Trauben aus Südafrika. 
Donnerstag, Februar 22, 2007, 19:53 - ESSEN & TRINKEN
Knoblauch aus China.
Man bekommt jetzt - Januar, Februar - auch überall:
Spargeln, Erdbeeren, Kirschen, etc - aus weiss-der-Teufel-woher.

"Wir bieten an, was der Kunde verlangt." So lassen die Pressesprecher sämtlicher Grossverteiler wie MIGROS und COOP und die Lebensmittelabteilungen der grösseren Warenhäuser wie GLOBUS und LOEB (wieder einmal) unisono in der Berner Tagespresse verlauten - ohne dass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigt. Und mit diesem lapidaren Satz - denn: SO IST ES! - ist dann das Thema für sie (wieder einmal) erledigt.
Hörte man schon letztes Jahr.
Wird man nächstes Jahr wieder genau gleich hören.

Das wäre doch schon mal viel ehrlicher:
"Wir beschäftigen eine stattliche Anzahl von Spezialisten, die sich ausschliesslich darum kümmern, Nischen und Marktlücken ausfindig zu machen."
"Wir bieten an, was Umsatz und Gewinn verspricht."
"Das Angebot bestimmt die Nachfrage."
"WIR schaffen Bedürfnisse!"
"Ein gutes Marketing ist das A und O des Verkaufs."
"Selbstverständlich haben wir nur die besten Marketingfachleute im Haus."

Aus Sicht des Kunden bleibt nur noch:
bauernhof mit delia 002 bauernhof mit delia 004 bauernhof mit delia 005 bauernhof mit delia 006 bauernhof mit delia 003 bauernhof mit delia 009
Im ÖV-Bereich der Stadt Bern: Da gibts im Moment etwa 8 verschiedene, herrlich duftende und ebenso mundende Apfelsorten (2.50 pro Kilo; mal abgesehen von der Qualität: preiswerter als bei jedem Grossverteiler!), 2 verschiedene Birnensorten, die besten Kartoffeln (à 1.20), frische Eier (à -.55), frische unpasteurisierte Milch von der MünzeinwurfsBlechKuh (1.- pro Liter), Rapsöl, ein paar hauseigene Spezialitäten, 24 h geöffnet... nebenan der Dorfladen mit Käse und Fleisch aus der Umgebung, aus der Region... nur KEINE Trauben, KEINE Erdbeeren, KEINE Kirschen, KEINE Spargeln jetzt...
So muss das sein.
Entschuldigung eines Selbstmörders. 
Dienstag, Februar 20, 2007, 20:29 - BÜCHER
Es sind genügend Trottel da, das

ganze verwaltungstechnisch in

Gang zu halten.

Günter Eich
Paparazzipack. 
Montag, Februar 19, 2007, 18:11 - LEBENSLAUF
Von einer seltenen Aufdringlichkeit hier.
Übel. Ganz übel.
Auch heute wieder.
Willst dich nach getaner Arbeit ein bisschen entspannen - klickklickklick.
Übers Dach, die Deppen; übers sehr, SEHR steile Dach!

1 paparazzi 009 2 paparazzi 011 3 paparazzi 007 4 paparazzi 003 Grrr!

Das kann nicht ewig so weitergehen.
Ich will meine Ruhe haben.
Sofort Sicherheitsschlösser. Überwachungskameras. Bodyguards. Scharfe Hunde.
Schönheit. 
Sonntag, Februar 18, 2007, 19:03 - BÜCHER
Oh Schönheit, Schönheit!

Ich erwartete, dich eines Tages zu erblicken,
wenn ich das Fenster öffnete,
unversehens, überwältigend zu Tränen.
Aber ich sah nur Hässliches:
Jauche rinnt über die Strasse, ein Hund kackt.

Heute sehe ich nichts Hässliches mehr.
Zwar ist es immer noch das gleiche:
die Jauche, der Hund.
Aber ich finde es nicht mehr so schlimm,
seitdem ich die Schönheit nicht mehr erwarte.

Vielleicht, weil ich gleichgültig geworden bin.

Günter Eich: Sämtliche Gedichte in einem Band. Suhrkamp, 2006.
Sonn-Tag. 
Sonntag, Februar 18, 2007, 17:03 - INNENANSICHTEN
sonnen-tag sonnen-tag sonnen-tag sonnen-tag sonnen-tag sonnen-tag
Schnell 1 Cioran einwerfen; wirkt nachhaltig gegen Fasnacht. 
Freitag, Februar 16, 2007, 17:29 - BÜCHER
Um sie nicht bewältigen zu müssen, habe ich alle meine praktischen Schwierigkeiten in theoretische Schwierigkeiten verwandelt. Angesichts des Unlösbaren atme ich endlich auf.

E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein.
Suhrkamp Taschenbuch 549. ISBN: 3-518-37049-9.
Hilfe! 
Freitag, Februar 16, 2007, 16:41 - BERN
Bern feiert Fasnacht!
Nichts wie weg.
Wien vorläufig vollständig. 
Freitag, Februar 16, 2007, 13:27 - WIEN
Mit dem gestrigen Datum ist nun doch auch endlich der Tiger Jussuf eingetroffen (der hatte in Wien für einen kleinen magischen Moment gesorgt).

der tiger jussuf

"Der Tiger Jussuf". Von Günter Eich. Mit Guido Wieland, Ernst Meister, Erika Pluhar, Oskar Wegrostek, Lilli Stepanek, Karl Fochler, Renate Körber-Straub, Erich Auer, Adolf Ario, Hilde Antensteiner, Rotraut Ziffer und Edi Brosch-Shorp.
Produktion ORF Wien, 1967.
Am 30.01.2007 auf Ö1 im Hörspiel-Studio zum 100. Geburtstag von Günter Eich ausgestrahlt - und ich per Zufall mit dabei.

Ein entsprungener Zirkustiger erzählt von seinen Wandlungen und Verwandlungen unter den Menschen. Er befindet sich in tiefem Zweifel über die eigene Identität, da er doch jedesmal die Natur derer annahm, die er frass oder in die er sich magisch hineinversetzte.
Nicht genug damit, wird seine Krise noch verschärft durch diverse Eigenschaften der Menschen: Die Bestie spricht gleichzeitig aus verschiedenen Mündern, und so herrscht an Irrungen und Wirrungen kein Mangel.
Zum Glück die Musik. Plus 1 Cioran (= nochmals Musik). 
Donnerstag, Februar 15, 2007, 14:53 - MUSIK
Fine Young Cannibals - Good Thing.


Das Zeichen dafür, dass ich ein Musikstück liebe und dass es mein Innerstes berührt, ist beim Zuhören das Bedürfnis, nachts das Licht zu löschen, tagsüber die Rolläden herunterzulassen. Als würde ich im Grab lauschen. So höre ich gewöhnlich Bach. Bach, mein treuester Gefährte die ganzen Jahre hindurch. [E. M. Cioran]
Was glücklich macht. 19 
Donnerstag, Februar 15, 2007, 14:38 - GLÜCK
Ein Tag wie heute: Der erste helle, sonnige und einigermassen warme Tag nach einer nicht enden wollenden Serie von Regen, Nebel, Wind, Kälte, Schneeregen, Glatteis, Sturmböen, Grau und Schwarz.
(Ein sonnigwarmer Tag inmitten einer Serie von sonnigwarmen Tagen hat nicht auch nur annähernd denselben Glücks-Stellenwert.)
Banale Erkenntnis; doch Glück und Banalität liegen wohl im gleichen Bett.

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