Man brauche ... 
Montag, Februar 20, 2012, 19:11 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... sich nur, meinte Byron, die Erfolgreichen anzusehen, um sich über das eigene Scheitern zu trösten.

Notiz aus "Notizhefte" von Henning Ritter (Berlin Verlag, 2010).
Wo ... 
Donnerstag, Februar 2, 2012, 21:13 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... [kommen die Worte her?] - ... seit a.more.s einigermassen denken lesen kann, wandelt er auf den untrüglichen Spuren des leidenschaftlich-unermüdlichen Lyrik-Trüffelschweins Hans-Joachim Gelberg - trotz Jahrgang 1930 immer noch ein sehr [Bunter Hund].

Du fragst mich: Wo kommen die Worte her?
...
aus der Einsamkeit, aus dem Glück zu zweit,
aus dem Gesternkleid, aus der Zukunftszeit ...
...
aus dem Vielzuschwach, aus dem Bessermach ...
...
aus der schrillsten Schrille, aus der stillsten Stille,
aus dem Hier und Dort, aus dem fernsten Ort ...

- Wolf Harranth, 2010
"In jedem Sturm ... 
Donnerstag, Dezember 29, 2011, 09:27 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... steckt ein Teufel. In einem sommerlich flüchtigen wie auch in einem, der sich tagelang schwer aufs Land legt. Er versteckt sich vor Gott. Je ängstlicher er wird, desto kräftiger wirbelt er die Luft und die Erde auf. Doch auch das nützt ihm wenig. Wenn dann der Sturm draussen auf den Feldern jault, wissen die Menschen, dass Gott den Teufel gefunden hat. (...)

So wie Jacob beschlossen hat zu lieben, hat a.more.s beschlossen, für einmal ein Buch nicht über seine kleine Buchhandlung zu erwerben, sondern es sich von iBooks übermitteln zu lassen.

Zum Schauen, wie sich das so anfühlt mit elektronischen Flachbüchern. Und ob der Rezensent der Süddeutschen wirklich so quer liegt gegen den grossen Harst der wohlwollend bis nahezu euphorisch klingenden Besprechungen.
Leute, schenkt Bücher. 
Montag, Dezember 26, 2011, 15:12 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Hat vor kurzem jemand verlauten lassen.
a.more.s zählte am Weihnachtsabend (bei acht anwesenden Personen) rund zwei Dutzend, die da rundherum-verschenkt wurden.

Und für leuchtende Augen sorgten:

-Konrad Tobler: Hodler, Stauffer, Wölfli
-Ibn Khaldun: Die Muquaddima
-Myndir Ársins 2010 - Icelandic Press Photographs of the Year
-Rainer Beck: Mäuselmacher oder die Imagination des Bösen: Ein Hexenprozess 1715-1723
-Trudi Canavan: Die Rebellin / Die Novizin / Die Meisterin / Die Hüterin
-Peter van Olmen: Odessa und die geheime Welt der Bücher
-Mark Twain: Le avventure di Tom Sawyer
-José Saramago: Über die Liebe und das Meer
-William Parker: Conversations
-Tomas Tranströmer: Sämtliche Gedichte
-Peter Bieri: Wie wollen wir leben?
-Hrafn Jökulsson: Við ysta haf
-Fjodor Dostojewskij: Der Spieler
-Christa Wolf: Kassandra
-Gendering & Mautienne Prod: Langsam, aber sicher!
-Catalin Dorian Florescu: Jakob beschliesst zu lieben*
-Umberto Eco: I promessi sposi
-Andrea Camilleri: Il naso
-Paul Celan: Gedichte I / Gedichte II
-Hanns-Josef Ortheil: Venedig - eine Verführung
-Julian Barnes: The Sense of an Ending*

(* = iBooks)

Da zwei Tage nach dem Fest noch ein offensichtlich vergessen gegangener Büchersack auftauchte, nachstehend eine Ergänzung:

-Günter Baumann: Weltkulturerbe - 150 Orte und Denkmale
-Mary E. Pearson: Ein Tag ohne Zufall
-Gregory Hughes: Den Mond aus den Angeln heben
-Norah Lange: Kindheitshefte
-Maredith Woerner: Vampire - sehen, erkennen, handeln


Als grossem Verehrer ... 
Montag, Oktober 17, 2011, 22:48 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... von F. K. Waechter ... ... und der Lagunenstadt freute sich a.more.s sehr auf dieses postum veröffentlichte Buch. Doch nach der Lektüre fällt es ihm leider sehr schwer, daran auch wirklich Gefallen zu finden. Nur wenige der Skizzen sind ausgereift oder zeugen von der gewohnten zeichnerischen Brillanz. - Nun, sei's drum: ist ja schliesslich deutlich genug als einfaches "Skizzenbuch" deklariert.

