Time passes. Listen. Time passes. 
Donnerstag, Januar 4, 2007, 23:05 - LEBENSLAUF
Beitrag von sb_admin
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jms 11 
Donnerstag, Oktober 5, 2006, 22:55 - LEBENSLAUF
Ich...
...erinnere mich immer wieder - auch in diesem Weblog nicht zum ersten Mal - an Oleta Adams und
"get here" ... Die Umstände werd' ich nie vergessen.
Aber nicht, dass ich jetzt und hier den Zusammenhang erkläre.
Oh nein.
Hier wird nicht alles ausgeplaudert.
Ausser: Trotz häufig gegenteiliger Behauptungen findet man bei YouTube manchmal durchaus
WIRKLICH gute Sachen!

You can reach me by railway, you can reach me by trailway
You can reach me on an airplane, you can reach me with your mind
You can reach me by caravan, cross the desert like an Arab man
I don't care how you get here, just get here if you can...
jms 10 
Samstag, September 16, 2006, 22:17 - LEBENSLAUF
Ich...
… erinnere mich sehr, sehr, aber auch wirklich sehr genau an den Moment, als ich
diese magischen Töne zum ersten Mal hörte - es war an einem warmen Sommerabend, ich, ein ausgehungerter, arbeitsloser Hund, aber immerhin im offenen (wenn auch nicht eigenen) Wagen, auf einer der zahllosen Fahrten entlang dem Meer, irgendwo zwischen Nizza und Menton, unterwegs von hier nach dort, oder von dort nach hier, wie so oft - und plötzlich diese Melodie aus dem Autoradio, die gerade so unheimlich gut zur Stimmung passte, und wie ich unbedingt wissen wollte, wer das war und wie dieses Stück hiess, und weil es damals erstaunlicherweise niemand so genau sagen konnte, obwohl es ausser mir eigentlich alle kannten oder wenigstens zu kennen glaubten, es mich dann noch einige Zeit, Tage, ja Wochen kostete, bis ich es endlich herausfand... Noch heute, und immer wieder, horche ich auf, wenn dieses Stück ertönt, und lausche fasziniert...

... und dann diese Erkenntnis, dass arme, ausgehungerte Hunde in mancher Beziehung viel reicher sind als ...
jms 9 
Samstag, September 9, 2006, 00:53 - LEBENSLAUF
(...) Nach dem zweiten Klingeln riss Rick die Tür auf. "Tomas, how are you?", fragte er, als seien wir alte Sandkastenfreunde und hätten uns seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. "Come in." Offensichtlich hatte Sandra mich bereits angekündigt. Rick war Pianospieler in einer Bar im East Village, ein Mann mit milchigem, fast gläsern wirkendem Gesicht, der die Einsamkeit in seinem Blick hinter der Brille nicht verbergen konnte. Wäre er Geschäftsmann, würde er seine Mittagspause sicherlich mit einem Psychiater im Fond eines Autos verbringen - eine populäre Therapieform der New Yorker. In Manhattan sollen mittlerweile 12 000 Psychiater und Therapeuten tätig sein.

"Magst du Doris Day?", fragte Rick. »Bis gestern schon«, entgegnete ich und konnte nicht glauben, was ich sah: Ricks Wohnung glich einem Doris-Day-Panoptikum. Doris Day zierte Wände, Tassen, Teller und Lampen, stand als lebensgroße Puppe neben dem Flügel. Rick probierte den blauen Peek-&-Cloppenburg-Pullover gleich an und fand, dass er ihm gut stand. "Sandra hat einen ausgefallenen Geschmack. Sie ist so etwas wie eine Mutter für mich." (...)

