Rathausgasse

[... of the North Atlantic].

(...) Dark clouds hovered above on the particular day we chose to try it out; there was an icy breeze in the air. Standing on the shore, my toes in the cold sand, I think to myself why, oh why am I here, when I could easily be in a number of other places. Warm places.

Still. It’s 4 degrees Celsius, the water temperature is a nice 7.5. It’s a lovely day for a swim in the sea. (...)

_{(Prolog: Ich muss hier in der Folge wohl etwas Vorsicht walten lassen, denn "... der Name POLO HOFER ist als Marke geschützt und darf nicht verwendet werden. Eintrag im Markenregister Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum, Marke Nr. 545131, 20. April 2006 // SHAB 86, 4. Mai 2006. - Für sämtliche missbräuchlichen Einträge jedwelcher Art in jedwelchen Internet-Foren oder anderen Medien behält Polo Hofer sich ausdrücklich vor, den Rechtsweg zu beschreiten.")}

8-jährige Mädchen finden [Polo Hofer] kuuul. Sehr kuuul.
Noch und noch ziehen sie sich den PROTOTYP ins Ohr, vom I TRÖIME MI ZU DIR zum WIE SÖLL ME DÄM DE SÄGE SÜSCH, zum LETSCHTE HEMMLI, und so weiter, bis zum sehnlichst erwarteten ARSCH-LO.CH ganz am Schluss.
Ihre Augen kleben an den Textzeilen im Songbook, sie memorieren mit stupender Leichtigkeit, und schon bald singen sie
jede Zeile auswendig mit.

Nun sitze ich doch vor ein paar Tagen zusammen mit einer dieser 8-jährigen in downtown Bern, in einer kleinen hübschen Bar, um auf die vielbeschäftigte Mama zu warten.

Als ich einmal kurz aus dem grossen Glasfenster blicke - hmmm, das ist doch tatsächlich der Polo himself dort drüben, unverkennbar, keine 5 Meter über die Gasse, mit zwei, drei Leuten in ein Gespräch vertieft.

Mir ist ja grundsätzlich jeglicher Personen- bzw. Starkult ein absoluter Gräuel - trotzdem entschliesse ich mich, die 8-jährige in sachlich-nüchternem Ton über gewisse Dinge des Lebens gleich an Ort und Stelle aufzuklären.
"Siehst du den Mann dort gegenüber, mit der hellbraunen Jacke und der Brille?"
"Ja - was ist mit dem?"
"Das isch dr Polo. Dr Polo Hofer."

Den Blick, den ich nun einfange - unbeschreiblich. Das kann ich unmöglich in Worten wiedergeben.
Dann das lange Schweigen (dasistnichtderPolodasistnichtderPolodasist....).
Die t-o-t-a-l-e Ungläubigkeit.
Dann:

"Sooooso, das isch dr Polo, jaajaah..." - gedehnt, frotzelnd, leicht schnippisch, wie wenn sie zum Ausdruck bringen möchte: Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, was?

Im weiteren Verlauf gelingt es mir in keiner Weise, den Mann dort drüben mit dem Namen/der Marke Polo Hofer in Verbindung zu bringen.

Wahrscheinlich hat sich die 8-jährige mit dem PROTOTYP im Kopf ein ganz anderes Bild von dem Musiker aufgebaut (trotz Foto auf der CD-Innenseite): Kuuul, wild, frech, charismatisch, ein Star im Rampenlicht, ein unruhig herumtigernder Zappelphilipp, ein abgebrühter Rocker, eine Rihanna in männlicher Form, ein funkensprühender Tausendsassa... - was sie dann da draussen über die Gasse gesehen hat, war lediglich ein unscheinbarer, ungewöhnlich gewöhnlicher alter Mann, ohne sichtbare Anzeichen von Grösse oder sonstigen Besonderheiten, gezeichnet von der Last und den Lastern des Lebens (inzwischen auch schon 65)... so, wie es hunderte, tausende, abertausende von alten Männern gibt, unspektakulär, glanzlos, in Falten gelegt - stinknormal wie nur irgend etwas.

Das unscheinbare Manndli da draussen soll der Polo Hofer sein?! - Sicher nicht!! Helden der Popmusik sehen anders aus.



_{Ob der jetzt den Rechtsweg beschreitet, weil ich seinen Namen verwendet habe?! Und - ist das ein missbräuchlicher Eintrag?}

[McDo zieht sich aus Island zurück.]

Bittebitte - nochmals eine Wirtschaftskrise für die Schweiz; aber diesmal eine heftigdeftigere; iceland-like...

[Claus Sterneck] - [Tina Bauer]

... nach der [BZ] (schon seit längerer Zeit) nun wohl auch den "neuen" [BUND] langsam aber sicher abschreiben. [TAMEDIA]-Einheitsbrei mit dem gegenseitigen [Austausch] der Inhalte; mainstream-Layout; copy & paste – Journalismus... (noch) nicht zu hundert Prozent, aber unübersehbare und stete Annäherung an diesen Wert. Eigenleistungen finden praktisch nur noch im Lokalteil statt, und das ist mir - mit Verlaub - zu wenig.
Ohne sämtliche hiesigen Presseerzeugnisse zu kennen, behaupte ich jetzt einmal so ziemlich dilettantisch ins Blaue hinein: Noch genau drei mir bekannte Schweizer Zeitungen – [NZZ], [WOZ] und [WELTWOCHE] – (oh: alle drei beileibe nicht über jeden Zweifel erhaben!) beweisen m. E. regelmässig solides journalistisches Handwerk; mit einer überwiegenden Anzahl von Artikeln, die man anderswo so nicht findet; die nicht immer nur angenehm, sondern manchmal auch einfach nur ärgerlich sind … doch wie brachte es Helmut Hubacher vor nicht allzu langer Zeit so schön auf den Punkt? "Nur das zu lesen, womit man einverstanden ist, wäre langweilig.".

Da - wer etwas Zeit hat: Diskussion unter Fachleuten - [Wither journalism?]

... klicke ich in meinen Lesezeichen auf [elektrosmog.antville], obwohl Link und Login schon seit längerem tot sind.
Blinder Automatismus.
Aus gut informierter Quelle weiss ich zwar: "... elektro-micro hat leider zugemacht. seine identität wurde im rahmen der buchpromotion aufgedeckt. er ist nämlich der autor des romans xxx, den ich neulich auf yyy beworben habe ;))) aber pssst!!!"
Trotzdem.
Ein Buch hat man ja mal gelesen.
Die ins Netz eingespeisten micro-Häppchen der besonderen Art erfreuten täglich, und jahrelang.
[Seufz.]

... den Oktober geniessbar macht, dann sind das nicht zuletzt die tollen Äpfel, welche die Bauern in der Umgebung gerade anbieten (mein Favorit: Topas), und natürlich - ich begeistere mich jedes Jahr aufs Neue dafür - [DIE DA!]

... Then I set fire to our bed...

Florence & the Machine - [A kiss with a fist]

"If I could tell the story in words, I wouldn’t need to lug a camera." – Lewis Hine