Besonders schwer verdaulich hingegen ist der die Bilder begleitende Text von Ulrich Schneider, einem offenbar mehr oder weniger zufällig zum Skizzenbuch gekommenen Venedig-Enthusiasten, über den Cornelia Volhard-Waechter im Nachwort schreibt, dass dieser von den Skizzen "... sofort begeistert war und nun diesen wunderbaren, poetischen, kenntnisreichen und liebevollen Text schrieb." -

Mit Verlaub: Selten so viel Aufgesetztes, Nichtssagendes, ja: Dämliches zwischen zwei wie gewohnt sehr solide und verführerisch aussehenden Diogenes-Buchdeckeln gelesen - da will einer im Schatten eines grossen Zeichners und einer grossartigen Stadt schreiberisch brillieren, sein Wissen, seine Italienisch-Kenntnisse unter Beweis stellen - er gibt sich auch redlich Mühe, ganz bestimmt, man merkt es mit jedem Satz: da wurde gefeilt, geschliffen, jedes Wort zehnmal gewendet - doch statt sprachlichen Höhepunkten zuzustreben, ergeht sich Herr Schneider in Banalitäten und badet in Selbstgefälligkeit, bis hin zur Penetranz.

Gestelzt-gesülztes, pseudo-intellektuelles Schulbuch- und Reiseführerwissen.

Der Versuch, Bildern, zu denen der persönliche Bezug völlig fehlt, sprachlich den eigenen Venedig-Enthusiasmus aufzuzwingen, ist an sich schon ziemlich anmassend und gewagt - um nicht zu sagen: in gewisser Weise respektlos. Und misslingt denn auch gleich von Anfang an.

Mühsam. Mühsam. Und einfach nur ärgerlich.

Na, na, a.more.s - schlechte Laune?! Ist dir irgend etwas übers empfindliche Leberchen gekrochen? Es wird sicher Leute geben, denen das gefällt. Die Geschmäcker sind eben verschieden - so what! Leg doch Musik auf und komm' wieder 'runter!
"Ich möchte aufzeigen ... 
Montag, Oktober 10, 2011, 10:01 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... welchen Beitrag die modernen ... ... Neurowissenschaften leisten können, um ein Problem zu entschlüsseln, an dessen Lösung das 20. Jahrhundert wiederholt und eindrucksvoll gescheitert ist: das Phänomen der menschlichen Gewalt."

Joachim Bauer: [Schmerzgrenze] - Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt.

Gespräch mit dem Autor: [Nutzen und Nachteil der Aggression]
(...) Als es Herbst wurde ... 
Sonntag, Oktober 9, 2011, 18:32 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... hatte Mörd beobachtet, wie Gunnars Leute allesamt zum Heumachen auf entfernte Wiesen gezogen waren und Gunnar mit seiner Familie allein auf Hlidarendi geblieben war.

Sofort
schickte er Boten an die Verschwörer, und die versammelten sich rasch auf dem Trihyrningurhof. Gemeinsam ritten sie Richtung Hlidarendi. Als sie Gunnars Wachhund zu sich gelockt und erschlagen hatten, weckte dessen Todesgeheul den schlafenden Gunnar auf. Jetzt gilt es, sagte er zu Hallgerd und zu seiner Mutter. Dann stellte er sich hinter das Dachfenster seines Schlafhauses und wartete auf die Angreifer. (...)

Auschnitt aus dem Kunst-Werk - denn einfach so ein ganz normales Buch ist das nicht! - von

und

[Galiani]

Kleine, feine Ergänzungen [hier] und [hier.]
Dienstag, 11. Juni 1940. 
Freitag, August 26, 2011, 21:05 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Jetzt fängt wohl die Einkesselung von Paris an!
Die Bahnhöfe sind anscheinend geschlossen. Fahrkarten werden nicht mehr ausgehändigt.
Ich bleibe. Ich bin immer entschlossen gewesen zu bleiben. Jetzt bin ich es erst recht. Ich will nicht meine Lebensgefährten, die Tiere, opfern.



