Der Stadtwanderer. 
Sonntag, September 5, 2004, 23:45 - GENUA
Schaut mit Vorliebe in Hauseingänge.
Träumt davon, wie es wäre, in einem solchen Haus wohnen zu können.

Noch einen Schritt weiter hinein - und überwältigt sein.

Auch da schon - Gewohnheiten. 
Sonntag, September 5, 2004, 23:29 - ESSEN & TRINKEN
Zuerst mal physisch aufrüsten bei den Fratelli KLAINGUTI, mit spremuta, cafè macchiato, brioche con la marmellata, cafè ristretto... das ganze Italien-Frühstücks-Programm eben. Mandelgebäck später.


Bern - Genua in fünf Stunden. 
Sonntag, September 5, 2004, 23:23 - GENUA
Mit dem tollen Käfer natürlich. Fünf Stunden voller Musik. Ankunft am frühen Morgen.

Kulturhauptstadt Europas - allgegenwärtig. Man spürt förmlich den Stolz der Einwohner auf IHRE Stadt - endlich wieder erwacht. Endlich wieder beachtet. Fristete lange genug ein Mauerblümchendasein.

Ein toller Käfer. 
Sonntag, September 5, 2004, 22:38 - BEGEISTERUNG
Der Europcar-Schweiz - Angestellte meinte zwar, er möge diesen Wagen überhaupt nicht. Wahrscheinlich hat er andere Massstäbe als ich: Er denkt da wohl eher an Motorenstärke, Hubraum, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, versenkbares Verdeck und dergleichen. Ich LIEBE dieses Wägelchen, weil es innen und aussen so schön rund und abgerundet ist, ein richtiges Design-Bijou, die Frontscheibe meilenweit weg vom Lenkrad - und wo, bitteschön, gibt's sonst noch eine serienmässig eingebaute Blumenvase für FRISCHE BLUMEN!? Zudem hat mal jemand sehr, sehr liebenswertes gesagt: "Dieses Auto passt echt zu dir!" Und das beste: Die Italiener/Italienerinnen drehen sich reihenweise nach ihm um, pfeifen ihm (nicht mir!) hinterher - und die Italiener (KlischeeKlischee!) verstehen doch schliesslich was von Ästhetik und Design, nicht? Bemühe mich jedesmal um einen solchen Wagen, wenn ich nach Italien fahre...

(Volkswagen Werbe-Bild)
Die Geschichte von Marie und Julien. 
Freitag, September 3, 2004, 21:02 - KINO & FILM & TV
Das, was das Kino von Jacques Rivette ausmacht: Das diskrete und doch seltsam glamouröse Licht. Die purpurnen Farben. Eine Tonspur, die den kleinsten Wind und jedes einzelne Blatt im Park zum Sprechen bringt. Und natürlich die grosse Zuneigung zu den Menschen und den Dingen. Am zartesten ist Rivette, wenn er Julien bei der Arbeit filmt, die sicheren Griffe, mit denen er die Mechanik einer riesigen alten Uhr betastet, an Rädchen dreht und im leisesten Ticken nach dem Fehler sucht. Oder wenn sich die Kamera in aller Gelassenheit auf eine Katze konzentriert. Mit vorsichtigen Schritten erkundet das Tier die Tiefen eines alten Chronometers. Manchmal sitzt es auch nur regungslos auf dem Küchentisch und schaut den Menschen bei ihrem seltsamen Treiben zu.
Vielleicht ist Rivette wie diese Katze. Auch er kann die Verschwörung des Lebens nicht durchschauen und tapst doch mit ungeheurer Grazie in ihr herum.
(Text: Katja Nicodemus, ZEIT Nr. 35/19.08.2004)

Der Kinoerzähler Jacques Rivette, unter Aufsicht des umtriebigen Nevermore.
(Bild: Flaxfilm, Süddeutsche Zeitung, 03.09.2004. Dazu auch noch gleich ein Interview mit dem als unzugänglich, verschlossen, asketisch und streng geltenden Filmemacher - das Image trügt: Ein wunderbarer Erzähler, ein magischer Beschwörer der Vergangenheit, des Kinos, der Stadt Paris).
The art of advertising. 
Freitag, September 3, 2004, 14:59 - BEGEISTERUNG