Textausschnitt: Thomas Neiderberghaus, "DIE ZEIT" Nr. 33/2002.
Foto: a.more.s
jms 8 
Samstag, September 9, 2006, 00:23 - LEBENSLAUF
Ich...
... erinnere mich an die unzähligen Sternstunden im Delhi Belhi, 22 rue de la Barillerie, in der Altstadt von Nizza. Gesellschaftlicher Dreh- und Angelpunkt „unserer“ kleinen, enthusiastischen Gruppe von Auswanderern, Ausgangspunkt kulinarischer Höhepunkte und zahlloser unvergesslicher Unternehmungen in die nähere und weitere Umgebung… Sharon hat das Delhi Belhi inzwischen verkauft, und ich habe gerüchteweise vernommen, dass mit ihrem Wegzug auch sehr viel von dem Zauber verloren gegangen ist, den sie dort hineingebracht hat.
Delhi Belhi, Nice. Innenansicht.

Ich erinnere mich sehr gerne an Sandra Harrison und George Rose, mit welchen ich während mehreren Jahren regelmässig die Wohnung getauscht habe. Sie kamen zu mir nach Bern, während ich nach Manhattan in die 55. Strasse (ganz in der Nähe des Columbus Circle/Central Park West) hinüberwechselte - später kam dann noch ihr "pied-à-terre" in Nizza hinzu. Diese Jahre allein würden Bücher füllen – sie endeten etwas abrupt im Streit, in Nizza, ausgerechnet, wegen einer an sich eigentlich recht belanglosen Nichtigkeit; doch wenn a.more.s die Hand zum Frieden ausstreckt und man ergreift sie nicht, tja dann... – und wenn auf der Gegenseite in der Person von Sandra ("the first female dracula in film history") zudem eine ebenso starke Persönlichkeit, eine DIVA steht - dann wird die Situation schwierig... wie gesagt, das würde Bücher füllen.
Einer hat damit mal die Seite einer Zeitung gefüllt: Thomas Neiderberghaus, in der ZEIT, vor etwa vier Jahren. Er war auch einer, der mit Sandra & George einen (zwar nur) 12-tägigen Wohnungstausch gewagt hat (wohl daher nur eine Seite…). Das soll als Müsterchen vorerst mal genügen: "Mögen Sie Doris Day?" Genau so war es, ich schwör's!

Ich erinnere mich – und ich verbleibe damit gleich mal in Südfrankreich, dann ist dieses jms eine einigermassen abgerundete Sache – an die häufigen, wunderbaren Champagner-Spaziergänge rund um das Cap Ferrat. Mehr gibt's dazu aber nicht - einige Erinnerungen, die schönsten zum Beispiel,
gehören nur mir ganz alleine.
jms 6 
Samstag, Juli 15, 2006, 22:16 - LEBENSLAUF
Ich...
...erinnere mich – v.a. weil das Bergdorf, in welchem ich aufgewachsen bin, im Moment wegen dem gewaltigen Felsabbruch am Eiger (>Video ganz unten) in den Medien omnipräsent ist – dass mich mein Mathematiklehrer während der Sekundarschulzeit (und auch noch danach) immer zu den jährlichen Vermessungen des Oberen Grindelwaldgletschers (der Untere war unzugänglich) mitgenommen hat, was stets gleichbedeutend war mit einer mindestens halbtägigen Expedition ins Herz des (in Werbeprospekten so genannten) „Gletscherdorfes“. Im Fels waren verschiedene Fixpunkte aufgemalt, von denen aus man die Distanz (mit dem Messband) bis zur Gletscherzunge mass. Die Ergebnisse gaben Auskunft über Vorstoss oder Rückzug des Eises und wurden zu statistischen Zwecken fein säuberlich notiert. Weil sich der Gletscher damals (ca 1965 - 1980) in ständiger Bewegung befand, mussten manchmal vorsorglich auch gleich neue Fixpunkte auf den Fels gepinselt werden. Wieso ausgerechnet ich die Ehre des Auserwählten beanspruchen durfte (und diese auch ausgiebig genoss), daran erinnere ich mich hingegen nicht (mehr).
Die Messungen können heute nicht mehr vorgenommen werden, da sich das Eis hier ebenfalls in unzugängliche Höhen zurückgezogen hat.

