Ein bisschen Werbung - mach' ich gerne! 
Samstag, November 27, 2004, 20:27 - HANDWERK&KUNST
Eine handvoll wirklicher Idealisten bietet mit dem WARTSAAL 3 eine Plattform für KünstlerInnen an, welche ihr Schaffen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen wollen.
Möglichkeiten: Ausstellungen, Installationen, Performances, Konzerte, Theater, Lesungen...

Am Helvetiaplatz in Bern.
Kontakt: Daniel Wyss 031-351-33-21.
Eingabe: Dokumentation oder Werkeinsicht.
Kosten: 1 Tag 170.- / 2 Tage 200.- / 3 Tage 250.- / 1 Woche 350.- / 2 - 4 Wochen je 300.- pro Woche.
Liebe und Sex bleiben sich immer gleich. 
Samstag, November 27, 2004, 20:08 - BÜCHER
Dieter E. Zimmer, Herausgeber: Dies ist der seltene und amüsante Fall eines längeren und spontanen Nabokov-Interviews, in dem er sich zäh und letztlich unnachgiebig gegen einen Interviewer zur Wehr setzt, der versucht, ihm Zeitdiagnosen einzureden, wie sie ihm immer ein Gräuel waren, und "progressive" oder "reaktionäre" Meinungen aus ihm herauszuquetschen. Veröffentlicht in L' EUROPEO, Mailand, 23. Juni 1962.

(...) Es "geschieht weiterhin das, was immer geschehen ist: Man leidet an der Liebe, erlebt ihre Freuden und bringt sich und andere ihretwegen um. Nein, ich finde nicht, dass man von einem neuen Trend sprechen kann, der mit der Liebe nüchterner umgeht. Beurteilt man ein Phänomen nach der Häufigkeit seines Vorkommens, so ist das Ergebnis oft oberflächlich und überheblich. Was nur eine Modeerscheinung ist, wird dabei leicht überbewertet. Mode aber ist 'ein flüchtiger Einfluss, eine Ideenseuche: die Ansteckung der Herde mit dem Bazillus der Banalität'. Man sollte auch lieber nicht von 'unserer Gesellschaft' sprechen. Erstens kennt man ihre Grenzen nicht, und zweitens hat sie viele widersprüchliche und unvereinbare Aspekte. Die Gesellschaft ist eine Abstraktion. Die Welt aber besteht nur aus Individuen."

Dieter E. Zimmer versammelt gut 60 Texte Nabokovs, entstanden zwischen 1921 und 1977: Interviews, Essays, Feuilletons, Vorträge, Rezensionen, Nachrufe, Umfrageantworten, Leserbriefe.
So verschieden die Anlässe dieser Texte, ihr Umfeld, ihr Ton, durchzieht sie dennoch ein roter Faden. Es ist Nabokovs emphatische und unbedingte Liebe zur konkreten Einzelheit und seine Abneigung gegen Verallgemeinerungen, Allgemeinbegriffe, Klischees (dies ist eine gekürzte Form des Klappentextes).

Ein Buch zum Versinken, über 600 Seiten lang einfach nur versinken - nie mehr auftauchen...
(ungekürzte Kürzestform meines gegenwärtigen Allgemeinzustandes).
Vom Konjunktiv zum Futurum exactum. 
Samstag, November 27, 2004, 19:29 - BÜCHER
Die letzte Zeit
die ich lernte
als Kind
war die Vorzukunft

Ich weiss noch
ich verstand nicht
wieso hiess sie
Zukunft

Sogar
die Vorvergangenheit
klang nicht halb so
vergangen

Die Vorzukunft
hörte sich immer passiv an
auch die Tätigkeitsform
wie eine Form des Erleidens

Ich hatte Angst vor ihr
denn ich konnte sie nicht verstehen
Ich sagte sie mir vor
um mich an sie zu gewöhnen

Ich sagte laut
ohne mich sicher zu fühlen
Ich werde gelebt haben
Ich werde gegangen sein

(Erich Fried: Futurum exactum.
Aus: Anfechtungen. Fünfzig Gedichte. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin).
Mein eben kreierter Lieblings-Konjunktiv. 
Samstag, November 27, 2004, 13:52 - MUSIK
Auf liebenswürdige Anregung hin... und unter der Bedingung, dass das bei den gestrengen SprachwächterInnen allüberall auch als richtiger Konjunktiv durchgeht, ein "Vergangenheits-Konjunktiv" sozusagen... irgendwie zwar auch egal - beantrage schon mal vorsorglich alle Rechte auf diesen Begriff...

"Würd' ich denn damals dabei gewesen sein, wär' ich dann bestimmt der Mann unten links gewesen, der mit der Blume - oh ja, so wär' ich gewesen!"

Halt - Moment mal: Das BIN doch ich!!!

Willy van Heekern: Maria Callas; Essen, 1962. "Die 60er Jahre im Ruhrgebiet", Fotoarchiv Ruhrlandmuseum Essen, Karte 6 von 16; Bestell-Nr. JR/6 (Gebr. König, Postkartenverlag, Köln).
BERNstadt-Ansichten. Nr. 17, vom 27.11.2004. 
Samstag, November 27, 2004, 13:31 - BERN
Der Einbezug des Schattenwurfs vermittelt den Eindruck immerwährenden Sonnenscheins... ein Anblick, der besonders auch an frostigen, nebligen Tagen Wärme verbreitet. Bei mir jedenfalls.