Ich wüsste nicht, wohin ich gehen sollte. Ich füge mich schlecht ein: ich mag nicht irgendwo, mit irgendwelchen Menschen zusammengepfercht leben. Ich will mich nicht der Gefahr aussetzen, bei meiner Rückkehr nichts mehr in meinem Haus vorzufinden. Die blosse Vorstellung, in Eile packen und meine Abreise organisieren zu müssen, würde mich zum Bleiben veranlassen. Ich sage mir, dass alles von den Leuten abhängt, an die man gerät. Ich kann an einen Rohling geraten. Ich kann auch an einen zivilisierten Menschen geraten. Ich bin ein alter Herr. Ich habe keine Waffen bei mir: ich bin eine harmlose Zivilperson. Was, zum Kuckuck, sollte man gegen mich haben? Ich bleibe da. Mut ist das nicht. Es ist Kaltblütigkeit, Vernunft, Ungerührtheit, Wurstigkeit. Dennoch frage ich mich, wie ich mich verhalten werde, wenn vor meinem Gartentor deutsche Soldaten auftauchen. Wenn es nun Morgen ist, wenn ich gerade aufgestanden bin und, wie immer um diese Zeit, schlechte Laune habe? Werde ich sie unterdrücken können? Werde ich auch nicht völlig aus der Fassung sein? Von weitem nehmen sich die Umstände gut aus. Man meint, seiner selbst sicher zu sein. Aber wenn es soweit ist und man mittendrin steckt ... !

Ausschnitt aus: Paul Léautaud - Kriegstagebuch 1939 - 1945. Berenberg. ISBN 978-3-937834-42-9
Er schrieb ...  
Dienstag, August 16, 2011, 22:15 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... sein Leben lang Tagebuch. Er ist zusammen mit dem Herzog von Saint Simon der vielleicht ergiebigste, gebildetste und boshafteste Tagebuchverfasser der Französischen Literatur und gilt heute als einer der großartigsten Tagebuchautoren der Weltliteratur überhaupt. Seine Aufzeichnungen, mit denen er im Alter von einundzwanzig Jahren begann, enden eine Woche vor seinem Tod.

a.more.s hat hier schon mehrmals seine uneingeschränkte Bewunderung für diesen literarischen Sonderling geäussert, und es freut ihn deshalb ausserordentlich, dass [Paul Léautaud] gerade wieder einmal im Gespräch ist. Mit dem "Kriegstagebuch 1939 - 1945".

Mehr von kompetenterer Seite hier: [Ich habe mir einen Revolver gekauft]

Und im Perlentaucher - mit [Leseprobe]

Der Link zum [Verlag Berenberg]
Heute an der Kramgasse ... 
Dienstag, Juli 12, 2011, 17:21 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... verlangsamt a.more.s intuitiv und urplötzlich seinen Schritt, hält inne, grübelt ...
"Aber hallo! Fehlte da nicht etwas?!"
Er dreht sich um, läuft nochmals etwa 50 Meter zurück: Tatsächlich - weg!
Das Buchantiquariat Hegnauer, eines der letzten Bücherparadiese, Quelle der Inspiration, Ort zahlreicher, meist unerwarteter, wunderbarer Fundstücke - verschwunden.

Eine einzige Baustelle.

Unmittelbare Erinnerung an eine der vielen Sternstunden hier:
Vor etwa zwei Jahren hatte a.more.s nach anregender, aber ergebnisloser Suche mehr so beiläufig die Frage nach Büchern von Tomi Ungerer gestellt. Verschwindet doch der Mann in einen Nebenraum, in den Keller, was weiss denn a.more.s schon, und kehrt nach geraumer Zeit mit einem unglaublich grossen Stapel - aber! mit! SOOOO! einem! Stapel! - von Ungerer-Büchern zurück, dass a.more.s vor fassungsloser Begeisterung ja beinahe in Ohnmacht fallen möchte.
Macht er aber nicht.
Kauft gleich so ziemlich alles auf, was ihm da präsentiert wird.
Und ab nach Hause - bestimmt einen Monat lang hat man ihn weder gesehen ...

... noch gehört.

Hmmm - hatte derselbe Hegnauer-Mann nicht mal angedeutet, dass er in ein kleineres Lokal in der Münstergasse umziehen werde?
Aus Rentabilitätsgründen?
Als Reaktion auf den sich stark verändernden Markt?

Genau!
Aufatmen.
a.more.s heiter weiter.

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