...unter all den schlechten aus Italiens Glutsommer: Wie die Zeitung La Repubblica mitteilt, ist das Trinkverbot für Katzen und Hunde an Roms Brunnen aufgehoben.
(Stefan Ulrich in der SZ 172/28.07.2006)
Ach ja, Rom... ... und eine der vielen Katzen (in der Aprilsonne) am Torre Argentina. Genaue Uhrzeit: 14:43 Uhr. Etwas später: 14:59 Uhr.
Welch ein Luxus - nichts tun zu müssen; eine halbe Stunde, ein paar Stunden, einen halben Tag... sich einfach an einem der Tischchen hinsetzen, sich endlich den einfachen Gedanken hingeben, etwas lesen, etwas schreiben... ... dazwischen den kühlen Frascati und sonstige Kleinigkeiten kosten... Trastevere, Ombre Rosse - Bar, Caffè, Spremute, Insalate, Salumi, Formaggi...
... die wollen die Welt kraft ihrer Argumente und Vorstellungen (und Versprechungen) verändern... …während die Katzen einfach dösend daliegen, und ganz langsam verändert sich ohne ihr Zutun die Welt, eigens zu ihrer Behaglichkeit und Bequemlichkeit.
(Diese kleine Textzeile aus dem literarischen Katzenkalender schoss mir durch den Kopf, als ich auf den Auslöser drückte...)
Die vielen Katzen geben diesem Ort, an welchem Photographieren übrigens strengstens verboten ist (ich wurde zweimal angehalten, u.a. von einem Polizisten in Zivil: "è un monumento nazionale!!") etwas... Erheiterndes? Versöhnliches? Aufregendes? Paradiesisches?
In der Buchhandlung La Feltrinelli am Largo Torre Argentina - kaum wieder zu erkennen: Seit meinem letzten Rom-Besuch wurde kräftig und sehr vorteilhaft umgebaut: schön und hell und riesig und übersichtlich ist alles geworden, mit einem grosszügig-gemütlichen Caffè - stand irgendwo an der Wand geschrieben:
"Viviamo per vivere non per prepararci a vivere." (Boris Pasternak)
Und das fand ich dann gleich so einleuchtend, dass ich fast den ganzen Tag dort verbrachte. Mit viel starkem, schwarzem, fettem caffè.