Trompe-l'-oeil, Aarstrasse; Matte-Quartier.
Das wird eine schöne, klare Vollmondnacht. 
Donnerstag, November 25, 2004, 19:00 - VOLLMOND

Tomi Ungerer: KATZEN. Diogenes, Zürich. ISBN 3 257 02063 5
Polarexpress. 
Donnerstag, November 25, 2004, 18:16 - BÜCHER
Ein wunderschönes Bilderbuch von Chris Van Allsburg - und wie immer, wenn man das Buch kennt und für gut befindet, die Frage: Kann der Film daneben bestehen? Habe meine Zweifel, und eine Durchsicht der Kritiken beseitigt diese nicht. Aber eben, auch wie immer: Sehen - und wissen!

Polarexpress. Ein Bilderbuch von Chris Van Allsburg. Damals (1986) Otto Maier Verlag, Ravensburg.
Corazón tan blanco. 
Mittwoch, November 24, 2004, 21:53 - BÜCHER
(...) Y la prisa venía porque tenía conciencia de que lo que no oyera ahora ya no lo iba a oír; no iba a haber repetición, como cuando uno oye una cinta o ve un vídeo y puede retroceder, sino que cada susurro no aprehendido ni comprendido se perdería para siempre jamás. Es lo malo que tiene cuanto nos sucede y no es registrado, o aún peor, ni siquiera sabido ni visto ni oído, porque luego no hay forma de recuperarlo. El día que no estuviamos juntos ya no habremos estado juntos, o lo que se nos iba a decir por teléfono cuando nos llamaron y no respondimos no será nunca dicho, no lo mismo ni con el mismo espíritu; y todo será levemente distinto o del todo distinto por nuestra falta de atrevimiento que nos disuadío de hablaros. Pero incluso si aquel día estuvimos juntos, o estábamos en casa cuando nos telefonearon, o nos atrevimos a hablaros venciendo el temor y olvidando el riesgo, aun así nada de ello se volverá a repetir, y por consiguiente llegará un momento en el que haber descolgado el teléfono como no haberlo hecho, y habernos atrevido a hablaros como haber callado. Hasta las cosas más imborrables tienen una duración, como las que no dejan huella o ni siquiera suceden, y si estamos prevenidos y las anotamos o las grabamos o las filmamos, y nos llenamos de recordatorios e incluso tratamos de sustituir lo ocurrido por la mera constancia y registro y archivo de que ocurrió, de modo que lo que en verdad ocurra desde el principio sea nuestra anotación o nuestra grabación o nuestra filmación, solo eso; aun en ese perfeccionamiento infinito de la repetición habremos perdido el tiempo en que las cosas acontecieron de veras (aunque sea el tiempo de la anotación); y mientras tratamos de revivirlo o reproducirlo y hacerlo volver e impedir que sea pasado, otro tiempo distinto estará aconteciendo, y en ese, sin duda, no estaremos juntos ni cogeremos ningún teléfono ni nos atreveremos a nada ni podremos evitar ningún crimen ni ninguna muerte (aunque tampoco los cometeremos ni las causaremos), porque lo estaremos dejando pasar de lado como si no fuera nuestro en nuestro intento enfermizo de que no termine y regrese lo que ya pasó. Así, lo que vemos y oímos acaba por asemejarse y aun igualarse con lo que no vimos ni oímos, es sólo cuestión de tiempo, o de que desaparezcamos. (...)

Ich kann diese Stelle immer und immer wieder lesen (auf deutsch; mein spanisch ist zu dürftig), und stets bin ich hin und weg - eine meiner allerliebsten Lieblingsstellen in einem Buch - wollte nur mal schnell für mich schauen, wie das im Original etwa so tönt...
Endlich da. 
Mittwoch, November 24, 2004, 18:42 - KINO & FILM & TV
Ein Film wie ein königliches Essen - einfachste Zutaten, welchen man ihren Eigengeschmack belässt - höchste Kompetenz in der Beherrschung der handwerklichen Grundtechniken - ein sicheres Gefühl bei Auswahl und Dosierung der passenden Gewürze (im Film: Farben, Lichtverhältnisse, Schauspieler) - und eine Geschichte mit geradezu bibilschen Konnotationen - voilà. Bon appétit!

Etwas auszusetzen an der Schweiz? 
Montag, November 22, 2004, 19:11 - BÜCHER
Ulrich M. Schmid in der NZZ vom 20./21. Nov. 2004:
(...) Nabokov mochte das Bier nicht: "Feldschlösschen ist etwas für Feldmäuse." Ausserdem störten ihn die trostlosen Wintermonate und die einheimischen Hunde, die seinen alten Barsoi nicht akzeptierten. Auf den Punkt brachte Nabokov seine grundsätzlich wohlwollende Haltung zur Schweiz in einem Interview mit der "Tribune de Lausanne" aus dem Jahr 1963:
"Ich habe nichts an der Schweiz auszusetzen. Nur an den Kühen. Sie vertreiben die Schmetterlinge."
(Vladimir Nabokov: Eigensinnige Ansichten. Herausgegeben von Dieter E. Zimmer.
Rowohlt-Verlag, Reinbek 2004. 656 Seiten, Fr. 65.30)

Illustration aus: Horst Tappe, NABOKOV; Christoph Merian Verlag, Basel, 2001.

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