Ich erinnere mich sehr genau an: Kröner – Gustave Le Bon – Psychologie der Massen. Das Buch lag plötzlich einfach da, als ich etwa 18 Jahre alt war. Woher es kam, weiss ich nicht, ich weiss nur, dass ich es verschlungen habe, und wiedergelesen, und nochmals und nochmals und nochmals wiedergelesen – ich bekam sozusagen nicht genug davon. Ich habe es dann sogar auch einfach mitlaufen lassen, weil ich mich nicht von ihm trennen mochte. Die Gedanken eines Fachmannes über Menschen, welche in der Masse von ihrem normalen Ich völlig abweichen, jegliche Persönlichkeit wie auch jegliches Verantwortungsgefühl verlieren, wie der Einzelne allein durch die Tatsache der Menge über eine unwiderstehliche Macht zu verfügen glaubt… die Gewissheit der Straflosigkeit in der Masse, die Mechanismen zu Beeinflussung, zur Manipulation der Massen – all diese Erkenntnisse, zu denen ich (eher unbewusst als bewusst) zumindest ansatzweise auch schon irgendwie gekommen war, die lagen nun da, greifbar, vor mir, schwarz auf weiss durchformuliert. Ich war völlig hin. Obwohl von Le Bon heute kaum noch jemand spricht - sein Buch hat mich wahrscheinlich sehr geprägt.

Ich erinnere mich im Zusammenhang mit dem eben Erinnerten, dass mich Jahre später (1992) nochmals ein Buch mit ähnlicher Thematik total fasziniert hat: Bill Buford, „Among the thugs“ (deutsch etwas reisserisch: Geil auf Gewalt; Hanser).
Auf einem einsamen Bahnhof in Wales kommt Buford zum erstenmal in Berührung mit einem Phänomen, das ihn von da an nicht mehr loslassen wird: Er wird zufällig Zeuge, wie ein Sonderzug voller Fussballfans vorbeifährt, gröhlend, gewalttätig, ausser Rand und Band. Er schleust sich unter die Fans und begleitet sie quer durch Europa (…)
Die nachfolgenden Kapitel haben so vielsagende Titel wie Cardiff – Manchester – Turin – Fulham – Düsseldorf, etc. Der Prozess, welcher mehr oder weniger normale Menschen jeden Samstag eint und von einem bestimmten Moment an zu einer brisanten Masse macht, ist seit Canettis "Masse und Macht" wohl nicht mehr so eindringlich, aus dem Inneren, beschrieben worden.
Die rund 400 Seiten starke ethnologische Phänomenologie ohne Unterbruch gelesen - das weiss ich genau.
jms 5 
Donnerstag, Juni 22, 2006, 20:00 - LEBENSLAUF
Ich ...
... erinnere mich an den Tag in Südfrankreich, als ich zu meinem Erstaunen irgendwo zwischen grossen grünen Blättern reife Bananen ausmachte und nach verschiedenen vergeblichen Anläufen dann auch tatsächlich so eine in der Hand hielt. Nicht lange – meine bezaubernde Begleiterin war ganz platt und meinte, noch nie habe ihr jemand Bananen von den Bäumen geholt…

Ich erinnere mich an die Tage meiner Kindheit in den Bergen, als wir noch einen ziemlich grossen Acker besassen und Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Erdbeeren, Blumen, Salat usw. anbauten. Meine Hauptarbeiten, welche ich stets mit einer mir eigenen Besessenheit und Gründlichkeit erledigte, bestanden neben der Ernte vor allem darin, die gesamte Fläche „umzustechen“ und dem Boden natürlichen Dünger in Form von Kuhmist zuzuführen. Ich weiss auch noch, dass ich mich immer irgendwie gewundert habe, dass der Kuhmist sich in keiner Weise nachteilig auf den Geschmack von Kartoffeln und Erdbeeren auswirkte.