Dress by Hussein Chalayan - shoes by Christian Louboutin.
(Tank publications Ltd., 1999, London/UK)
Meine Eltern... 
Freitag, September 3, 2004, 00:59 - BÜCHER

(Jutta Bauer)
Fifi.  
Freitag, September 3, 2004, 00:43 - DIALOGE
-Liebst du mich?
-Sie druckste.
-Ich habe etwas gefragt..., beharrte er.
-Ich hab's gehört.
-Und?

Sie wollte nicht antworten. Nach einer Weile brachte Fred das Gespräch erneut auf das Thema.

-Würdest du sagen, dass du mich liebst?
-Was muss ich jetzt sagen?
-Du sollst etwas dazu sagen. Wozu sind wir zusammen, wenn du zu dem Kern der Angelegenheit nicht beiträgst...
-Aber sagen?
-Liebst du mich oder nicht?
-Dass ich dich NICHT liebe, würde ich ja nicht zugeben, so wie wir hier zusammen sind...
-Das ist keine Antwort. Ja oder nein?
-Eine klare Antwort?

Sie wollte Zeit gewinnen, schälte ihm einen Apfel und reichte ihm Stück für Stück. Die Frage lag ihr nicht.

-Liebst du mich? Sag?

Sie hätte ihn gern ironisch abgefertigt und überhörte die Frage, die durch Wiederholung zweifellos nicht gewann. Da er aber ernsthaft blieb, nach einer Antwort dringlich verlangte, äusserte sie sich so:

-Ich kann sagen, dass ich es lieber habe, wenn du da bist, als wenn du weg bist.
-Wo weg?
-Aus meiner Umgebung weg.
-Wie ein Hund?
-Von dem würde ich das so nicht sagen.
-Aber irgendwie anders? "Ich habe Fifi lieber da, als dass er weg wäre?"
-So ähnlich.

Fred war innerlich verletzt. Sie aber konnte sich nicht anders äussern. Auf eine Unwahrheit mehr oder weniger wäre es ihr in diesem Leben nicht angekommen. Aber das Wort ICH LIEBE DICH hat eine magische Qualität. Man kann es im Leben, dachte sie, nur EINMAL sagen, und bei dieser Gelegenheit würde ich - da ich ja gar nicht "man" bin, - fügte sie hinzu - sicherlich aus Aberglauben gar nichts sagen, schon um das bisschen Liebe, das es gibt, nicht zu verscheuchen.

(aus: Alexander Kluge, "Chronik der Gefühle, Band 1, S. 391. Suhrkamp)
Bin beschäftigt. 
Freitag, September 3, 2004, 00:25 - BÜCHER
Mit Arbeit. Mit Lesen; sehr anregend für passionierte Kinogänger:
Jean-Luc Godard, "Das Gesagte kommt vom Gesehenen", drei Gespräche 2000/01;
Verlag Gachnang & Springer, Bern - Berlin, 2002
und
Frieda Grafe, "Film/Geschichte - wie Film Geschichte anders schreibt". Aufsätze, Vorträge, Rundfunktexte. Verlag Brinkmann & Bose, Berlin, 2004.
BERNstadtansichten. Nr. 7, vom 1. September 2004. 
Donnerstag, September 2, 2004, 00:54 - BERN
September. Schön, immer noch draussen sitzen zu können. An der Sonne. Lesen. Entspannen. Und vieles mehr.

Ist ja bestimmt ganz hübsch, all die Palmen, Olivenbäume, Piazzas, Cafès... bin jedoch ob dem mediterranen Firlefanz, der sich europaweit bis in den hohen Norden auf sämtlichen Stadtplätzen breitzumachen scheint, manchmal ganz froh, dass man nicht auch noch DAS MEER beliebig importieren und überall hinkleckern kann.

Bern, Kornhausplatz

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