben Sie sich mit der Villa in der Nähe von Rom einen Traum verwirklicht?
Nein, nein, nein. Einen Albtraum! Aber ich will darüber gar nicht reden, das ist zu gefährlich.
Keinen Mann?
Habe ich nicht genug Männer gehabt? Alles hat seine Zeit. Jetzt bin ich alleine, das ist gut so. Die Zeit für Liebe, Leidenschaft, sich für die Männer zu opfern: Die war vorher.
Was fällt Ihnen nach so vielen bewegten Jahren zum Thema Mann ein?
Ich hatte Glück, dass ich die Männer der Vergangenheit kennen lernen durfte. Männer haben heute keine Zeit mehr, keinen Sinn mehr für Romantik, alle sind im Stress. Es ist eine verkehrte Welt. Die Männer kümmern sich mehr um sich selbst als um die Frauen. Die Frauen jagen den Männern nach! Man weiss nicht mehr, was normal ist.
Hätten Sie beim Herrgott einen Wunsch offen, was würden Sie ihm sagen?
Ich brauche noch viel Zeit. Die Tage sind nicht lang genug. Ich bin 68, habe keine Zeit, ans Alter zu denken und brauche noch viele viele Jahre, um alles erledigen zu können. Der Titel des letzten Bond-Abenteuers "Stirb an einem andern Tag" könnte ein Motto von mir sein. Für heute habe ich jedenfalls noch viel vor.

Aus der BZ (Berner Zeitung) vom 22.01.2005; Interview (hier nur in wenigen Ausschnitten wiedergegeben): Sabine Lüthi.
Wenn Egoisten spenden. 
Donnerstag, Januar 6, 2005, 20:10 - PRESSE
Ein Kommentar von Matthias Urbach in der taz.
Eine gute Regel. 
Dienstag, Januar 4, 2005, 19:04 - PRESSE
Bevor man für etwas auf die Strasse geht oder etwas unterzeichnet: Wohin einen die Sympathie auch immer ziehen mag, man hat kein Recht auf eine öffentliche Stellungnahme, wenn man nicht dort gewesen ist, wenn man nicht das Land, den Krieg, das Unrecht, was auch immer es ist, worüber man sich äussert, aus erster Hand und vor Ort und eine gewisse Zeit lang erlebt hat. Fehlt solche Kenntnis und Erfahrung aus erster Hand: Stillschweigen.

Susan Sontag: "Worauf es ankommt".
Unter diesem Titel werden im März 2005 in Deutschland bisher unveröffentlichte Essays bei Hanser erscheinen.
Gibt es noch Böses, wo Schnee liegt? 
Montag, Dezember 20, 2004, 15:53 - PRESSE
Sehr angetan von der Photo-Strecke im heutigen TAGES-ANZEIGER über den Schneefall in Zürich unter dem Titel "Besinnlicher Sonntagmorgen" sowie der Erwähnung der mir bislang unbekannten Basler Lyrikerin Francisca Stoecklin (1894 -1931), welche den Schnee als "ein zärtliches Grüssen der Engel" beschreibt.
Tatsächlich habe ich verschiedenste Landschaften, Siedlungen, Metropolen gar wie Paris oder New York nie stiller, friedlicher erlebt als nach einem ausgiebigen Schneefall.

SCHNEE
Schnee, zärtliches Grüssen
der Engel,
schwebe, sinke -
breit alles in Schweigen
und Vergessenheit!
Gibt es noch Böses,
wo Schnee liegt?
Verhüllt, verfernt er nicht
alles zu Nahe und Harte
mit seiner beschwichtigenden
Weichheit, und dämpft selbst
die Schritte des Lautesten
in Leise?
Schnee, zärtliches Grüssen
der Engel,
den Menschen, den Tieren! -
Weisseste Feier
der Abgeschiedenheit.
Vergänglichkeit. 
Samstag, Dezember 18, 2004, 22:59 - PRESSE
(...) "Die Jahre sind einfach vergangen. Und man weiss eben nicht, wie. Ein Jahr vergeht so rasch. Dieses Jahr ist vorüber, dann ist das nächste Jahr vorüber. Und man denkt sich dann: Wie lange wird es noch gehen? Aber ich denke nicht an die Vergangenheit. Ich denke an eine Mischung aus Gegenwart und Zukunft." (...)

ZEIT Nr. 52/16.12.2004. "Die Welt ist so reich." Zum 80. Geburtstag von Friederike Mayröcker: Ein Gespräch über die Unbegreiflichkeit des Lebens.
Wenn. 
Freitag, Dezember 17, 2004, 15:02 - PRESSE
(...) Wenn der liebe Gott ein perfektionistischer Schweizer gewesen wäre, würde er heute noch auf den richtigen Moment warten, um die Welt zu erschaffen. Dann gäbe es aber, leider, auch die Schweiz nicht. So verdanken wir Schweizer unsere Existenz einem lieben Gott, der gottlob nicht Schweizer gewesen ist. (...)

David Signer in Anlehnung an Hugo Loetscher über die vielleicht-doch-Einzigartigkeit der Schweizer (immerhin mit Fragezeichen!) im Zusammenhang mit dem Start zur Bahn 2000.
In der aktuellen WELTWOCHE.

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