Ich erinnere mich, wie ich während der Schulzeit nach GuteNacht und Lichterlöschen immer ein wenig zuwartete, bis ich das Nachttischlämpchen oder auch die Taschenlampe unter der Bettdecke wieder einschaltete und – las, bis mir die Augen zufielen.
jms 4 
Samstag, Mai 27, 2006, 00:40 - LEBENSLAUF
Ich...
... erinnere mich, wie ich immer nachdrücklich vor der NZZ gewarnt wurde: Die Zeitung der Wirtschaft, des Kapitals, der Arrivierten, der reichen Säcke, des rechten Feindbildes – und folglich eine Zeitung des Teufels… - und wie ich, jung, dumm & blind, das dann auch noch eisern geglaubt habe…

Ich erinnere mich an Zeiten, als mich Barbara Rudnick fast um den Verstand brachte.

Ich erinnere mich an die wirklich hektisch-durchgeknallten Bühnenprogramme eines gewissen Jango Edwards… „Holey Moley“ zum Beispiel… was ist eigentlich aus ihm geworden?
jms 3 
Donnerstag, Mai 18, 2006, 15:12 - LEBENSLAUF
Ich...
...erinnere mich, an der Kunstgewerbeschule Bern (heutige Schule für Gestaltung) tage-, wochenlang verschiedene Objekte (z. B. Fenjal-Flaschen…) aus allen möglichen Winkeln und Distanzen, mit allen möglichen Objektiven, unter verschiedensten Lichtbedingungen und mit unterschiedlichem Filmmaterial photographiert, die Filme selber entwickelt und anschliessend in der Dunkelkammer von den Negativen die Abzüge gemacht zu haben: belichten – entwickeln – stoppen – fixieren – immer wieder wässern – trocknen… Handarbeit. Experimente. Faszination. Und Genugtuung.
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Ich erinnere mich an meinen ersten Rom-Aufenthalt, als wäre es gestern gewesen: v.a. die zahllosen, aufregenden Vespa-Fahrten - noch VOR der Helm-Tragepflicht!
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Ich erinnere mich an den Start meiner Filmkarriere – sie begann in der 8. oder 9. Klasse der Sekundarschule
- was war man da? 14, 15 Jahre alt? - Der sechste James-Bond-Film („On Her Majesty’s Secret Service“, mit George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas…) wurde teilweise in den Schweizer Alpen gedreht. Für eine abendliche Massenszene auf der Natureisbahn in Grindelwald suchte man Statisten – klar, dass das für den Ort DAS Ereignis war; klar, dass man sich meldete, gab es doch immerhin pro Abend zum Vergnügen auch noch ziemlich viel und ziemlich leicht verdientes Geld in die Tasche – ebenso klar dann wohl auch, dass von a.more.s später im Kino nichts, aber auch rein gar nichts zu sehen war und die hoffnungsvolle Karriere eine gewisse Verzögerung erlitt…
jms 2 
Sonntag, Mai 14, 2006, 13:53 - LEBENSLAUF
Ich ...
...erinnere mich mit erstaunlicher Klarheit an den Ort, an den Moment, an meine Gefühlslage, als ich die Nachricht vom Tod von John F. Kennedy erfuhr. Ich war ziemlich genau 11 Jahre alt.
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Ich erinnere mich an die Schwarzenbach-Initiative in den 70er-Jahren als Folge und Höhepunkt des Fremdenhasses in der Schweiz; die Initiative zielte vor allem auf die Italiener ab, welche als Arbeiter in der Hochkonjunktur sehr willkommen gewesen waren; mit dem damit verbundenen, rasanten Gesellschaftswandel taten sich jedoch viele Schweizer äusserst schwer: Das Angstgespenst der "Überfremdung" ging um.
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Ich erinnere mich an den Ehrgeiz, an die Energie, mit welcher ich mich mit 18 Jahren aufmachte, um endlich und zum ersten Mal in meinem Leben mit dem hart ersparten Geld „das Meer“ zu sehen: Cap d’Ail, unweit von Monaco, in einer vom SSR (Schweiz. Studentenreisedienst) vermittelten Unterkunft in einer alten Villa, dem „Relais International de la Jeunesse“, wo ich eine ganze Woche verbrachte… unvergesslich die langen Spaziergänge – die neuen Eindrücke – a.more.s erster Schritt heraus aus dem von Viertausendern umgebenen Bergtal in die grosse, weite Welt…

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